Vive la France (II)
Ein dickerer Fisch als Cocoon, zumindest die Punktausbeute beim letzten Album "Ghost Days" betreffend (8,1), ist Jonathan Morali alias Syd Matters. Obwohl er sich seinen Namen mit leichter Modifikation bei zwei Mitgliedern von Pink Floyd entlieh (Syd Barrett und Roger Waters), steht Syd Matters weniger der Sinn nach Psychedelic Space Rock oder aufgeblasenen Konzepten, als nach melancholischem Pop, handgemachtem Folk und ausgefeilten Arrangements.
"Brotherocean" bleibt dieser Tradition treu und so hören wir zu Moralis warmem Gesang immer wieder gezupfte Akustikgitarren, perlendes Piano, säuselnden weiblichen oder summenden männlichen Chorgesang und dezentes Elektrogefrickel, dazu lassen er und seine 4 Mitstreiter unvermittelt Blockflöten, Bläser oder Celli erklingen, ohne dass es aufgesetzt oder überladen klingen würde. Wer mal wieder ein gutes Album von Rufus Wainwright hören möchte, greife besser zu Syd Matters.
"Brotherocean" bleibt dieser Tradition treu und so hören wir zu Moralis warmem Gesang immer wieder gezupfte Akustikgitarren, perlendes Piano, säuselnden weiblichen oder summenden männlichen Chorgesang und dezentes Elektrogefrickel, dazu lassen er und seine 4 Mitstreiter unvermittelt Blockflöten, Bläser oder Celli erklingen, ohne dass es aufgesetzt oder überladen klingen würde. Wer mal wieder ein gutes Album von Rufus Wainwright hören möchte, greife besser zu Syd Matters.
„Brotherocean“ beginnt mit dem unerwartet elektronischen „Wolfmother I“. Ähnlich wie Sufjan Stevens paaren auch Syd Matters folkige Grundideen mit völlig unvorhersehbaren Strukturen und komplexen Arrangements. Da setzen unerwartet Bläser ein, Elektronik mischt sich in die akustischen Gitarrenpassagen, aus dem Nichts treten Chöre hervor - jeder einzelne Song ist voller Überraschungen und Wendungen. Syd Matters gelingt es, diese Ideen zu einem unglaublich homogenen Fluss zu vereinen. So schwelgt etwa „Rest“ in einer Art Traumwelt, ehe es zum Ende eine nicht mehr für möglich gehaltene Dynamik entwickelt. „I Might Float“ würde mit seiner wahnsinnig fesselnden Melancholie auch auf Radioheads „In Rainbows“ eine blendende Figur machen.
Wenn dann am Ende der Hidden Track das Motiv des ersten Liedes aufgreift, kann man gar nicht anders, als die CD wieder von vorne laufen zu lassen. Sind wir ehrlich: Dieser kleine Trick wäre nun wirklich nicht nötig gewesen!
(crazewire.de)
"Hi Life" Video
Sehr schöne Vorstellung, die ich eigentlich in den Weihnachtsfeiertagen hier abliefern wollte! Du erledigst also meine Arbeit, Dirk :-)
AntwortenLöschenKleines Flüchtigkeits- Fehlerchen im Text: bei der Erklärung des Bandnamens muss es in der Klammer natürlich Syd Barrett (und nicht Syd Matters) und Roger Waters heißen.
Ups, danke, habe ich korrigiert.
AntwortenLöschenVielleicht kannst du, wenn du deinen Freund Jonathan das nächste Mal trifftst, einmal nachfragen, was denn nun die wirkliche Erklärung für den Bandnamen ist, denn alle schreiben bei Wikipedia ab, Indiepedia gibt aber folgende Erklärung:
"Der Künstlername Syd Matters bezieht sich auf das genial-tragische Gründungsmitglied von Pink Floyd, Syd Barrett, und ehrt diesen in gewisser Form (Syd "Matters" engl. für "von Bedeutung sein")."
Ich frage Jonathan gerne, interessiert mich nämlich auch. Mir persönlich gefällt die indiepedia Erklärung besser.
AntwortenLöschenAnsonsten hat mir Olivier, der Gitarrist von Syd Matters, gesagt, daß sie in den nächsten Wochen und Monaten durch Deutschland touren würden. Termine kann ich im Internet aber keine finden. Ich melde mich, wenn ich Genaueres weiß. Live sind die nämlich soooo toll!
Und wenn du ihm dann eh gerade spannende Fragen stellst, höre doch mal nach, warum es keine Vinyl-Veröffentlichung des neuen Albums gibt. Bisher gab es ja auch immer eine LP-Version. Oder ob da noch was nach kommt, sonst muss ich mir irgendwann wohl doch noch die CD kaufen. Würde mich freuen, wenn du was in Erfahrung bringen könntest.
AntwortenLöschen@ Volker: Deine Frage kann ich inzwischen beantworten. Ich habe kürzlich Olivier Marguerit, den Gitarristen von Syd Matters, getroffen und der sagte mir, daß das Album sehr bald auf Vinyl erscheinen wird!
AntwortenLöschenSuper. Dank dir Oliver
AntwortenLöschenNicht wirklich "bedeutend" aber nett. 6 Punkte
AntwortenLöschenVersinkt ein wenig im Wohlklang / in der Langeweile.
AntwortenLöschen5,5 Punkte
"Nicht wirklich bedeutend, aber nett", Ingo hat sicherlich die Vaccines und nicht Syd Matters mit diesem Statement gemeint. Und Langeweile, Dirk? Keine Spur davon!
AntwortenLöschenAber ihr habt sicherlich das Album nicht oft genug gehört, 15 Durchläufe müssen es bei Syd Matters schon sein, damit sich die komplexen Strukturen voll entfalten. Wer sich intensiv mit Brotherocean beschäftig hat, wird definitiv zur Einschätzung Meisterwerk gelangen.
10 Punkte
Aktuell sitze ich häufig in einem Büro mit regem Zugverkehr. Nach 15 Zügen finde ich deren Sound auch gut...
AntwortenLöschenBei dieser Fast Food Hörmentalität ist es kein Wunder, daß du die Editors toll und Syd Matters nur ganz nett findest, Ingo.
AntwortenLöschenAber die Wahrheit ist natürlich:
Editors: sehr eingängig, aber langfristig zum in-die Tonne-kloppen
Syd Matters: unaufdringlich und subtil, langfristig absolut sensationell.
Nun gut, es gibt eben auch Leute, die süßen, billigen Sekt besser finden als herben, feinperlenden Champagner.
packt mich nicht ganz so wie der Vorgänger, trotzdem 8 punkte
AntwortenLöschenGanz nett, „Hi Life“ war lange in ein paar Playlisten vertreten. 6 Punkte.
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