Nein, hier liegt uns nicht der dritte Teil der „The Family Tree“-Reihe vor, sondern Ben Cooper schiebt in seine Trilogie noch eine Sammlung von Outtakes ein, die nicht als solche verstanden werden sollen. Dazu Cooper:
“These EPs are just the songs that didn't fit on the proper records, but they are still a part of the whole Family Tree project. And the songs aren't throwaways. I'm actually quite happy with them. They just didn't fit the album in terms of pace, or tone.”
Bereits im Umfeld von „The Family Tree: The Roots“ (2011) und „The Family Tree: The Branches“ (2013) veröffentlichte Cooper unter dem Namen Radical Face drei EPs mit jeweils 3 Songs, die es nicht auf das reguläre Album geschafft hatten. Hört man sich Stücke wie „Sisters“, „Baptisms“ oder „We're On Our Way“ an, so fragt man sich warum und stellt damit gleichzeitig ob der Qualitäten der beiden ersten „The Family Tree“-Teile auch dieser Zusammenstellung ein gutes Zeugnis aus. Die 9 bekannten Songs werden durch „Servants And Kings“ und „Small Hands“ ergänzt, die wohl auch als Vorzeichen für „The Family Tree: The Leaves“ verstanden werden dürfen, dass angeblich im nächsten Frühjahr erscheinen soll.
Die Bastarde sind aber unüberhörbar ein Produkt Coopers. Die feinen, folkigen Melodien, die kleinen wie großen Gesten, die Piano-Arpeggios und gezupften Akustikgitarren, all das ist klar Radical Face. Dazu Coopers helle, warme Stimme, die aus einer fernen Zeit kündet. Mit Handclaps und Streichern bzw. Percussion wird einmal zum Tanz aufgespielt ("Baptisms", "All Is Well (Goodbye, Goodbye)"), um dann in einsamen Campfire-Songs der eigenen Innerlichkeit nachgespürt wird ("Sisters", "West"), bevor die Crescendi im grande finale "Nightclothes" langsam verschwimmen.
(Soundmag)
An den beiden Songs lieben wir ... mal wieder die tolle Stimmung, die Radical Face in seinen Titeln einfängt. Allerdings sollte man sich vor dem Anhören schon bewusst sein: Kleine Tränchen sind nicht ausgeschlossen.
Mit dem Sound könnte er wunderbar ... den Winter noch winteriger (waaaas??) machen. Aber das weiß er anscheinend auch selbst, immerhin bringt er seine Alben tatsächlich immer ungefähr zur selben Zeit raus - im Herbst.
Höchstwahrscheinlich wird er niemals ... ein Jahr vergehen lassen, in dem er mal einfach gar nichts in die Plattenläden bringt. Der Musiker Radical Face hat anscheinend noch so viel an Musik in petto, dass er noch hunderte Trilogien, EPs und Alben füllen kann - und die dann in Halbjahresabständen (teilweise umsonst) veröffentlichen wird.
(ego.fm)
Die hier zusammengetragenen Tracks sind weniger kohärent, aber keineswegs weniger ambitioniert als die Stücke, die Cooper auf der Trilogie versammelt, wenngleich sie sich auch nicht so eng an die formalen Vorgaben (zeitgenössische Instrumente etwa) halten, wie das restliche Material und somit zu recht separat betrachtet werden sollten. Für Fans ist das indes eine gute Gelegenheit, sich auf das abschließende Werk der Family-Tree-Trilogie vorzubereiten.
(gästeliste)
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