Passend zu den sommerlichen August Temperaturen benennen Dizzy ihr zweites Album „The Sund And Her Scorch“. Mit ihrem Debüt „Baby Teeth“ haben sich Sängerin Katie Munshaw und die drei Spencer-Brüder Alex (Gitarre), Mackenzie (Bass) und Charlie (Schlagzeug) bei den Plattenrichtern etwas die Zähne ausgebissen, 6,333 Punkte und ein enttäuschender Platz 199 waren das Ergebnis im Jahr 2018. Zum Trost gab es immerhin den renommierten kanadischen Juno Award für das „Alternative Album of the Year“.
„The Sund And Her Scorch“ bietet sommerlich leichten Indiepop („Good And Right“, „Lefty“), der thematisch mit etwas mehr Schwere daher kommt und sich mit Emotionen, die junge Menschen im Jahr 2020 erleben können, auseinandersetzt. „The Magician“ schildert zum Beispiel den Wunsch von Katie Munshaw eine verstorbene Freundin auf magische Weise wieder zum Leben zu erwecken.
„Roman Candles“ hätte in den 80er Jahren gute Chancen auf einen Einsatz in einem John Hughes Film gehabt, „Ten“ und „Primrose Hill“ zeigen die ruhigere und melancholischere Seite der Band und „Beatrice“ belegt die Überflüssigkeit von Stimmverzerrern.
„The Sun And Her Scorch“ wurde von Dizzy selbst produziert und in den wurde in den Mechanicland-Studios in Quebec sowie im Keller von Katies Mutter aufgenommen, den Mix übernahm Craig Silvey (Arcade Fire, Florence + The Machine). Das Album bietet 11 Songs, läuft 38:35 Minuten und ist als CD und LP als Coke Bottle Clear Vinyl erhältlich.
Dizzy bleiben dem verträumten Indie-Pop treu, legen dabei aber eine gewaltige Weiterentwicklung hin. Die neuen Songs klingen größer und stärker, noch emotionaler. (…) Mit „The Sun And Her Scorch“ treten Dizzy aus ihrer Comfort Zone heraus und verleihen dem Album mit kleinen Spielereien die nötige Portion Neugier. Hin und wieder trifft man auf unerwartete Samples und Effekte, besonders der Track „Lefty“ lebt davon.
Man kann aber schlicht konstatieren, dass die Ohren eine gute Zeit mit Dizzy verbringen. Auch "Roman candles" gibt sich alle Mühe, das akustische Äquivalent zu Honig zu sein. Dabei ist es auch hier der Refrain, der aus einem gewöhnlichen einen fantastischen Song macht. Sängerin Katie Munshaw mag keine einzigartige Stimme besitzen, ihr Organ passt jedoch perfekt zu den luftigen Arrangements ihrer Mitstreiter. Das weckt nicht von ungefähr Erinnerungen an Molly Rankin, die bei Alvvays ganz ähnlich verfährt. Das Ergebnis kann sich so oder so hören lassen. Und manchmal wagen Dizzy sogar ein bisschen mehr: "Primrose hill" verzichtet auf das große Hurra und hinterlässt auf diese Weise bleibenden Eindruck.
Von mir gibt es 6 Punkte
AntwortenLöschen6 Punkte
AntwortenLöschenBei "Dreampop" muss ich ja wohl nicht den Schnitt heben. 6 Punkte
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