Vor der Veröffentlichung des dreizehnten Studioalbums von Heather Nova habe ich mir noch einmal „Oyster“ angehört, um zu ergründen, was mich vor mehr als 30 Jahren so für die Musikerin aus Bermuda begeistert hat: „Walk This World“ ist gitarriger Indiepop, der aufgrund seiner Eingängigkeit Zurecht seinen Weg ins Radio fand, „Islands“ ist eine akustische Ballade mit Cello-Begleitung und Novas Hintergrundgesang zeigt, warum bei ihrem nächsten Album der Titel „Siren“ gut gewählt war, „Throwing Fire At The Sun“ wird von E-Gitarre, Bass und Schlagzeug befeuert und zeigt die rockige Seite von Heather Nova. Die restlichen Songs lassen sich gut und nahezu gleichberechtigt diesen drei Kategorien zuordnen, was „Oyster“ zu einem abwechslungsreichen Album werden lässt.
Auf diese rockigen Elemente verzichtet Heather Nova - und dies gilt für nahezu alle Alben nach „Siren“ - leider auf „Breath And Air“ komplett. Sie spart jedoch nicht an den mit, von Midori Jaeger eingespielten, Cello verzierten Akustik-Balladen („Ebbs And Flows“, „Beginner“, „I Blame It On Myself“, „Magnificent“). Das frühe Einlullen verhindern sanft pulsierende elektronische Beats, die neu im Angebot sind und mich ein wenig an MissinCat denken lassen. So bietet „November Skies“ fast so etwas wie Dramatik oder verführt „From Up Here“ zum Mitwippen. „A Human Experience“ experimentiert mit an- und abschwellenden Synthesizerklängen, Beats im Rhythmus des Herzschlages sowie verzerrten Stimmen und wird somit zum spannendsten Song des Albums.
Etwas mehr Varianz, wie beispielsweise beim etwas schnelleren „Butterflies And Moths“, hätte „Breath And Air“ gut getan.
Die 13 Songs wurden mit dem Produzenten Chris Bond (Ben Howard) in dessen Studio in Devon in vier Wochen innerhalb der letzten beiden Jahre aufgenommen. „Breath And Air“ ist als CD und LP erhältlich. Die Farben der Schallplatte wurden dem Artwork angepasst: cool blue Vinyl, solid orange Vinyl und green transparent Vinyl.
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