Gut, wenn wir es gestern schon erwähnt haben, dann soll „Tracey Denim“ hier auch eine Gerichtsvorladung erhalten. Das Londoner Trio Bar Ital...

Bar Italia - Tracey Denim


Gut, wenn wir es gestern schon erwähnt haben, dann soll „Tracey Denim“ hier auch eine Gerichtsvorladung erhalten.

Das Londoner Trio Bar Italia besteht aus Nina Cristante, Jezmi Tarik Fehmi und Sam Fenton und hat sich nach einem Café in Soho benannt, welches den gleichnmaigen Song von Pulp (auf „Different Class“, 1995) inspirierte. Sie spielen jedoch auf den 15 Stücken von „Tracey Denim“ keinen Britpop, sondern eine Mischung aus schwermütigem Indierock und schrägem Post-Punk. Diese klingt hier weniger nach LoFi als auf „The Twits“, was an der Produktion von Marta Salogni (Björk, Depeche Mode, Porridge Radio, Dream Wife) liegen könnte.

Bei Metacritic liegt „Tracey Denim“ (76/100), das auf CD und LP (black Vinyl) erhältlich ist, ein Pünktchen vor „The Twits“ (75/100). 


 


Diese bewegen sich mit ihrer Schroffheit und dem DIY-Charakter zwischen Lo-Fi, Post-Punk und New-Wave-Einflüssen. Eher leise als laut, eher langsam als schnell, eher eindrücklich als flach – auf Tracey Denim wartet an jeder Ecke ein Klangerlebnis, das in seiner Lässigkeit an Bands wie Dry Cleaning denken lässt. Allerdings liegt die Stärke der Band nicht unbedingt in perfektem Gesang. Ganz im Gegenteil: Der noch einmal aufpolierte Sound von bar italia besticht durch das Zusammenspiel der drei wenig aufpolierten Stimmen, die sich auf nahezu jedem Track abwechselnd an Themen wie Angst, Einsamkeit und unerwiderter Liebe abarbeiten. Das ist charmant und nahbar. Getragen wird das Album jedoch von den weichen Basslinien, cleveren Akkordfolgen und der vermittelten Authentizität. Zu Höchstformen läuft das Trio im Zusammenhang mit New-Wave-Anleihen wie in changer und Clark auf. Darüber hinaus besticht Tracey Denim mit einer neuen Vordergründigkeit der Gitarren. So bei der Post-Punk-Ballade Nurse!, dem lässigsten Stück der Platte über eine unangenehme Begegnung auf einer Party. Auf yes i have eaten so many lemons yes i am und maddington kann man hören, wie spannend Dissonanzen sein können.




4 Kommentare:

  1. Allein wegen des Bandnamens wollte ich das schon toll finden, kann mich dem allgemeinem Hype aber nicht recht anschließen: 5 Punkte

    AntwortenLöschen
  2. Wie bei Metacritic liegt auch bei mir "Tracey Denim" ein Pünktchen vor "The Twits". Wobei ein Pünktchen bei mir zehn Metacritic-Pünktchen entspricht. 7 Punkte.

    AntwortenLöschen
  3. Was eine professionelle Produktion so ausmacht... 6,5 Punkte

    AntwortenLöschen