Zunächst müssen wir klarstellen, dass die Band nicht The Twits heißt, denn dies ist der Titel des Albums, sondern Bar Italia . Das Londoner ...

Bar Italia - The Twits


Zunächst müssen wir klarstellen, dass die Band nicht The Twits heißt, denn dies ist der Titel des Albums, sondern Bar Italia.

Das Londoner Trio gründete sich 2020 und zeigte sich seitdem äußerst produktiv: Über das kleine Label World Music erschienen eine EP („Angelica Pilled“) und die Alben „Quarrel“ (2020) und „Bedhead“ (2021). Das Jahr 2022 wurde mit einer weiteren, selbst veröffentlichten EP überbrückt und man unterschrieb einen Plattenvertrag bei Matador Records, so dass 2023 „Tracey Denim“ erscheinen konnte…

Aber wurde nicht gerade eben noch gesagt, dass der Titel des Albums „The Twits“ sei? Tatsächlich, jedoch handelt es sich hierbei bereits um das zweite Album von Bar Italia in diesem Jahr!

„The Twits“ wurde innerhalb von acht Wochen im Frühjahr 2023 in einem provisorischen Heimstudio auf Mallorca aufgenommen - und so klingt es auch. Minimalistischer, trockener, schräger 90ies-Indierock, der nach Demo-Versionen von The Breeders oder Outtakes von Pavement oder nach Sonic Youth-versuchen-es-mal-mit-Conutry klingt. 

The Twits“ ist als CD und LP (black Vinyl, clear Vinyl, silver Vinyl) erhältlich.


 


13 Stücke mit Postpunk-, Pop- und Plätschergitarren-Anleihen sind zu hören, Pavement, Sonic Youth oder Girls Against Boys sind Pop-Koordinaten, die man als Referenz nennen könnte. Der männlich-weibliche Wechselgesang funktioniert hier hervorragend, die Tracks mäandern meist midtempo vor sich hin, und immer wieder schälen sich auch ein paar schöne Verse aus den Songs hervor. Humor hat die Band auch, der Song „Real House Vibes“ erhält hier die Zusatzbezeichnung „Desperate House Vibes“. So viel ist klar: Die Vibes stimmen, Anlass zur Verzweiflung besteht nicht.


 


"The twits" beginnt mit dem Banger "My little tony": unpolierter Gitarrensound, und die eingeflochtenen Riffs erhöhen den Hörspaß bei dieser Punkrocknummer – muss man einfach lauter drehen. (…) In "Real house wibes (desperate house vibes)" wird die aus der Mode gekommene Shoegaze-Ästhetik vom Dachboden runtergeholt, und man schunkelt ein bisschen mit, während die Gitarren im Neunziger-Style verzerrt aus der Box dröhnen. Auch "Hi fiver" ist mit Shoegaze getunt; und die rhythmusgebenden Gitarren gleiten in dem Song zwischen klarem und Distortion-Sound. "Worlds greatest emoter", mit Schlagzeug eingeleitet, ist noch so eine laute Nummer, der Track ist ein antreibender, aber melodischer Punksong mit lärmenden Gitarren.
Wie gesagt – die Stärke des Albums ist, dass neben Gitarrenschrub noch andere Musikgenres hörbar werden: Im Walzer-Rhythmus kommt der Song "Twist" wie ein gemächliches musikalisches Zwiegespräch rüber. "Brush w faith", zweistimmig gesungen, ist loungetaugliche Musik für die späte Stunde, zu der man sich mit wiegenden Hüften in die Augen schaut; aber es wäre kein Bar-Italia-Song, wenn nicht am Ende das Effektpedal gedrückt würde. 




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