"Hier schafft eine Künstlerin ein Album das komplett anders ist, als alles, was gerade auf den Markt drängt. Was sich jegliche Freiheit...

Justine Electra - Soft Rock













"Hier schafft eine Künstlerin ein Album das komplett anders ist, als alles, was gerade auf den Markt drängt. Was sich jegliche Freiheiten nimmt und keine Grenzen kennt. Textlich sowie musikalisch. Wer sonst beherrscht die hohe Kunst, ein unrundes Sample so zu programmieren, dass daraus ein Rhythmus erwächst. Und damit Songs zu konstruieren, die auf emotionaler Ebene berühren wie nur wenig anderes. Und diese Stimme! Die in Berlin wohnende Australierin kombiniert Folksongs mit Elektronik, Radiorauschen mit Balaleikas, ebenso wie klassisches Piano mit verstörendem Gitarrenlärm." quelle: amazon.de

auf der vorletzten spex cd wurde ein titel der dame präsentiert, der mich sofort überzeugte. ob es ihr auf albumlänge auch gelingt, kann ich heute noch nicht abschließend beurteilen. angefixt bin ich auf jeden fall.

2 Kommentare:

  1. chan marshall hat die sicherheitsabsperrung überwunden und befindet sich im offenen gelände.
    und hat sich einen neuen namen verpasst. unter justine electra firmiert sie nun. wahr oder nicht wahr?
    gut zu gesicht hätte ihr das album allemal gestanden. nicht nur die stimmliche nähe wagt den vergleich, auch die tiefe, das ansinnen den gegenüber zu berühren, verfehlt seine wirkung nicht.
    wo chan marshall aka cat power aus der dürre kommt, hat sich justine electra als ausgangspunkt ihrer reise die gut bewirtete oase gewählt. hier hat sie freunde, zu denen sie zurückkehren kann, hier kann sie gesättigt den rucksack schultern.
    die kargheit zur begleitung hat justine deshalb eher nur selten als festen partner gewählt. und wenn, dann ist sie wie in „my best friend“ nah, sehr nah an ihrer großen schwester. sie kennt wie diese das spröde, raue und ist dennoch weniger weise, weniger verletzt, dafür freier, reiner.
    was sie transportiert wissen will, klingt mehr nach reisevorbereitung als nach unterwegs. um gut gerüstet zu sein, wird zunächst gewählt, was gut zu gesicht stünde. hier ziert sie sich auch nicht vor dem großen klau: das neil young sample in „blues+reds“ als sprungbrett für ein wohl inszeniertes stück unheiliger meditation. oder die bereitschaft zu mehr in „mom+dad+me+mom“, da die sechziger zitiert werden, als gelte es einen rückruf zu starten, weil ein paar neonleuchten ausgetauscht werden müssten, die wegen eines produktionsfehlers zu früh den geist aufgaben.
    ob sie „we have fun in the sun“ zur calimba flötet oder die worte haucht, spricht, flüstert oder ruft, nie wirkt ihre unternehmung peinlich. und dabei geht sie manch wagnis ein. denn wenn einem schneider tm zur seite steht, wird gefrickelt und gesprotzt. doch nicht umsonst, doch nicht als wildes zierart, sondern in form sehr bewussten setzens von akzenten.
    auf „railroad baby“ dann könnte man ganz ohne fleiß auch eine rickie lee jones hören. ob sie justine electra kennt?
    mit den titeln 11 und 12, die jeweils unter einer minute laufen, hat sie sich keinen gefallen getan. es sind weniger als spielereien. doch mit „defiant + proud“ wird der ausharrende noch einmal belohnt. chan wird wieder in die runde geholt und gemeinsam mit justine performt sie den bereits zur veröffentlichung allerorten per download erhältlichen wunderbaren titel.
    meine reise durch dieses album lässt mich zu der erkenntnis kommen, dass frau electra stärken hat, die eines schneider tm nicht bedürfen. sie braucht kein drumherum, sie braucht nur das zu verwenden, was sie in sich trägt: eine gute zeile, ihr gitarrenspiel und die warme stimme. mehr singer/songwriter, weniger verspielt und verklausuliert und sie gewinnt auch unterwegs neue freunde.
    7 punkte.

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  2. ach je zuerst das Positive: Sie wirkt tatsächlich nie peinlich und mit "President" hat sie ein Stück, dass sehr angenehm heraussticht. Ansonsten fällt mir zu der CD leider nur eins ein: Langweilig
    Und wenn sie bei "Railroad Baby" ins Bluesige kippt, wirds ganz schlimm und ich bin geneigt vorzeitig abzubrechen, wobei mir dann allerdings das recht schöne Schlußstück entgangen wäre.
    4 Punkte

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