Garbage - Let All That We Imagine Be The Light


10 Fakten zum neuen Album von Garbage:

1. Geplant war, dass der Nachfolger von „No Gods No Masters“ (2021) bereits im Frühjahr 2023 in den Plattenläden stehen sollten. Dann wurden die Aufnahmen, die bereits im Sommer 2022 begannen, von zwei kurzen Tourneen und privaten Unwägbarkeiten bei Shirley Manson (eine Hüft-Operation mit anschließender Rehabilitation, eine Schreibblockade und der Tod ihres Hundes) wieder und wieder unterbrochen, so dass die Veröffentlichung von „Let All That We Imagine Be The Light“ mehrmals verschoben werden musste. Seit dem 30. Mai 2025, also fast genau 4 Jahre nach „No Gods No Masters“, ist das achte Studioalbum von Garbage aber erhältlich. 

2. Die Wartezeit haben Garbage ihren Fans aber wirklich verkürzt: 2023 erschien die EP „Witness To Your Love“ mit drei neuen Songs und einer Coverversion von „Cities In Dust“ (Siouxsie & The Banshees), zwölf Monate später folgte mit „Lie To Me“ eine weitere EP (zwei neue Songs, ein Remix von Dave Grohl und eine Interpretation von Jeff Buckleys „Song To The Siren“). Und vermutlich ist Garbage dabei aufgefallen, dass sie im Verlauf der Jahre einige Songs gecovert hatten, so dass diese Ende 2024 gesammelt auf „Copy/Paste“ veröffentlicht wurden.  

3. „Let All That We Imagine Be The Light“ lässt alle Lieder dieser EPs außen vor und bietet 10 Songs in 45:16 Minuten. Eine gute Dreiviertelstunde scheinen Garbage als ideale Laufzeit für ein Album anzusehen, denn ihre acht Platten laufen zwischen 42:50 Minuten („Not Your Kind of People“) und 53:01 Minuten („Beautiful Garbage“). 


Die Songs auf LET ALL THAT WE IMAGINE BE THE LIGHT aber wollen zu viel auf einmal. Manson, Butch Vig und Co. haben auf ihrem achten Studioalbum wieder mit Klanggegensätzen gearbeitet, doch das Konzept ist diesmal nicht immer schlüssig. Wenn in „Hold“ Goth-Pop mit Industrial-Elementen auf ruhigere Akustikmomente trift, klingt das nicht wirklich stimmig.
Ähnliches gilt für „Get Out My Face AKA Bad Kitty“: Die erste Hälfte erinnert an New Order, doch die anfangs tolle Achtziger-Jahre-Atmosphäre verpufft, weil verzerrte Gitarren-Rifs den Song unnötig sperrig machen. Dabei wissen Garbage ja, wie es geht: Manchmal können sich die analogen Synthesizer gut entfalten, Mansons Stimme klingt weiterhin markant, der wavige Opener „There‘s No Future In Optimism“ überzeugt und das gitarrenlastige „Chinese Fire Horse“ hat eine angenehm verspielte Note. „R U Happy Now?“, fragt Manson einmal. Na ja, nicht so ganz.


4. Der Albumtitel wurde dem Song „Radical“ entnommen. Shirley Manson sagt, dass der Titel den Wunsch widerspiegelt, sich negativen politischen Kräften zu widersetzen, einschließlich der Bedrohung von Frauen- und Minderheitenrechten und des Aufstiegs rechtsgerichteter Bewegungen. „Let All That We Imagine Be The Light“ ist „die perfekte Beschreibung für diese neue Platte als Ganzes. Wenn sich die Dinge dunkel anfühlen, ist es zwingend notwendig, die hellen, positiven und schönen Kräfte in der Welt zu suchen. Es fühlt sich fast wie eine Frage von Leben und Tod an. Eine Überlebensstrategie.“

5. Die Aufnahmen fanden in den Red Razor Sounds und Butch Vigs GrungeIsDead Studios in Los Angeles statt. Einige Gesangsparts wurden krankheitsbedingt auch in Mansons Schlafzimmer in L.A. aufgenommen. Produziert wurde das Album von Garbage gemeinsam mit Billy Bush, der als Produzent, Engineer oder Mixer an sieben der acht Alben von Garbage mitarbeitete (Ausnahme: das Debüt).
 

 


6. „There's No Future in Optimism“ ist eine Reaktion auf den Mord an George Floyd in Los Angeles und wurde im April als erste Single veröffentlicht. Ihr folgte vier Wochen später „Get Out My Face AKA Bad Kitty“, das die zunehmenden Rückschritte bei den Frauenrechten in den Vereinigten Staaten thematisiert. In die Charts kam keine der beiden Singles, so dass „Stupid Girl“ (1996; USA #24 bzw. UK #4) und „The World Is Not Enough“ (1999; Deutschland #38) in diesen Ländern die erfolgreichsten Singles bleiben.


 


7. „No Gods No Masters“ war das erste Album von Garbage, das nicht die Top 20 der US-Charts erreichte (#33). Ihre erfolgreichste Platte war in dieser Hinsicht „Bleed Like Me“ (2005) mit Platz 4. In Deutschland sorgte der Vorgänger von „Let All That We Imagine Be The Light“ für eine Rückkehr in die Top Ten der Charts (#6, was weder „Not Your Kind Of People“ (2012; #15) noch „Strange Little Birds“ (2016; #22) gelungen war. 

8. „Let All That We Imagine Be The Light“ ist als CD und LP über BMG veröffentlicht worden. Freunde der Schallplatte können zwischen black Vinyl, transparent neon orange Vinyl und pearl Sunrise Vinyl wählen.

9. Bei Metacritic sind die sechs Garbage Alben dieses Jahrtausends gelistet. „Let All That We Imagine Be The Light“ steht in dieser Auswahl mit Abstand am besten da: „Beautiful Garbage“ (69/100; 2001), „Bleed Like Me“ (56/100; 2005), „Not Your Kind Of People“ (63/100; 2012), „Strange Little Birds“ (75/100; 2016), „No Gods No Masters“ (77/100; 2021) und „Let All That We Imagine Be The Light“ (82/100; 2025).

10. Im Herbst gehen Garbage auf die „Happy Endings“ Tour. Die 31 Konzerte finden jedoch ausschließlich auf dem nordamerikanischen Kontinent statt. 


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