Heute beehrt uns Gudrun aus Karlsruhe mit einer Neuvorstellung: Aufmerksam wurde ich auf die Musik des Trios Bo...

Boho Dancer - Furry Skin EP
























Heute beehrt uns Gudrun aus Karlsruhe mit einer Neuvorstellung:


Aufmerksam wurde ich auf die Musik des Trios Boho Dancer durch das Interview von Katrin Kropf.

Sie charakterisiert sie als ''Innocently grotesque freak folk from Denmark''. Ich weiß nicht, wie es der geschätzten Leserschaft hier bei Platten vor Gericht normalerweise geht, aber ich musste an dieser Stelle erst einmal aufhören zu lesen, um SOFORT hinein hören zu können. Zum Glück gibt es die aktuelle EP Furry Skin, die Anfang August auch offiziell in Deutschland erscheint, komplett auf Soundcloud zu hören so dass ich mir
1) sofort einen Eindruck verschaffen konnte und
2) bis zum Eintreffen der postwendend bei der Band bestellten Platte die Zeit überbrücken.

Die EP besteht aus den fünf Titeln:
1. Furry Skin
2. Me and Your God
3. Pistols
4. Only A Tale
5. Good Vibrations

Für mich sind zwei Aspekte an der Musik so fesselnd: die Frauenstimme von Ida Wenøe und die nachdenkliche und oft schauerliche Atmosphäre aller fünf Stücke. Man sieht und hört sozusagen vom Eisberg nur das Stück über dem Wasser und die Atmosphäre baut in unserer Vorstellung das wichtige und große Stück unter der Oberfläche zusammen.

"Furry skin" beginnt mit einem geisterhaften Chor und folgt dann der sehr einfachen klassischen Struktur Gitarre + zerbrechliche Frauenstimme. Aber obwohl man sich im Refrain schon fast beschwichtigt fühlt (per aspera ad astra mäßig) lässt spätestens die tonale Verschiebung ganz am Schluss keinen Zweifel daran, dass die Bedrohlichkeit aus dem anfänglichen Chor die ganze Zeit hinter der scheinbar naiven Kulisse bleibt und nicht so einfach zu überwinden ist.

"Me and your god" finde ich ziemlich catchy und erwische mich dabei, den Refrain gedankenlos vor mich hin zu singen. Er wiegt sich im Dreiertakt und ist damit eingängig. Aber wenn man auf den Text hört, wird klar: hier wird ernsthaftes und konfliktträchtiges verhandelt und dabei werden keine Gefangenen gemacht.

"Pistols" hat mit über 6 min eine ordentliche Länge und ist vielleicht der eingangs zitierten Lesweise ''freaky'' am nächsten. Der Song nimmt sich etwa eine Minute Zeit bis eine wiedererkennbare Melodie als Refrain auftreten darf und das einminütige Finale zwischen katastrophisch und hysterisch dürfte die meisten Hörer etwas ratlos zurücklassen.

Daneben wirkt "Only a tale" schon fast normal. Aber auch hier ist die Atmosphäre durch die eher unheimlichen Backvocals etwas verrückt gegenüber dem vordergründig netten Volksliedchen.

Verwiesen sei neben der oben zitierten Musik auf Soundcloud auch auf das Video zu Me and Your God





und auf den Bericht bei Rote Raupe:
boho dancer zünden auf ihrer ep »furry skin« in fünf songs mal eben ein feuerwerk des kreativen songwritings, phantasievolle instrumentierung und origineller arrangements. die stimme und songwriterin ida wenøe liefert die charismatischen song-vorlagen, die schwindelerregend oft an kate bush erinnern, ihre beiden männlichen mitstreiter kamen bei der kolorierung ins spiel, füllten die stücke mit teilweise schon fast übertriebenem indie-bombast.

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