Obwohl die Pale Blue Eyes im letzten Jahr mit ihrem Debütalbum „Souvenirs“ hier 7,375 Punkte und Platz 68 ergattern konnten, blieb der Nachfolger zunächst ohne Gerichtstermin. Bis heute.
„This House“ ziert ein Foto des Hauses, in dem Matthew Board (Gesang, Gitarre) aufwuchs und in dem das Album auch geschrieben und aufgenommen wurde. Der Anlass, warum dieses Foto, das seine Eltern in jungen Jahren zeigt, als Plattenhülle ausgewählt wurde, ist ein trauriger. Denn diese sind beide verstorben, zunächst sein Vater, fünf Jahre später seine Mutter. Somit ist „This House“ für Matthew Board eine Reise durch die eigene Vergangenheit geworden, die Erlebnisse und Erinnerungen neu zu Tage fördert und verarbeitet und damit den Weg für einen Neuanfang bereitete ohne in Melancholie und Trauer zu versinken.
Wie beim Vorgänger bietet das Trio (zu dem noch Matts Ehefrau Lucy am Schlagzeug und Aubrey Simpson am Bass gehören) ein Amalgam aus Krautrock, Psychedelic-Rock, New Wave und Retro-Elektronica, so dass als Referenzen Bands und Künstler längst vergangener Epochen herangezogen werden können: David Bowie, Can und Kraftwerk stehen für die 70er Jahre, New Order, The Cure und Echo & The Bunnymen für die 80er Jahre sowie Stereolab und Cocteau Twins für die 90er Jahre. Bei derart stoischer, monotoner und repetitiver Musik darf der Name The Velvert Underground ebenfalls nicht fehlen, erst recht nicht, wenn diese von einer Band stammt, die sich nach einem Song aus dem Album „The Velvet Underground“ benannt hat.
„This House“ ist als CD und LP (clear Vinyl, green Vinyl) erhältlich.
Mehr also benötigt es nicht, um eine tönende Tapete aus Wave, Krautrock, Britpop, Lo Fi-Psychedelik vor den heutigen Oktoberhimmel zu kleben. Stoisch marschiert der von elektronischen Schwirrpartikeln umflorte Rhythmus zur magischen Dreiminutengrenze, entfalten sich ein ums andere Mal Ohrwurmmelodien mit Hüftschwungqualität.
Schwebende Sounds, flirrende Gitarren, Synthie-Flächen und treibende Drum-Rhythmen gehören hierbei genauso zum Klangbild wie der eindringliche, hohe Gesang oder schwer zu ortende Electronics und Verfremdungen. Alles ist gut abgestimmt in „This House“, wechselt mitunter die musikalische Atmosphäre ähnlich wie man die Räume wechselt oder überlässt den Beats die Richtung zur nächsten Entdeckung.Post-Rock-Elemente und New Wave, Synth-Pop und Indie-Rock vereinen sich in dem Haus, dessen Türen sich mit dem letzten Ton des Albums auf dem siebenminütigen „Underwater“ (Ein Song, der tatsächlich eine Atmosphäre verbreitet, als würde man sich unter Wasser befinden und am Ende sogar 'ausblubbert'!) endgültig schließen.
7 Punkte.
AntwortenLöschen7 Punkte
AntwortenLöschenDas Album ist mir ebenfalls gute 7 Punkte wert.
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