Um zeitnah an Thom Yorkes neues Album zu kommen, musste man
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dieses Bild als Ankündigung eines neuen Albums interpretieren oder
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die überraschende Neuigkeit auf einem der Nachrichtenkanäle lesen
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zum Webshop finden
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sich zwischen Download oder Vinyl Ausgabe entscheiden
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4,73 € oder 40 € zahlen
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einen BitTorrent Client installieren (oder den nutzen, den man schon hatte)
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“Tomorrow’s modern boxes” herunterladen und anschließend
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dieses in das übliche Musikverzeichnis verschieben und gegebenenfalls noch auf das Abspielgerät der Wahl übertragen.
Das beschreibt den spannenden Teil des Unterfangens. Das Album selbst fällt dann wenig überraschend aus.
Offensichtlich hat sich in den acht Jahren seit Yorkes Solo-Debüt “The eraser” musikalisch nicht viel getan. Yorkes vertraute Stimme über elektronischen Klängen stellt weiterhin eine reizvolle Kombination aber eben keine Überraschung mehr dar. Auch Nigel Godrich als Produzent scheint nicht mit bahnbrechenden Neuerungen aufwarten zu wollen.
Für ein endgültiges Urteil ist es wohl noch zu früh, aber wie fast immer bei Thom Yorke/Radiohead/ Atoms For Peace Output gibt es Songs und Rhythmen, die sich unweigerlich über die Dauer Aufmerksamkeit verschaffen werden. “The mother lode” (ja Dirk, der Song erinnert an Moderat), “A brain in the bottle”, “Guess again!” und “Nose grows some” sind diesbezüglich aktuell die heißesten Kandidaten. Es sind vor allem die Rhythmen auf “Tomorrow’s modern boxes”, die Yorke in Erinnerung bringt und Lust auf das neue Radiohead-Album machen… und “Interference” sowie “Truth ray” wegen ihrer Melancholie.
A.V. Club:
If not a direct companion piece to 2006’s The Eraser, Boxes, with its pretty but familiarly Yorkeian textures, is of a remarkably similar temperament and function: It doesn’t exactly contain hints of where the next Radiohead album is headed, but it does illuminate how Thom Yorke and longtime co-conspirator Nigel Godrich like to spend their free time.
Am ersten Wochenende wurde das Album über 300.000 mal heruntergeladen. Für Thom Yorke und BitTorrent ist da sicherlich ein Erfolg. Der eine oder andere Künstler wird dem Beispiel vielleicht auch folgen (können), aber für Musiker ohne Radioheads bzw. Yorkes Popularität wird dieser Vertriebsweg wohl keine Alternative werden.
Das Album enthält das Video zum Opener “A brain in a bottle”:
7,5 Punkte
AntwortenLöschenFür meinen Geschmack zu wenig "Songs".
AntwortenLöschen6 Punkte