Palme auf dem Plattencover, „Tropical“ im Albumtitel - Frankie Rose wird doch nicht etwa, wie die gestern vorgestellte...

Frankie Rose - Cage Tropical



















Palme auf dem Plattencover, „Tropical“ im Albumtitel - Frankie Rose wird doch nicht etwa, wie die gestern vorgestellten Trailer Trash Tracys, Marimba, Bongo, Steel Pan und Konsorten ausgepackt und ihren Sound verwässert haben?!

Frankie Rose, die bereits als Mitglied von Crystal Stilts, Dum Dum Girls oder Vivian Girls Platten veröffentlichte und durch die Lande zog, musste ihre musikalischen Aktivitäten zuletzt deutlich zurückschrauben und sich mit Hilfe eines Jobs in einem Catering-Truck finanziell über Wasser halten. Egal, ob es nun eine Sinn-, Schaffens- oder Lebenskrise war, diese wurde mit einem Umzug von Los Angeles nach Brooklyn und der Zusammenarbeit mit dem Produzenten Jorge Elbrecht (Ariel Pink) und den Arbeiten an ihrem vierten Album beendet.

Für „Cage Tropical“ zog Frankie Rose Inspirationen aus den alten Science Fiction-Filmen von John Carpenter und deren Synthie-lastigen Soundtracks. Dadurch rutscht ihre Musik deutlicher in Richtung Dreampop und New Wave und ist vom Garage Rock früherer Tage nichts mehr zu hören. „Cocteau Twins and Lush meet Bananarama“ schreibt der Guardian recht treffend.




Rose frönt stattdessen ihrer Liebe zu alten Synthie-Sounds und 1980er-Sci-Fi-Filmen und vereint damit Postpunk-Wave-Grooves mit poppigen und melodischen Hooklines, als wäre die frühe Madonna auf die frühen New Order getroffen. Sehr stilsicher klingt das, aber manchmal auch etwas zu stilisiert. Das manchmal an Johnny Jewels Italians Do It Better-Label erinnernde Sounddesign und die coole 1980er-Vintage-Atmosphäre bügeln die eine oder andere kleine Schwäche im Songwriting aus, wenn Rose ohne großen Spannungsaufbau Singalongs aneinanderreiht, wie beispielsweise beim schwächeren »Dyson Sphere«. Auf dem hervorragenden »Red Museum« und dem sphärischen »Dancing Down The Hall« passt dafür alles – und man bekommt zu spüren, dass es sich bei »Cage Tropical« tatsächlich um kein leichtes Album handelt, auf dem es vordergründig um eine möglichst coole Sound-Ästhetik geht, sondern mit dem auch eine existenzielle Krise bewältigt wurde.(intro)




Ein bisschen Sonne ist trotzdem auf „Cage Tropical“ gelangt. Sie tüncht die das Album dominierenden Vintage-Synth-Klangflächen in helles Gold. Die Akkorde flattern und schweifen umher. Dazwischen verwunschen klingende Gitarren, treibende und zurückhaltende Bässe und der weich verhallte Gesang von Frankie Rose.Mit „Cage Tropical“ führt sie uns in sanfte Welten zwischen New Wave und Dream Pop und lässt einen Hauch von Italo Disco hindurchwehen. Die alte Liebe zu eingängigem Garage Pop ist aber auch auf dem Album präsent, zum Beispiel im schwungvollen Opener „Know Me“. Oder in „Dyson Sphere“. Für den Song kapert Frankie Rose pulsierende Post-Punk-Bässe und poliert sie mit betörenden Harmonien auf. Den Gegenpol dazu liefern Songs wie „Art Bell“ und „Game To Play“ – hier lässt sich Rose alle Zeit der Welt, um dich in mit SciFi-Arpeggios gespickte Sphären zu locken, in denen die Schwerkraft nichts zu sagen hat.(byte.fm)




Frankie Rose bringt auch ihre Limited Edition Vinyl LP (white vinyl with gold splatter, top quality pressing with nice reverse-board + metallic ink jacket) mit nach Deutschland:

01.11.17 Köln, MTC
02.11.17 Berlin, Badehaus
06.11.17 München, Backstage Club

3 Kommentare:

  1. "Cocteau Twins and Lush meet Bananarama": Mit so etwas kriegt man mich eh...

    8 Punkte

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  2. Es dürfte beim nächsten Album gern wieder etwas rockiger sein. 6,5 Punkte

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