Tatsächlich. The Pretenders und Chrissie Hynde stehen trotz einer 40jährigen Karriere erstmals hier mit einer Platte vor Gericht. Ich kenne...

The Pretenders - Hate For Sale



Tatsächlich. The Pretenders und Chrissie Hynde stehen trotz einer 40jährigen Karriere erstmals hier mit einer Platte vor Gericht.

Ich kenne zwar ihre größten Hits „Brass In Pocket“ (1979), „Don’t Get Me Wrong“ und Hymn To Her“ (beide 1986), aber kein einziges Album der Pretenders. Aber ich habe die Band einmal live gesehen und zwar am 17. Juni 1987 im Müngersdorfer Stadion in Köln bei meinem ersten Konzertbesuch. Damals traten im Vorprogramm von U2 - was ich zuvor gar nicht wusste - Big Audio Dynamite, The Pretenders und Lou Reed auf. Tatsächlich ist mir von den Vorbands nur noch im Gedächtnis, dass „Don’t Get Me Wrong“, die erste Single der Pretenders, die es in die deutschen Charts schaffte (#45), und „Walk On The Wild Side“, die einzige Single von Lou Reed, die in Deutschland charten konnte (#67), aus dem Set heraus stachen, weil ich sie kannte und sie im weiten Rund stark beklatscht wurden.

Nun gibt es also „Hate For Sale“, das elfte Album der Pretenders, die selbst in ihrer englischen Heimat zuletzt nicht mehr allzu gefragt waren: Während die beiden Soloalben von Chrissie Hynde, „Stockholm“ (2014) und „Valve Bone Woe“ (2019), auf Platz 22 bzw. 32 der Charts landen konnten, kam das letzte The Pretenders Album „Alone“ (2016) nur auf Rang 40.

Mit einem noisigen Fehlstart, dem anschließenden klassischen „One, Two, Three, Four“ und dem punkrockigen, zweieinhalbminütigen Titelsong legen The Pretenders los, als wären Chrissie Hynde und Martin Chambers, das zweite verbliebene Gründungsmitglied, nicht deutlich jenseits der 60 Jahre. Es folgt der eingängige Gitarrenpop von „The Buzz“, der auch im März als erste Single ausgewählt wurde, bevor die Albumveröffentlichung um 6 Wochen wegen der Corona-Krise verschoben wurde. Das dubbige „Lightning Man“ und der schlichte (Glam-)Rocker „Turf Account Daddy“, dessen bester Moment eine New Wave-Bridge darstellt,  schließen sich an und bevor man sich fragen kann, ob auch eine Ballade zum Spektrum des Albums gehört, beschließt auch schon „You Can’t Hurt A Fool“ die erste Plattenhälfte. Sollten irgendwann wieder Konzerte gespielt werden können, so können die Fans der Pretenders zu diesem Song, falls sie sich noch an das Ritual erinnern, ihre Feuerzeuge zücken.

Die zehn von Stephen Street (The Smith, Morrissey, Blur, The Cranberries, New Order) produzierten Songs laufen etwas länger als eine halbe Stunde und verzichten (im Gegensatz zum letzten Album der Boomtown Rats und sicherlich zum Wohlgefallen der Fans) auf Annäherungen an das aktuelle Musikgeschehen. Sehr solide 79/100 Punkten stehen bei Metacritic für „Hate For Sale“ zu Buche. 




From the full tilt title track, the echoing twang of The Buzz, the strutting rock reggae of Lightning Man, the swoonsome torch soul of You Can’t Hurt A Fool and swaggering rush of I Didn’t Know When to Stop, it is a Pretenders album that sounds like it could have been recorded in their first flush, a perfect blend of sensuous vocals and blazing guitars.




There is chemistry here, making for tight songs that prance insouciantly from genre to genre, scattering wisdom and swagger in their wake. (…) But every song could be a single.




The ability to successfully engage with a number of different styles and tones, pen lyrics that are both incredibly vulnerable and smartly robust, and frame it all within their own unique zeal makes Hate for Sale a worthy and welcome addition into the band’s historic discography.




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