Bei "7 Tage - 7 Platten" wird es heute ein wenig ausführlicher mit: „District Line“ von Bob Mould:
Der Mann war in seiner langen Karriere wahrlich produktiv, erntete viel Lob von Seiten der Kritiker und anderer Musiker, der ganz große kommerzielle Durchbruch blieb ihm jedoch verwehrt.
Der Mann war in seiner langen Karriere wahrlich produktiv, erntete viel Lob von Seiten der Kritiker und anderer Musiker, der ganz große kommerzielle Durchbruch blieb ihm jedoch verwehrt.
"District Line is a focused, gripping zigzag between fury and woe, scorched rock and folk - pop distress, much like the Huskers' best records"
(Rolling Stone)
Seine erste Band Hüsker Dü verband Rock mit Punk und Hardcore, nahm zwischen 1981 und 1987 7 Alben auf, war eine der ersten amerikanischen Underground Bands bei einer großen Plattenfirma und gilt heute als Wegbereiter des Alternative Rock. Musiker wie Dave Grohl, Pixies oder Therapy? nannten die Musik von Hüsker Dü als für sie prägend.
Hüsker Dü „Diane“ (MP3) aus „Metal Circus“ EP (1983)
Nach der Auflösung von Hüsker Dü schlug Bob Mould auf seinen ersten beiden Soloalbum (vor allem „Workbuch“) deutlich ruhigere Töne an. Akustische Gitarren dominierten diese Phase, in der Mould zeigte, dass er nicht nur schreien und rocken, sondern auch als Singer-/Songwriter eine gute Figur abgeben kann.
Bob Mould „See A Little Light“ (MP3) aus „Workbook“ (1989)
Zwischen 1992 und 1995 stand Bob Mould der Alternative Rock Band Sugar vor, die mit „Copper Blue“ das Album des Jahres im NME vorzuweisen hatten. 2 reguläre Platten, 1 Mini-Album, sowie eine Zusammenstellung von B-Seiten und ein Konzertmitschnitt bezeugen diese Phase.
Sugar „Helpless“ (MP3) aus „Copper Blue“ (1992)
Die Solo-Alben seit 1996 konnten an die Erfolge mit Sugar nicht mehr anknüpfen. Ganz kurios wurde es, als er die elektronische Musik für sich zu entdecken begann, was sich in den nicht besonders gut bewerteten Alben „Modulate“ (2002) und „Long Playing Grooves“ (2002) nieder schlug. Nicht nur musikalisch musste man sich ernsthafte Sorgen um Bob Mould machen, denn zu dieser Zeit schrieb er auch Storylines für die WCW (World Championship Wrestling, damals die zweitgrößte Wrestling-Promotion in den USA)!
Bob Mould „High Fidelity“ (MP3) aus „Body Of Song“ (2005)
Nach „Body Of Song“ ist Bob Mould nun mit seinem achten Soloalbum "District Line" am Start und es gelingt ihm tatsächlich, all die geschilderten Facetten der letzten 20 Jahre musikalisch unter einen Hut zu bringen. Wir hören die schnellen, eingängigen Songs der Sugar-Phase, den ruhigen, melodischen Singer-/Songwriter und verzerrte, aber melodische Gitarren, denen elektronische Spielereien entgegen wirken.
„The Silence Between Us“ (MP3) aus „District Line“ (2008)
Mit seinem „Loud-Bob-Album“ zeigt er wieder allen Alternative-Rock-Fans ganz klar, wer ihr Meister ist, er überzeugt durch Intensität, Gradlinigkeit und etlichem Pop-Appeal. (...) Brendan Canty (Fugazi) sorgt für den mächtigen Grooveteppich, auf dem Bob Mould seine exorbitanten Gitarrenriffs zum Besten gibt; bittersüße Cellosounds werden von Amy Domingues beigesteuert. Ein wirklich kleines Team, das diesen großen Sound hier entstehen lässt.
(Amazon.de)
„District Line“ Werbefilmchen
Das hier war dann - im Gegensatz zu diesen Mai Thai-Kram die positive Überraschung der Berlin-Zugfahrt. Hätte ich dem alten Bob gar nicht mehr zugetraut so ein schönes Album. Manches schön sugaresk einiges euch wahrscheinlich etwas zu "amerikanisch". Mir nicht
AntwortenLöschen7,5 Punkte
Ich ihm auch nicht! Die Songs, die an Sugar erinnern sind prima, einiges ist mir hier aber etwas zu "amerikanisch"... ;-)
AntwortenLöschen6,5 Punkte
Anscheinend ist man für College-Rock nie zu alt. Bob Mould wenigstens nicht. Durchaus ein Platte, an der Marcell gefallen finden könnte. 7 Punkte
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