In einer gerechten Welt wäre die Band Algiers sehr erfolgreich. Aber in einer gerechten Welt wäre Algiers auch nicht die wütend genug,...

Algiers - There is no year




In einer gerechten Welt wäre die Band Algiers sehr erfolgreich. Aber in einer gerechten Welt wäre Algiers auch nicht die wütend genug, um derart intensive Songs zu produzieren. Vor drei Jahren traten sie als Vorgruppe im Rahmen von Depeche Modes-Stadiontour auf. Im gleichen Jahr erschien das Album "The underside of power" und endete in meiner Top 3 des Jahres.

In einer gerechten Welt hätte ich den Nachfolger "There is no year" bereits zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vorgestellt. So musste ich erst durch den Song "Cristiana" die aktuelle Massive Attack-EP "Eutopia" an Algiers erinnert werden.

"There is no year" ist das dritte Album der Band aus Atlanta. Die Texte sind weiter anklagend, die Musik allerdings wirkt einen Tick zurückgenommen. Trotzdem wirkt die Mischung aus Post-Punk/Alternative, Soul/Gospel und Electro (zwischen Trip Hop und Industrial) weiter bestechend und einzigartig. Auch gezähmt sind die Algiers-Songs so wirr, vielfältig und rätselhaft wie deren amerikanische Heimat. Als einer der beiden Produzenten passt Randall Dunn (u. a. Sunn O))) ) perfekt in das Algiers-Konzept. Ex-The Man Mann Ben Greenberg war vielleicht für den Punk/Rock-Teil zuständig

Der Titelsong, "Unoccupied" und "Nothing bloomed" sind meine Favoriten auf "There is no year".

Das Video zu "Dispossession":


"We can't be found":


Für das nächste Jahr sind Konzerte angekündigt:
  • 01.02. Hamburg
  • 09.02. Berlin
Heavypop vergleicht "There is no year" mit dem Vorgänger:
Und diese Verdichtung tut Algiers gut, schöpft das Potential in der Konzentration effektiver ab, auch wenn sie das Spektakel damit in die Ecke getrieben minimiert. So provozieren die internen Reibungen keine Spannweite aus derartig massenkompatiblen Konsens-Tanzflächenfüllern wie der Titelsong des zweiten Studioalbums, dem Jazz von Hymn for an Average Man oder dem dramatische Gestus von The Cycle/The Spiral: Time to Go Down Slowly – aber sie pressen nun mit akzentuierterem Druck, programmierten Beats, dystopischen Synthies und nur weit hinten im Mix den Noise suchenden Gitarren detailliert vibrierende Elektroniksongs mit organischer Tragweite, die irgendwo doch die hypnotische Sogwirkung entwickeln, die TV On the Radio so nicht mehr hinbekommen.

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