Nach "Popular" aus dem Jahr 1996 habe ich dieser Band nicht mehr viel Beachtung geschenkt. Abgelegt in der Schublade "College...

Nada Surf - Lucky



Nach "Popular" aus dem Jahr 1996 habe ich dieser Band nicht mehr viel Beachtung geschenkt. Abgelegt in der Schublade "College Rock" war ihnen eine gewisse Sympathie sicher aber auch gepflegtes Desinteresse. Den Erfolg des Debütalbums konnten sie mit "The proximity effect" aus dem Jahr 1998 nicht mehr erreichen. Im Heimatland USA wurde es gar erst 2000 nach einigen Querelen veröffentlicht. Derart befreit von Erwartungen (zumindest von außen) konnte man sich als "Indie-Band" an die Alben "Let go" und "The weight is a gift" machen.

Sie lieferten zuletzt mit 'Let Go' (2002) und 'The Weight Is A Gift' zwei großartige Platten ab, die vor allem von ihrer euphorischen Melodieliebe lebten und von einem sehr guten Händchen für das perfekte Gleichgewicht zwischen den alten, ja schon rauen Alternative-Wurzeln und einer scheinbar durch nichts zu zerstörenden Freundlichkeit. Auch 'Lucky' ist ein Manifest des Überschaums, ein weiterer Beweis dafür, dass Nada Surf ganz genau das sind, was man gemeinhin denkt: die Band Next Door, keine Rockstars, sondern Kumpels, Nachbarn.

WWW.monstersandcritics.de

Die liebevoll gestaltete Website der Band ist mindestens einen Blick wert, Myspace bietet das gesamte Album als Stream. Zu dem Song "Whose authority" gibt es auch ein Video:

Die Band scheint gut mit ihrem Indie-Status leben zu können. Auch "Lucky" wird sie nicht zwingen, das zu ändern.

6 Kommentare:

  1. "Lucky" gefällt mir ausgesprochen gut und macht das - für mich - mediokre (da haben wir es wieder) Vorgängeralbum vergessen, ohne schon jetzt auf Augenhöhe mit "Let Go" zu sein.
    Auffällig hierbei schon der Einstieg, der, nach den kleinen, wenn auch feinen "Preludes" der Vorgängeralben (Blizzard of '77 und Concrete Bed), hier mit "See These Bones" fast schon zu epischer Größe aufläuft. Für mich schon jetzt eines der Highlights im Nada Surf Katalog. Und scheint es auch erst so, als knabberten die nachfolgenden Songs an dessen "Größe", entfalten auch diese nach und nach ihre tollen Melodien und Geschichten

    8

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  2. An "Let Go" kommt auch dieser Versuch nicht heran. Highlights sind die ersten und die letzten drei Songs, dazwischen schwächelt "Lucky".

    7 Punkte

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  3. Es gibt Bands, die ich live umwerfend finde, von denen ich aber keine einzige CD besitze, weil ich sie mir zu Hause einfach nicht anhören kann. Paradebeispiel hierfür ist dEUS. Und es gibt Bands, bei deren Konzerten ich vor Langeweile einschlafen könnte, die Platten zu Hause aber stundenlang hören kann. Seltsames Phänomen: 8 Punkte.

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  4. Das Album hat in meiner Wahrnehmung mit der Zeit gewonnen. 7,5 Punkte

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