Platten vor Gericht
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Ja, hier kann man wirklich große Augen machen. Die 33-jährige Berlinerin Albertine Sarges veröffentlicht über das britische Indielabel Moshi Moshi ihr Debütalbum, dem es irgendwie gelingt, eingängigen Indiepop, Funk & Groove, Spoken Word-artige Texte zu Themen wie feministische Theorie, Bisexualität, Gender-Stereotypen sowie mentale Gesundheit, Querflöten-Exkurse und Vokal-Akrobatik, ihre Begeisterung für den New Wave von The B-52’s bis Talking Heads und unvermittelt einen Song mit deutschem Text unter einen Hut zu bringen. 

„The Sticky Fingers“ bietet insgesamt 8 Songs in 36 Minuten und bei dieser stilistischen Vielfalt und dem ständigen Auf und Ab und Richtungswechsel sind der erste („Free Today“) und letzte Song („Roller Coaster“) wahrlich gut gewählt.

Albertine Sarges war jahrelang als Session- und Livemusikerin (u.a. für Kat Frankie) aktiv und Teil des Synthie-Duos Itaca. Den ersten Lockdown nutzte sie (notgedrungen) kreativ, um mit ihrer Begleitband The Sticky Fingers (Bassistin Shanice Ruby Bennett, Schlagzeuger Robert Kretzschmar und Flötistin Lisa Baeyens) ihr erstes Soloalbum aufzunehmen, das ursprünglich im November letzten Jahres hätte erscheinen soll. Jetzt ist es mitten im nächsten Lockdown erschienen, kann aber auch ohne Plattenladenbesuch als Limited Edition Coloured Ultra Blue 12" Vinyl bestellt und nach Hause geliefert werden.


 


Da wäre der Opener "Free today", der mit pumpendem Beat und Spoken-Word-Intro beginnt, dabei dezent jazzige Züge trägt, sich aber im Laufe seiner fünfeinhalb Minuten mehrfach wandelt. Punk und Dance, Soul und Jazz werden hier munter verrührt, Sarges' Stimme steht gravitätisch im Zentrum. Dass es in diesem Track kein klassisches Strophe-Refrain-Schema gibt, muss man eigentlich nicht erwähnen. Sarges' Kompositionen wirken außerhalb der Norm, streifen den Erwartungshorizont in seltenen Momenten, wobei es aber auch gleich super eingängig sein darf. "Post office" klingt wie ein, kein Scheiß, 2020er-Jahre-Update von Alanis Morissette. Weiter entfernt könnten zwei Songs kaum sein. Dazwischen ist so ziemlich alles möglich, was die elaborierte Pop-Musik der letzten drei Dekaden so hergibt. Man denkt an The B-52's, an Peaches, an Parquet Courts, an Bambina. "Stille", der einzige deutschsprachige Song auf dem Album, erinnert ganz besonders an die Letztgenannte, in all seiner Theatralik und stimmlichen Akzentuierung. Und fällt damit irgendwie auch aus dem Rahmen.
(Plattentests)







Bereits 2019 erfreuten und überraschten Weezer ihre Fans mit gleich zwei Albumveröffentlichungen. Bei Platten vor Gericht kamen „Weezer (Teal Album)“ und „Weezer (Black Album)“ mit 5,000 bzw. 5,125 Punkten nicht ganz so gut weg und landeten nebeneinander ziemlich am Ende unserer jährlichen Rangliste auf den Plätzen 256 bzw. 255. 

Auch dieses Jahr wird es zwei neue Alben von Weezer geben („Van Weezer“ ist für Mai angekündigt) und erneut kam die erste Plattenveröffentlichung ziemlich überraschend. Zwar ist „OK Human“, anders als „Weezer (Teal Album)“, keine Ansammlung von Coverversionen, sondern liefert in rund 30 Minuten 12 neue Songs von Rivers Cuomo & Kollegen - jedoch in ungewohnten Arrangements!

