Es kommt nicht häufig vor, dass im Booklet eines Albums Eppstein als Aufnahmeort erscheint. Da liegt die Vermutung nahe, dass es sich um ...

Morning Boy – We won’t crush

cover

Es kommt nicht häufig vor, dass im Booklet eines Albums Eppstein als Aufnahmeort erscheint. Da liegt die Vermutung nahe, dass es sich um eine Musik aus Deutschland handelt. Und in der Tat kommt die Band Morning Boy aus Frankfurt am Main. Das nehme ich vorweg: Die Herkunft höre ich dem Album nicht an.

Vor allem im Hinblick auf die Tatsache, dass es sich bei “We won’t crush” um das selbstproduzierte Debüt der Band handelt muss man die Homogenität des Werks anerkennen. Während Hurts aktuell die Synthieaspekte der 80er Jahre hochleben lässt, orientieren sich Morning Boy an New Wave-Ausprägungen dieses Zeitraums. Diese kombinieren sie mit Indierock und daraus resultieren äußerst gefällige Songs. Könnte Bono singen, läge ein Vergleich mit einigen U2-Songs nah. Placebo, Bloc Party und Mansun sind weitere Referenzen. Vielleicht würden auch die Jeremy Days ähnlich klingen, wären sie noch aktiv. Die meisten Songs erinnern an irgendein Vorbild. Der Beginn des Openers “Pilot” gar an die Fine Young Cannibals, aber durch den untpyischen Song sollte man sich nicht verwirren lassen. Ein wenig an der eigenen Identität könnte die Band noch arbeiten, aber das Handwerkzeug ist bereits vorhanden.

Ich habe versucht, das Album wegen des Eingängigkeit und des Pop-Appeals nicht zu mögen. Doch nach wenigen Durchläufen hatten sich einige Songs bereits merklich in Erinnerung gerufen. Besonders der “Linkin Park light”-Song “Just 19” und “Every whisper” leisteten dazu ihren Beitrag.

Plattentests.de meint:

"We won't crush" hat wunderbare Melodien, geht in die Beine und legt trotzdem eine mitfühlende Trübsal an den Tag. Und ist damit eine gelungene Symbiose aus ursprünglichen Achtziger-Sounds und der musikalischen Neuauflauge der letzten zehn Jahre.

“We won’t crush” wird die Jahresbestenlisten nicht mehr durcheinanderwirbeln, aber es kann ohne Anspruch auf Tiefgang gut unterhalten.

Das Video zu “Tripping children”:

Die Debüt-EP “For Us, The Drifters. For Them, The Bench” aus dem Jahr 2008 gibt es auf der Homepage der Band als kostenlosen Download.

Heute Abend (25.11.) wird im Silbergold in Frankfurt eine Releaseparty veranstaltet. Und im Dezember geht es dann auch noch auf Tour:

  • 07.12.10   Zurmöbelfabrik, Berlin
  • 08.12.10   Nochbesserleben, Leipzig
  • 09.12.10   Slow Club, Freiburg
  • 10.12.10   Glaskasten der Kunstakademie, Stuttgart
  • 11.12.10   Kessel, Offenburg
  • 14.12.10   Klüpfel, Nürnberg
  • 14.01.11   Jazzkeller, Hofheim am Taunus

5 Kommentare:

  1. Die zitierten Referenzen Placebo, U2 oder Mansun lösen bereits gewisse Würgereflexe aus, die durch das Anhören des eingebundenen Videos noch verstärkt werden. Ingo, ich habe gerade erst gegessen!

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  2. das ist das langweiligste seit erfindung der gitarre

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