Wer dachte, dass Muse mit der Single "Survival", in der mehr Bombast steckt als in einem gewöhnlichen...

Muse - The 2nd Law



























Wer dachte, dass Muse mit der Single "Survival", in der mehr Bombast steckt als in einem gewöhnlichen Album von Queen, ihre Opulenz-Ressourcen ausgeschöpft hätten, der sieht sich getäuscht.
Denn gleich der Opener "Supremacy" hat pathetischen Gesang, marschierendes Schlagzeug, ein Brian May-Gedächtnis-Gitarrensolo sowie derart aufbrausende Streicher und Bläser, dass man automatisch aus dem Fenster schaut, um das dazu passende Feuerwerk am Nachthimmel oder den gerade vorbei fahrenden James Bond nicht zu verpassen. Eine Rockoper en miniature. 

Wer dachte, dass Muse mit der Single "Madness", die ungewohnte elektronische Dubstep-Elemente kredenzt, aber dabei eigentlich nicht besonders weit von George Michaels "I Want Your Sex" oder Prince entfernt ist, bereits alle Überraschungen ausgespielt haben, der sieht sich getäuscht.
Denn "Panic Station", komplett im Falsett gesungen, präsentiert einen funky Bass, irgendwo zwischen "Another One Bites the Dust" (Queen) und "Need You Tonight" (INXS). "Follow Me" schreit laut David Guetta featuring The Edge, aber noch U2-iger wird es auf "Big Freeze" und bei "Explores" stellt sich bei all den Glöckchen und der vorherrschenden Beschaulichkeit gar nicht mehr die Frage nach der passenden Weihnachtssingle. Nächste Überraschung: Auf "Save" Me" und "Liquid State" singt plötzlich nicht mehr Matt Bellamy, sondern Christopher Wolstenholme - der Grund hierfür wird jedoch nicht ersichtlich.    

Wer dachte, dass Muse mit dem Album "The 2nd Law" an die Qualitäten der Vorgänger anschließen kann, der sieht sich... aber das hatten wir ja bereits.



Größenwahnsinnig sind Muse ja schon länger, mit ihrem neuen Album "The 2nd Law" machen die Briten aber sogar den Laborratten von "Pinky & Brain" Konkurrenz, deren Ziel immerhin die Weltherrschaft ist. Mit einer Armee aus Streichern, Synthies und Zitaten aus der gesamten Rockgeschichte tauchen Muse diesmal noch tiefer ein in die Welt des Bombasts.
Und das manchmal so extrem, dass es schon nach Ironie klingt. Schon die erste Single "Madness" wurde heiß diskutiert, ein Teaser zum neuen Album, unterlegt mit Dubstep-Musik, heizte die Spekulationen um eine Neuausrichtung des Muse-Sounds erst richtig an.
Dubstep gibt es tatsächlich vereinzelt zu hören - fügt sich aber weitaus besser ein, als von den meisten Fans erwartet. Muse arbeiten auch auf ihrem sechsten Album auf höchstem Rock-Niveau. Nur gibt es diesmal einfach keine Grenzen mehr: Im Muse-Land treffen Prince, Skrillex, James Bond, Freddy Mercury und das Phantom der Oper aufeinander. Mit dieser Band wird es nie langweilig.
(WAZ)

Muse auf Tour:

12.11.12 München, Olympiahalle
15.12.12 Hamburg, O2 World

14 Kommentare:

  1. Die Vorstellung läßt einen erschaudern.

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  2. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  3. Danke für Lob & Aufklärung, Bernadette. Den fehlenden Konzerttermin habe ich nachgetragen.

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  4. Bei ersten Duchgang war ich auch geschockt. Doch die üblen Auswüchse des Größenwahns nehmen weniger Raum ein als befürchtet. Meine Wertung liegt mit 7,5 Punkten knapp unter der für "The Resistance".

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  5. In allen Bereichen total überzogen - nur nicht bei den Punkten:

    7,5 Punkte

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  6. Ich freu mich auf das Konzert in Paris im Juni und die wahrscheinlich auch total überzogene Show. Aber mehr als 'passabel' ist dieses Album in meinen Ohren nicht: 5 Punkte.

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  7. Viermal die Wertung "sehr gut" durch die werten Richter lässt mich mit dem Kopf schütteln.

    Ich würde lieber alle Heino Alben hintereinander hören müssen, als dieses abartige, brutal widerwärtige Machwerk. Ein wahres Foltermittel.

    1 Punkt

    @ Olly:in Paris kannst du sehr gerne auf einen Kaffee bei mir vorbeikommen, bei Muse wirst du mich nicht antreffen.

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  8. Ich habe es nicht gehört, nur einige der Lieder live gesehen, daher keine Wertung von mir. Aber nett wäre die nicht geworden.

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  9. Ich habe alle Muse-Albem und liebe sehr "Absolution" und "Origin of Symmtrie". Aber dieses Album habe ich mir nicht einmal gekauft. Nach dem Vorabhören reichte nicht mal meine alte Anhänglichkeit, mich dazu zu bewegen. Von mir nur 5 Punkte.

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  10. Sehr schön, Monsieur Peel. Den Kaffee kommen wir uns abholen :)

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  11. Hier ist mein Bericht zum Muse-Konzert auf der Loreley.

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