Das Piano rückt mehrmals in den Vordergrund und alle Songs werden mit kitschigem Streicher-Schmalz übergossen, den ein 38-köpfiges Orchester einspielte. Analoger Baroque-Pop mit eingängigen Melodien statt des x-ten Indie-Rock-Aufgusses oder seltsamer Elektro-Pop-Experimente. Das können Weezer also auch und zwar besser als alles andere, was sie in den letzten Jahren ablieferten. Dass Weezer in begleitenden visuellen Medien im Stile der 60er und 70er zu sehen sind, gehört zum treffenden Konzept. Schade eigentlich, dass sie nicht mit Schlaghose, Oberlippenbart und langen Haaren zu viert auf einem Cover in Brauntönen zu sehen sind.  
 

 


Niedlich und harmlos ist OK Human also, Nostalgiemusik, in der nicht nur frühere Themen und Typen aus Cuomos Schaffen auftauchen, sondern auch ein Talent anklingt, das dem Songwriter zwischenzeitlich abhandengekommen schien. Was er zu Beginn seiner Karriere mit verschwenderischem Händchen für Melodien und Refrains besorgt hatte, mussten Weezer zuletzt mit besonders dickem Pinsel in ihre Lieder hinein schmieren – wenn sie nicht gleich auf die Melodien und Refrains anderer Leute setzten. Auf OK Human kehrt Cuomo stattdessen noch einmal den Feingeist hervor. Allein die kurze Pause vor dem Pathosfinale des Songs Numbers ist lustiger und effektiver als jeder E-Gitarren-Stunt der jüngsten drei Weezer-Alben.
(Zeit)



10 Fakten zum neuen Album von The Notwist:

1. Sechs Jahre, elf Monate und vier Tage mussten Fans von The Notwist auf ein neues Studioalbum warten. Obwohl auch zwischen „Neon Golden“ (2002) und „The Devil, You + Me“ (2008)  und „Close To The Glass“ (2014) jeweils mehr als sechs Jahre lagen, sind diese 2530 Tage Wartezeit neuer Rekord.

2. „Vertigo Days“ ist das insgesamt achte Album der Band. Seine 14 Titel laufen 49:28 Minuten. Mit „Al Norte“, „Ghost“ und „*stars*“ gibt es drei Tracks, die nur etwas mehr als eine Minute dauern.

3. Am 21. August war dem Album die „Ship“ EP voraus gegangen. Mit „Ship“ und „Loose Ends“ befinden sich zwei der Songs auch auf dem Album, das instrumentale „Avalanche“ ist nur auf der EP. Als digitale Singles folgten „Al Sur“ und „Oh Sweet Fire“.


 


4. „Ship“ und „Vertigo Days“ sind die ersten Veröffentlichungen von The Notwist auf dem Berliner Label Morr Music, welches auch schon die Alben zahlreicher Nebenprojekte der Acher-Brüder wie Lali Puna, Ms. John Soda, Rayon oder Tied & Tickled Trio heraus brachte.

5. „Vertigo Days“ ist als CD (Digisleeve) und Doppel-LP (Black 3-sided vinyl, heavy wide-spine outer sleeve, incl. printed inners) erhältlich. Wer schnell genug war, hat die Schallplatte als olive Vinyl, clear Vinyl oder pink transparent Vinyl vorbestellt.


  


6. Das Plattencover sowie alle weiteren Fotos stammen aus der „Canary“ Serie der japanischen Fotografin Lieko Shiga, die dafür 2009 mit dem „Infinity Award/ Young Photographer” vom International Center of Photography, New York ausgezeichnet wurde.

7. Mit „Shrink“ konnten sich The Notwist 1998 erstmals in den deutschen Charts platzieren (#49). Danach ging es stetig aufwärts: „Neon Golden“ (2002) und „The Devil, You + Me“ (2008) kamen jeweils auf Platz 10, „Close To The Glass“ (2014) erreichte zuletzt sogar Platz 6.   
 

 


8. Unglaublich viele Gastmusiker tummeln sich auf „Vertigo Days“: Die Sängerin Saya Ueno vom japanischen Pop-Duo Tenniscoats ist auf drei Songs zu hören („Into Love / Stars“, „Ship“ und „Into Love Again“), der amerikanische Multi-Instrumentalist Ben LaMar Gay singt auf „Oh Sweet Fire“, der amerikanische Jazz Klarinettist Angel Bat Dawid ist auf „Into The Ice Age“, die argentinische Singer/Songwriterin Juana Molina auf „Al Sur“ zu hören und die japanische Brass Band Zayaendo beschließt mit das Album auf „Into Love Again“.

