Gibt es Gründe, von „Belong“ enttäuscht zu sein? Ja, die gibt es tatsächlich!
Wie kann das New Yorker Quartett sein zweites Album veröffentlichen und dabei bloß auf die letztjährige Single „Say No To Love“ verzichten? Damit gibt es nach „Higher Than The Stars“, das 7 Monate nach dem Debütalbum erschien, bereits die zweite Single (diesmal 9 Monate vor dem „dazugehörigen“ Album veröffentlicht), die trotz eines zum Album passenden Covers nicht auf diesem zu finden ist.
Und was ist mit den ebenfalls tollen B-Seiten der letzten 3 Singles passiert? Wie kann man „Lost Saint“, „The One“ oder „I Wanna Go All The Way“ unberücksichtigt lassen?
Die 10 Titel, die es auf „Belong“ geschafft haben, bieten jedoch alles, was man von The Pains Of Being Pure At Heart hören möchte, nämlich sowohl den The Jesus and Mary Chain und My Bloody Valentine geschuldeten Noise-Anteil, der im Opener „Belong“ sogar ein wenig an Smashing Pumpkins denken lässt, den eingängigen Twee Pop, der kaum noch aus den Gehörgängen zu bekommen ist („Heart In Your Heartbreak“) und den Singalong-Chorus, der einen erst am Ende des Songs packt („My Terrible Friend“). Erstmals wird bei einigen Titeln das Tempo deutlich herunter gefahren („Anne With An E“) und mit „The Body“ findet man sogar einen New Order artigen Synthi-Pop-Song.
Die ersten Klänge des zweiten Albums “Belong” machen dann aber schnell klar: hier gab es zwar Einflussnahme, die ist aber nur leicht spürbar und tat der Band zudem auch noch sehr gut. Der Opener und Titeltrack “Belong” prischt nämlich fröhlich voran und geht vom Sound her sogar beinahe in eine Grunge-Richtung. Im Zusammenspiel mit der verträumten Stimme von Sänger Kip und den süßen Melodien der Band, lädt das zum fröhlichen Mitwippen ein. Spätestens im Refrain dürften dann sogar Skeptiker überzeugt sein und feststellen, The Pains Of Being Pure At Heart spielen weiterhin Frühlingsmusik vom Feinsten. Gerade die etwas rockigere Note und der etwas mehr in den Vordergrund gemischte Gesang geben dem Album einen frischen Touch und machen “Belong” zu mehr als nur einem Abklatsch des Debüts. Die Brooklyner haben sich weiter entwickelt und dabei ihre stärken noch weiter ausgebaut. So eignet sich auch jeder Song für den nächsten Ohrwurm und jeder kann sich seinen eigenen Lieblings-Song aussuchen.
Natürlich lebt auch "Belong" - ähnlich wie der Vorgänger - von seiner Liebe zur Vergangenheit: Stücke wie "Heart in your heartbreak" oder "Anne with an E" wären auch auf dem seligen Indie-Label Sarah Records gut aufgehoben gewesen. Perlende Gitarren, dezente Keyboard-Flächen, schwelgerische Lyrics zwischen trauriger Selbstaufgabe und rosaroter Brille: Wenn The Pains Of Being Pure At Heart mit adoleszentem Augenzwinkern den musikalischen Geist britischer Achtziger-Bands konservieren und mit schlingernden Shoegaze-Momenten vermengen, ist Eklektizismus das größtmögliche Lob, dass man einer Band im Jahr 2011 noch machen kann.Dabei fängt dieses Album mit einem herrlich klassischen Rockmoment an: Das Titelstück gemahnt an die guten Zeiten der Smashing Pumpkins, als Billy Corgan trotz seines Über-Egos noch fabelhafte Stücke komponierte. Schön, dass die vier Mittzwanziger im Gegensatz dazu recht bodenständig rüberkommen. Große Gesten und geschliffene Worte sind ihre Sache nicht. Lieber schreiben sie smarte Songs wie "Heart in your heartbreak" oder "Even in dreams" und feiern mit Sätzen wie "I wonder what it's like / To be liked" die eigene Befindlichkeit. "Belong" zeigt eine junge Band, die sich nicht davor scheut, das eigene Innenleben zu thematisieren - egal wie kitschig das sein mag. Ob das noch hip ist? Keine Ahnung. Es fühlt sich jedenfalls verdammt gut an. Denn hier wird noch am offenen Herzen operiert.
29.06.11 München, Backstage
04.07.11 Dresden, Groeve Station
05.07.11 Berlin, Postbahnhof
09.07.11 Köln, Luxor
13.07.11 Bremen, Lagerhaus
gibt es neben mir noch jemanden, der das album eher öde findet, vor allem im vergleich zum vorgänger, oder gehen hier auch alle steil drauf?
AntwortenLöschenIm Vergleich zum Vorgänger hätte es doch jedes Album schwer!
AntwortenLöschenDie zweite Seite hat mich noch nicht gepackt, daher jammere ich auch über die fehlenden, schon bekannten Titel.
Seh ich - natürlich - wieder anders. Auf diesem Album ist alles was auf dem ersten Album angedeutet wurde endlich gescheit ausgearbeitet und dadurch gewinnen meiner Meinung nach die Songs deutlich. Zumindest höre ich "Belong" deutlich lieber als den Vorgänger.Ich bin allerdings auch jemand, der es nicht so mag, wenn der Gesang nur als kleine Komponente des Gesamtsounds gesehen wird. Ich hab den dann doch lieber deutlich ausgearbeitet im Vordergrund.
AntwortenLöschenAber ich glaub ich muss mir die 7"s besorgen.
AntwortenLöschenAuch ich finde den Vorgänger besser, aber wie DIrk schon sagt: "Im Vergleich zum Vorgänger ..."!
AntwortenLöschenImmerhin hat es auf meinem Musikblog Daklands zur Schönheit des Monats April gereicht (http://darklands-radio-shadowplay.blogspot.com/2011/05/schonheit-des-monats-april-2011.html
Das bedeutet: 9.5 von 10 Punkten (... und keine 10 weil es eben einen Unterschied zum Vorgänger geben muss :-))
Das könnte soo schöne Musik sein.... Wäre sie nur etwas spannend. 6 Punkte
AntwortenLöschendas IST schöne musik. hört auf mit der meckerei. 9 punkte.
AntwortenLöschen8,5 Punkte
AntwortenLöschenVon mir nur 7,5 Punkte.
AntwortenLöschenAch, die war ja auch in 2011.
AntwortenLöschenTrotz des einen schlechten Stücks eine 9
Von mir 7,5 Punkte.
AntwortenLöschenNein, Unsinn! Bitte auf 8,5 ändern. Besser als Veronica Falls ist sie nicht. Beide 8,5 Punkte!
AntwortenLöschenWo Veronica Falls mir zu spröde sind, hat es hier Hits
AntwortenLöschen8
7,5 Punkte
AntwortenLöschenAnnette sagt: 6 Punkte
AntwortenLöschen6 Punkte
AntwortenLöschen7,5 Punkte.
AntwortenLöschenMein 3. Platz dieses Jahr. Für die Bronzemedaille gibt es:
AntwortenLöschen9 Punkte