Von Okkervil River in der Formation des Gründungsjahrs 1998 ist nur noch Will Sheff übrig. Vielleicht ist er bezüglich Zusammenarbeit ein...

Okkervil River - The silver gymnasium

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Von Okkervil River in der Formation des Gründungsjahrs 1998 ist nur noch Will Sheff übrig. Vielleicht ist er bezüglich Zusammenarbeit ein schwieriger Zeitgenosse. Doch wer möchte ihm zahlreiche Zu- und Abgänge vorwerfen wenn dabei ca. alle zwei Jahre hörenswerte Alben und als Nebenprodukt Bands wie Jonathan Meiburgs Shearwater entstehen?
Grundsätzlich bin ich von jedem Okkervil River Album enttäuscht, welches keinen Song wie “For real” enthält. Schon der direkte Coververgleich zwischen “Black sheep boy” und “The silver gymnasium” ließ vermuten, dass auch die aktuelle siebte Platte diesbezüglich nicht punkten werden kann. “The silver gymnasium” beschäftigt sich mit Will Sheffs Jugend in Meriden, New Hampshire und fällt sehr harmonisch aus. Am Produzenten John Agnello allein kann es nicht liegen. Durch seine Arbeit mit Sonic Youth, Madrugada und Dinosaur Jr. kann man ihm keine Weichspülmentalität vorwerfen. Vielleicht wollte Sheff seinem neuen Label ATO Records einen Ausblick auf mögliche Mainstream-Erfolge geben. “The silver gymnasium” ist ein solides Indierock-Album und als solches für ein paar launige Durchläufe gut. Leider wird das Niveau älterer Okkervil River-Werke nicht erreicht. Während “The stage names” und “The stand-ins” hier noch milde Richter vorfanden wurden die Urteile bei “I am very far” merklich strenger. Eine Umkehr dieser Tendenz leitet “The silver gymnasium” wohl nicht ein. Oder etwas doch?
“It was my season”, “On a balcony”, “Down down the deep river” und “Where the spirit left us” sind die frühen Höhepunkte des Albums. Danach plätschert “The silver gymnasium” vor sich hin.
Der Musikexpress ist recht angetan:
Das ergibt zusammengenommen eine Welt, mit der man sich gerne weiter beschäftigen würde, zumal die Platte Okkervil River musikalisch so stark zeigt wie zuletzt auf THE STAGE NAMES (2007): warm inszenierte Indie-Rock-Hymnen, über die Sheff expressiv singt wie selten, ein wenig erinnert er an Jarvis Cocker zu „Do You Remember The First Time“-Zeiten.
Während Pitchfork weniger begeistert wirkt:
Okkervil River don’t have to sound right on the precipice of madness to be interesting, but unfortunately The Silver Gymnasium buffs away their eccentricities and robs the music of its impact. They aim for jittery energy on “Walking Without Frankie”, but it sounds inert. They shoot for triumphal on “On a Balcony”, but there’s no heft to those backing vocals. They reach for tattered majesty on closer “Black Nemo”, but they never hoist the flag quite high enough.
“It was my season”:

Okkervil River auf Tour:
  • 16.11. Hamburg
  • 17.11. Berlin
  • 18.11. Frankfurt
  • 19.11. Köln

4 Kommentare:

  1. Da schließe ich mich an, auch wenn ich gern mehr geben würde. Ein leichter Aufwärtstrend, aber nicht annähernd nahe der Großtaten

    6,5

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  2. Eine der Bands, von denen man sich langsam aber sicher verabschieden kann.

    5,5 Punkte

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