Rock And Roll Animals (I)
Im Rolling Stone findet man die wahren "Rock 'n' Roll Animals": Nämlich eine Liste mit 22 Tieren, die ihren Namen als Referenz an einen Rock 'n' Roll Star erhielten, wie etwa eine Spinne namens Myrmekiaphila neilyoungi oder einen kleinen Dinosaurier, der nach Mark Knopfler von den Dire Streits benannt wurde (Masiakasaurus knopfleri) - obwohl dieser doch eigentlich Masiakasaurus mascisi heißen müsste, oder?
Nach Luke Haines wurde meines Erachtens noch kein Tier benannt.
Rock And Roll Animals (II)
Fragt man die Bildersuche von Google nach "Rock And Roll Animals" so wird man in erster Linie mit Fotos von Lou Reed überschüttet. Das mag einerseits an seinem klassischen Rock 'n' Roll-Lebenswandel liegen, andererseits an seinem (nahezu) gleichnamigen Album. Weitere "Rock And Roll Animals" sind offenbar: Alice Cooper, Frank Zapper, Eric Burdon, Jimi Hendrix, Marilyn Manson und natürlich das Tier aus der Muppet Show.
Dass Luke Haines bei dieser Bildersuche mittlerweile auch recht häufig auftaucht, hat vermutlich mit seinem aktuellen Album zu tun:
Über Cherry Red Records wurde das aktuelle Album von Luke Haines (The Auteurs, Baader Meinhof, Black Box Recorder) veröffentlicht. Der LP liegt eine 7'' Single des Titelstücks mit zwei B-Seiten bei, die auf der Platte nicht enthalten sind. "Rock And Roll Animals" verwandelt Haines drei Musikgrößen (Jimmy Pursey (Sham 69), Songwriter Nick Lowe und Rock 'n' Roll-Legende Gene Vincent) in drei possierliche Tierchen (Fuchs, Dachs und Katze) und erzählt deren Geschichte zwischen folkloristischem und psychedelischem Indiepop in einer Art "Wind in den Weiden" für Britpop-Fans:
Haines erzählt von den Gegebenheiten in „Magic Town“ und greift dabei zum Mittel des psychedelischen Folk mit viel Flöte und Fauna-Lauten. Eine Erzählerin kommt hinzu und stellt uns die Protagonisten genauer vor. Zuerst wird ein romantisches Bild von ihnen gezeichnet, aber schon bald werden sie in eine Auseinandersetzung mit einer Figur aus Stahl und Drähten verwickelt, die sich „The Angel Of The North“ nennt. Man muss nicht viel Fantasie haben, um zu erraten, dass es sich bei diesem Gegner entweder um einen Roboter oder ein elektronisches Instrument handelt. Natürlich können Katze, Fuchs und Dachs den Kampf nicht gewinnen. Wir sind im 21. Jahrhundert, da ist der ewige Glaube an den Rock’n’Roll fehl am Platz. Das ist bekannt. Aber es ist gut, dass Haines mit seiner wunderbaren Pop-Fabel noch einmal darauf hinweist.
(Musikexpress)
Hier kann man das Video zur Single sehen (aber leider nicht einbetten), das ansonsten überall sonst blockiert wird.
The title track is the most immediate he's written since pretty much anything on The Auteurs' criminally underrated How I Learned To Love The Bootboys, their final disc. Julia Davis of Nighty Night fame is drafted in to narrate. (…)
Once you start trying to deconstruct the album for some clever and invidious underlying message or social commentary, you hopefully begin to realise that actually it's just a jolly concept album about anthropomorphic creatures named after disparate and tenuously connected figures of rock & roll history railing against a "fuck ugly bird" in Gateshead. With that established, you can start to enjoy it greatly: the recorders, the psychedelic folk, Davis' interludes... most of all you get to see a luminary of pop grumpiness enjoying himself, and you wouldn't want to stop Luke Haines having fun, now would you?
(The Quietus)
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