Das hier versammelte Material ist derart feingliedrig arrangiert und durchdacht, dass man mehrere Durchgänge benötigt, um die ganzen Facetten zu durchdringen. „Exit Strategy To Myself“ zum Beispiel hat durch die ausgetüftelte Soundwahl der einzelnen Instrumente eine Raumtiefe, die beeindruckend ist. In Tracks wie „Ghost“ werden über eine sich immer wiederholende rhythmische Figur verschwenderisch Ideen aufgetürmt, dass es einen staunen lässt. „Into Love Again“ am Ende des Albums klingt wie der nostalgische Abspann zu einem Film, zu dessen Kinobesuch man sich noch Jahre später gratulieren wird. (…)
The Notwist verlassen sich nicht auf Altbewährtes. Und so ist „Vertigo Days“ ein suchendes Album geworden, eines, mit dem The Notwist nicht nur Zeit und Umwelt spiegeln, sondern auch Trost suchen im Zusammenschluss und in neuen Formen. Ein clevere, bewegendes und inspirierendes Werk.
(Sounds & Books)

9. Das Album wurde gemeinsam von The Notwist mit Olaf Opal (Abay, Woods Of Birnam, Drangsal, Die Sterne, Madsen, Kante Phillip Boa) in Weilheim und München aufgenommen und abgemischt. Seit „12“ (1995) arbeitete Olaf Opal an allen Alben von The Notwist mit.

10. Ob die insgesamt vier Corona-konformen Konzerte im E-Werk in Erlangen wirklich am 26. und 27.03.21 stattfinden können? 



Die erste Vorladung (IV)

Personalien:
2006 wurde die Band Moon Taxi in Birmingham, Alabama gegründet, mittlerweile resistiert das Quintett in Nashville, Tennessee. Zur Band gehören Trevor Terndrup (Gesang, Gitarre), Tommy Putnam (Bass), Spencer Thomson (Gitarre, Programming), Tyler Ritter (Schlagzeug) und Wes Bailey (Keyboards).
 
Tathergang:
Zunächst veröffentlichten Moon Taxi ihre Musik über ihr eigenes Label 12th South Records. Dank des Vertriebs über BMG konnten seit 2013 gleich drei Alben („Mountains Beaches Cities“ (2013), „Daybreaker“ (2015) und „Let The Record Play“ (2018)) erste Charterfolge gefeiert werden. Mit der Single „Two High“ gab es 2017 sogar einen kleinen internationalen Single-Hit. Auftritte bei großen Festivals (Coachella oder Bonnaroo) und im TV („Jimmy Kimmel Live“, „Late Night with Seth Meyers“ usw.) waren die Folge. So darf es für Moon Taxi in den Augen der Bandmitglieder gern weitergehen…

Plädoyer:
…und dafür nehmen sie auch gern in Kauf, die Ohren der Hörer mit seichten Folk-Pop-Klängen zu malträtieren. Wer dachte, dass eine Band aus Nashville nach Country klingen muss, wer den Genre-Zuordnungen (Indie Rock, Alternative Rock, Jam Rock) in ihrem Wikipedia Eintrag oder den Verweisen im Promo-Text (Black Keys oder Kings of Leon) Glauben geschenkt hat, der hat sich geirrt. Wer Gefallen an der letzten Veröffentlichung der Mighty Oakes gefunden hat, wer das Radio einschaltet, um weichgespült bedudelt zu werden, der wird an „Silver Dream“ seine helle Freude haben.

