The Wombats - Oh! The Ocean


Oh, The Wombats! Bei Platten vor Gericht verlief es für das Trio reziprok zu den Charts in ihrer Heimat. Den Höhepunkt erreichten die drei Jungs aus Liverpool bereits direkt mit ihrer ersten (Japan only) Veröffentlichung „Girls, Boys & Marsupials“, die Platz 8 erreichen konnte, danach landeten Matthew Murphy (Gesang, Gitarre, Keyboards), Tord Øverland Knudsen (Bass) und Dan Haggis (Schlagzeug) eher unter ferner liefen. Das kleine Zwischenhoch für „Beautiful People Will Ruin Your Life“ (2018; Rang 25) soll aber nicht verschwiegen werden. In die Hitlisten des Vereinigten Königreiches konnten The Wombats mit ihrem eigentlichen Debüt „A Guide to Love, Loss & Desperation“ erstmals einziehen und danach sollte es Album für Album besser werden, so dass mit „Fix Yourself, Not The World“ 2022 erstmals die Spitze der Charts erreicht werden konnte.

Ihr sechstes Studioalbum soll diesen Erfolg nun wiederholen und dabei sollen zahlreiche physische Tonträger helfen: „Oh! The Ocean“ ist als CD (auch als Extra-Waves Edition mit 4 Demoversionen), Kassette und Schallplatte (transparent blue Vinyl, light/dark blue Vinyl, cloudy clear Vinyl, yellow and blue-sparkle split Vinyl, eco-record Vinyl mit alternativem Artwork) erhältlich.

Entstanden ist das Album in sechs Wochen im Echo Park in Los Angeles mit dem Produzenten John Congleton (St. Vincent, The Decemberists, Death Cab for Cutie, The Polyphonic Spree). Von den insgesamt 50 aufgenommenen Songs wurden 12 für das Album ausgewählt, so dass keine Skip-Kandidaten zu erkennen sind. Mal zeigen sich The Wombats - und das muss wohl an L.A., der Sonne und dem Meer liegen - in entspannter Stimmung (etwa bei „Sorry I'm Late, I Didn't Want To Come“ oder bei „Reality Is A Wild Ride“, das ziemlich nach Death Cab For Cutie klingt), selten lassen sie es rocken („Blood On The Hospital Floor“), aber immer sind sie melodiös. Zu den Highlights zählen für mich „Kate Moss“ und  „My Head Is Not My Friend“.

The Wombats in Deutschland:
01. April 2025 Köln, E-Werk
03. April 2025 München, Theaterfabrik
07. April 2025 Berlin, Columbiahalle 
08. April 2025 Münster, Jovel Music Hall



  


Songs wie „Can’t Say No“ blicken erwachsener auf selbstzerstörerische Impulse. Statt unrefektiert in die Mitte des Geschehens zu tauchen. Heute gibt Murphy gute Ratschläge, nicht denselben Scheiß wie er selbst zu machen: „We do everything we can to create some noise / And we don‘t care if it‘s trash that fills the void.“
Ein 180-Grad-Wandel, aber logisch, wenn man mehr Zeit zum Nachdenken hat. Trotzdem bewahrt OH! THE OCEAN noch die jugendliche Spannung, die die Wombats erst so populär gemacht hat und zeichnet romantisierte Bilder vom jugendlichen Leichtsinn. Eine neue Ära für die Band aus Liverpool, die das Vergangene nicht verleugnet.


 


Jeder Song birgt eine Überraschung, der neue Produzent John Congleton sorgte für warme Backing-Teppiche. „I Love America And She Hates Me“ groovt wie die Hölle, und „The World’s Not Out To Get Me, I Am“ verhaftet einen sofort. Und ja, Sänger Murph, geläutert und nüchtern, ist besser bei Stimme denn je. 




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