Bereits 1989 in Norwegen gegründet, veröffentlichte Motorpsycho zu Beginn dieses Jahres mit “Heavy metal fruit” ihr 14. Album. Ich muss zugeben, dass mein letzter intensiver Kontakt mit der Band in Form des 2000er Albums “Let them eat cake” nun wirklich einige Jahre zurückliegt. Damals hatte ich sie als “mäßig spannendende Kritikerlieblinge” eingestuft und keinem der weiteren Alben Beachtung geschenkt. Auch bei PvG wurde das Output der Band mit Ausnahme des 2006er Albums “Black Hole/Blank Canvas” ignoriert.
Und dann gelangte das Monster “Heavy metal fruit” an meine Ohren. Sechs Songs bringen es auf über eine Stunde Spieldauer. Und obwohl die Songs entsprechende Spielzeiten aufweisen, kommt selten Langweile auf. Eine Band mit über 20 Jahren Geschichte darf zitieren und kombinieren. Auf “Heavy metal fruit” verbindet Motorpsycho gekonnt Progelemente, 70er Jahre Hard Rock, Psychedelic und Einschläge moderner Rockmusik. Den Kit bilden Spielfreude, Intensität und ab und zu ein Augenzwinkern. Ein freches aber reifes Früchtchen haben die Männer da produziert. Vielleicht muss ich mich doch noch mit den zwölf weiteren Alben befassen.
“In your face” meint:
MOTORPSYCHO haben ihre Hausaufgaben auf "Heavy Metal Fruit" gemacht, an Schwächen gearbeitet. Es entsteht der Eindruck von Leichtigkeit und Spaß am Umsetzen der Tracks, ohne zu kompliziert, zu bombastisch oder verkopft zu klingen. Sie thematisieren im Positiven das, was man so vielen Bands und ihren Alben als fehlend vorwerfen muss und sollte: die Umsetzung von authentischer Kreativität.
“The bomb-proof roll and beyond”:
Eine echte Überraschung. 7 Punkte
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