Marcell prophezeite, dass Björk auf ihrem nächsten (also aktuellen) Werk nur noch ihrer Flatulenz freien Lauf lassen würde. Ich nehme es v...

Björk - Volta


Marcell prophezeite, dass Björk auf ihrem nächsten (also aktuellen) Werk nur noch ihrer Flatulenz freien Lauf lassen würde. Ich nehme es vorweg: Falls dem so ist, erweist sich Björk in dieser Beziehung als extrem begabt. Sicher waren ihre letzten Alben nicht leicht zugänglich. Im wahrsten Sinne des Wortes ist auch der Konsum der neuen CD mit Mühen verbunden: Ich weiß immer noch nicht genau, wie man die CD aus dem Digipack bekommen soll. Der von mir gewählte Weg über die Lasche führt zum Ziel und verschont den Aufkleber aber ob das der beabsichtigte Zugang ist… keine Ahnung.

„Earth intruders“ verdient definitiv die Bezeichnung „Single“ und kündigte als Vorbote schon eine Rückkehr in konsumfreundlichere Gefilde an. Ich möchte sogar behaupten Björk hat sich Ihrer Stärken bedient anstatt ihrer Experimentierfreude zu freien Lauf zu lassen. Timbaland („Volta“ und der weitere Single-Aspirant „Innocence“) und Mark Bell liefern die perfekten Beats dazu. Zupfer sind dabei, Bläser und auch zwei Duette mit Anthony Hegarty bereichern den Björk-Kosmos.

"The result is an exuberant, engagingly free-spirited record that strikes a fine balance between emotional intimacy (as on the sheerly lovely ‘Pneumonia’ and ‘My Juvenile’) and rude physical challenge (the aggressively punchy beats underpinning ‘Innocence’, the abrasive electronica and shouty art-punk of ‘Declare Independence’). In between, field recordings (the sea, a foghorn, seagulls crying) extend into micro compositions which complement the earthy, vigorous humanism that is part of Björk’s enduring appeal – and excuses even her decision to don a Big Bird costume for the cover. Long may she roam."
www.timeout.com

„Volta“ bringt in meinen Augen die Evolutionslinie ihres Outputs durcheinander. Es wäre eine gute Fortsetzung nach „Homogenic“ gewesen. Vielleicht hat sie einfach die Aufnahmen ausgegraben, die eigentlich „Vespertine“ hätten werden sollen. Und wer sich schon immer fragte was Björk mit dem Album „Drawing restraint 9“ beabsichtige erhält nun die Antwort: Bläser-Einsätze landen als Samples auf „Volta“.

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„Earth intruders“-Video

7 Kommentare:

  1. Schöner Doppelpost der durchgeknallten Damen, Ingo!

    Mal sehen, ob Björk nach den unhörbaren bis unsinnigen "Drawing Restraint 9" und "Medulla" ("Vespertine" war schließlich noch mein Album des Jahres!) noch einmal die Kurve kriegt...

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  2. Danke! Björk hat m. E. die Kurve gekriegt. Im Gegensatz zu "American doll posse" ist das Album erfreulich überschaubar (ja ich weiß, sonst beschwere ich mich auch gerne über zu kurze Alben) aber so vielseitig (oder fehlt hier gar ein Konzept?), dass ich auch hier noch eine Weile die Wertungstafeln durchmischen muss.

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  3. Wie bei Tori Amos eine deutliche Steigerung im Vergleich zu den letzten Veröffentlichungen. Klingt wie eine Mischung aus "Post" und "Homogenic", ohne jedoch deren Klasse zu erreichen.

    Highlight: "The dull flame of desire", das Duett mit Anthony.

    Punkte: ebenfalls 7

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  4. Mit seinen Kommentaren liegt Dirk hier m. E. richtig, von mir gibt es dafür 7,5 Punkte

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