Auf dem Debütalbum "Tourist History" von Two Door Cinema Club jagte ein Hit den nächsten, auch wenn böse Zungen behaupteten, dass es sich nur um Variationen eines einzigen Songs handelte. So ganz konnte man sich dieser Kritik auch nicht verschließen und daher durften die Erwartungen an "Beacon" eigentlich nicht sehr hoch sein.
Selbstverständlich finden sich auch auf dem zweiten Album von Alex Trimble (Gesang, Gitarre, Synthesizer), Sam Halliday (Gitarre, Gesang) und Kevin Baird (Bass, Gesang, Synthesizer) Modifikationen des bewährten Schemas, die diesmal Titel wie "Handshake" oder "Someday" tragen. Aber aufgepasst, Two Door Cinema Club haben diesmal mehr zu bieten. Angefangen mit einer kurzen und gelungenen Beatles-Hommage im Mittelteil des Openers "Next Year" oder dem sonnigen Pop-Song "Sun" mit seinen quietschigen Synthie-Sounds oder dem balladesken "The World Is Watching", bei dem Valentina als Gesangspartnerin überrascht.
Zusammen mit Jacknife Lee (Editors, Bloc Party, R.E.M.) entstanden in Los Angeles 11 fröhliche, flotte und eingängige Elektro-Pop-trifft-Indierock-Songs, deren Spaßfaktor ähnlich hoch ist wie zuvor bei "Tourist History".
So durfte etwa Two Door Cinema Club Sänger Alex Trimble bei der Eröffnungsfeier der olympischen Spiele vor der ganzen Welt singen und auch US-Präsident Barack Obama hat sich unlängst als Fan der Band geoutet und sich ein riesiges Ticket-Kontingent für das Konzert der Band in Washington gesichert. Faktoren, die der Band sicherlich noch weiteren Auftrieb geben dürfte. Neue Songs dürften natürlich ihr übriges dazu tun. Davon bietet das Trio, das seit dem Erfolg von “Tourist History” London seine Wahlheimat nennt, elf Stück mit einer Gesamtlänge von gerade einmal 40 Minuten. Die Albumlänge deutet es schon an, Two Door Cinema Club benötigen nicht viel Zeit, um ihre Botschaft rauszuhauen und kommen schnell zum Punkt. Das war beim Debüt so und das ist auch bei “Beacon” der Fall. Der Opener “Next Year” kommt dann auch schnell zur Sache und groovt sich nach pluckerndem, langsamem Beginn so richtig ein und gewinnt ordentlich an Fahrt, um sich dann in einen dieser typischen Two Door Cinema Club Kracher für die Indie-Disco zu entwickeln. So entwickelt sich auch das gesamte Album, eine Hook jagt die nächste, die Beats pluckern gut gelaunt aus den Lautsprechern und Sänger Alex Trimble wechselt in den Stimmungen immer mal wieder von leicht betrübt in der nächsten Sekunde zu Feierlaune.
Besonders stark ist das in “Sun”, wo die Band in zurückgefahrenen Refrains der Melodie viel Raum zur Entfaltung gibt, um dann im Refrain direkt Material zu liefern, das ein ganzes Festival laut mitgröhlen kann. Das ist wohl auch die große Qualität von Two Door Cinema Club, ein Hit für die Indie-Disco jagt den nächsten Festivalhit. Alles Songs, die zum ausgelassenen Tanzen und Partymachen einladen und wie schon bei “Tourist History” häufig eine große Verneigung vor Phoenix darstellen. Viel Tiefe kann man da nicht erwarten, dafür müsste man auf das nächste Delphic Album warten, Ausgeh-Hits und Abspannsongs für Sportsendungen liefert das Album dennoch satt und genug.
(White Tapes)
Two Door Cinema Club:
19.11.12 Köln, E-Werk
20.11.12 München, Tonhalle
21.11.12 Offenbach, Capitol
23.11.12 Berlin, Astra
24.11.12 Hamburg, Große Freiheit 36
5 Punkte
AntwortenLöschen7 Punkte
AntwortenLöschenNicht ganz so ausgelutscht wie The View
AntwortenLöschen6
Nett.
AntwortenLöschen6 Punkte.
Scheitert knapp an der 8-Punkte-Marke.
AntwortenLöschen7,5 Punkte
6,5 Punkte
AntwortenLöschen7 Punkte.
AntwortenLöschenDeprimierend fröhlich und jedes Lied klingt gleich.
AntwortenLöschen3 Punkte
Auch wenn ich einen Witz wiederholen muss, aber das macht die Band ja auch: One Beat Cinema Club. 4,5
AntwortenLöschen