Großartig, wenn eine geschätzte Band ein tolles neues Album veröffentlicht. Noch großartiger, wenn man eine Band aufgrund eines tollen Albums neu entdeckt und schätzen lernt. „The Quiet Earth“ und The Academy Of Sun gehören definitiv in diese letzte Kategorie.
Die Band wurde vor neuen Jahren in Brighton von Nick Hudson (Gesang, Piano, Orgel, Synthesizer, Harmonium, Percussion, Field Recordings) gegründet und wird aktuell von Kianna Blue (Bass, Synthesizer), Guy Brice (Gitarre) und Ash Babb (Schlagzeug, Artwork) vervollständigt. Ihr bisheriges Output ist etwas unübersichtlich, da kein Eintrag bei Wikipedia oder Discogs existiert und die Bandcamp-Seite von Nick Hudson zahlreiche Veröffentlichungen von The Academy Of Sun sowie Solo- und Nebenprojekte durcheinander würfelt. Vermutlich ist „Codex Novena“ (2017) die letzte Veröffentlichung von The Academy Of Sun.
Aber hier soll es auch um „The Quiet Earth“ gehen, eine 15-Song starke Sammlung, die in Plattenkritiken gern als „Magnum Opus“ der Band beschrieben wird - und dem mag man nach einer Stunde Spielzeit auch nicht widersprechen. Ein Blick auf die Plattenhülle lässt schon erahnen, dass wir es mit einem atmosphärischen, düsteren und dystopischen Werk zu tun haben. Hudsons Umschreibung „jukebox-for-the-end-of-the-world“ trifft es ziemlich gut, denn stilistisch reicht die Bandbreite von intimem Kammerpop über eingängigen Indiepop und rumpelnden Post-Punk bis zu epischem Progressive Rock. Elbow, The Dears, The Divine Comedy, Pulp, Pink Floyd und Talk Talk kommen einem beim Hören dieser wirklich großartigen Platte in den Sinn, Nick Hudsons Gesang lässt auch immer wieder an Damon Albarn von Blur denken. Einziger Nachteil von „The Quiet Earth“: Eine Veröffentlichung als LP gibt es derzeit nicht.
Epic in scope and broad in vision, ‘The Quiet Earth’ could, years from now, be considered The Academy of Sun’s magnum opus. At first listen, this album is massive, and, in some ways, a true concept album. The lyrics span the gamut from grandiose to obscure and everywhere in between. What impresses me, however, is that change is both gradual and back and forth. What I mean by this is while some changes and movements are gradual from song to song, some stylistic changes are sudden yet fit within the context at hand.To me, the biggest change happens with ‘The Parts That Need Replacing’. This is almost a new band by the time this track comes around. Being the most radio-friendly track in my opinion, with a broad shift to a rock style hook yet retaining the overall feel that is ‘The Quiet Earth’ as a whole.There will definitely be something here for everyone and, for those that love musical and artistic diversity, there is everything for someone.
That’s not to say that other, more expected, influences aren’t perceptible – ‘Don’t Touch The Animals’ is pure Scott Walker, for example – but the net must be drawn much wider in order to pull in the diverse references on display here.Unbridled guitars send pop shards all over the shop on the penultimate track in a manner reminiscent of Devo covering the Ramones or, indeed, vice versa. And there’s the electronic lilting bombast and twitching pop majesty of ‘Couch Surfer’ with its Kraftwerk-esque backing vocals blended with the propulsive rhythms of The Necessaries.Then we have future earworm and transgressive pop masterstroke, ’So What, Caravaggio’, which calls to mind Ariel Pink at his most unhinged and infectious. (…)Whether recording deep into the arctic circle or within the confines of a local parish church, The Academy’s sound is expertly choreographed, painstakingly assembled and meticulously curated, resulting in a series of exceptional parts that equate to something far more magnificent than a simple whole.
Danke für die Erinnerung an dieses Album, Dirk. Das hätte ich 2021 nicht verpasst haben wollen. 8,5 Punkte. Mindestens.
AntwortenLöschenZiemlich gut.
AntwortenLöschen8,5 Punkte
8
AntwortenLöschenICh verstehe die hohen Wertungen durchaus, besonders wenn man sich, wie z.B. bei "The House", stimmlich und vom Drama her ziemlich an Marc Almond orientiert, bin ich auch durchaus angetan. Blur/Damon Albarn und Co sind dann eher nicht so meine Referenzen und nach dem Talk Talk Bezug (?) suche ich noch. Manches hätte ich mir einfach etwas eingängiger gewünscht und weniger rein auf "Atmosphäre" ausgerichtet.
AntwortenLöschenDas liegt in diesem Fall aber tatsächlich an meinen mittlerweile ziemlich anderen Vorlieben und prinzipiell kann ich die Begeisterung verstehen.
(Wenn ich werten müsste 6,5 , will die aber jetzt auch nicht vom Thron stoßen)
Hier wird jedes Urteil ins Gesamtergebnis mit einbezogen.
AntwortenLöschenEine Neuentdeckung auf Platz 2 meiner Lieblingsalben. Toll. Leider nicht auf LP erhältlich.
AntwortenLöschen9 Punkte