Zeugen:

Mit Rock, sei es im klassischen, modernen, alternativen oder sonstigen Sinne, hat das siebente Album des Quintetts nämlich in etwa so viel zu tun wie Motörhead mit Dancehall-Reggae. Live auf der Bühne mag das anders aussehen und klingen, doch der SILVER DREAM verbreitet in erster Linie erstaunlich harmlosen Wohlfühl-Pop, der mit Stücken wie „Palm Of Your Hand“ und „Hometown Heroes“ um Radio-Airplay buhlt. Wesentlich origineller wird’s leider nicht, auch wenn das recht brauchbare Amy-Winehouse-Mimikry „One Step Away“ den klanglichen Rahmen zumindest ein wenig erweitert.
Damit hier keine Missverständnisse auftauchen: Natürlich darf Musik auch leichtgewichtig sein oder mit mutmaßlich kalkulierter Eingängigkeit operieren, solange die immanente Belanglosigkeit als unterhaltsam empfunden wird. Egal, unter welchem Etikett. So betrachtet, kann man – trotz aller Vorhersehbarkeiten – auch auf SILVER DREAM einen halbwegs versöhnlichen Blick werfen, denn im Radio lief schon Schlimmeres. Die Frage ist nur: Will man das?
(musikexpress)

Indizien und Beweismittel:






 


Urteile:
Nun sind die werten Richter gefragt…


 

Die erste Vorladung (III)

Personalien:
In ihrer aktuellen Besetzung bestehen Candy Opera aus Paul Malone (Gesang, Gitarre), Brian Chin Smithers (Gitarre), Alan Currie (Schlagzeuger), Frank Mahon (Bass), Ken Moss (Gitarre) und Gary O'Donnell (Keyboards).

Tathergang:
Unglaublich aber wahr: Hier kann im Grunde die gleiche Geschichte erzählt werden wie gestern bei Daniel Takes A Train. 
Die Band aus Liverpool wurde 1982 gegründet, durchlebte mehrere Wechsel in der Besetzung, spielte Konzerte mit The Pogues oder The Go-Betweens und weckte das Interesse bekannter Plattenfirmen wie EMI und Go! Discs - aber zu einer regulären Plattenveröffentlichung kam es nie. 1993 lösten sich Candy Opera auf, um ebenfalls mit reichlich Verzögerung von den Machern des Berliner Indie-Labels Firestation Records in den Tiefen des Internets entdeckt zu werden. Mit „Rarities“ und „45 Revolutions Per Minute“ wurden 2018 gleich zwei Compilations herausgebracht.
Im August und September 2019 entstanden 14 neue Songs, die als „The Patron Saint Of Heartache“ nun das erste reguläre Studioalbum der Band rund um Paul Malone bilden und über A Turntable Friend Records veröffentlicht werden.

Plädoyer:
Nostalgischer, britischer Gitarrenpop, der Ende der 80er Jahre Fans von Prefab Sprout, Aztec Camera und The Pale Fountains gefallen hätte.

Zeugen:

The first track on the new album is single These Days Are Ours, a classic slice of epic, widescreen pop that starts with the line “All the best days of your life will pass you by in the blink of an eye“, a line made more poignant given the band’s back story. The band’s maturity shows and the song is calm, measured and heartfelt.
Next song Tell Me When The Lights Turn Green transports me back to the 80s when indie infected pop music was taking over the charts and making stars of scores of previously underground bands. Listening to it now, it is baffling why Candy Opera weren’t included in that success, there really seems to be no discernable reason why this should be denied them other than the fact that this is how life sometimes plays out.
Crash is a lively number that tells us of a girl who looks like “Venus in blue jeans” or “the devil in plaid” in lyrics that again evoke the image and tropes of 80’s pop. But, while this may sound like Candy Opera are rooted in an earlier decade, this is not the case at all. There is a contemporary feel to these songs, and a modern production to go with it. (…)
An album like The Patron Saint of Heartache needs a killer song to close with, and There is No Love is more than up to the task. Another potential single, the song rolls along on a groove that captures the soul and rock roots of the band and is perhaps the song that best shows what Candy Opera’s next steps could be.
And with The Patron Saint of Heartache, we hope that there are further steps to come from Candy Opera. It may have taken them three decades to find their place at the table, but that place is well deserved.
(Louder Than War)

Indizien und Beweismittel:




 


Urteile:
Nun sind die werten Richter gefragt…



Die erste Vorladung (II)

Personalien:
Hinter Daniel Takes A Train stecken die englischen Mitfünfziger Paul Baker (Gesang), Dan Synge (Gitarre, Synthesizer), James Hannington (Schlagzeug, Percussion), Jez Groves (Bass) und Paul Davey (Saxophon und Klarinette).

Tathergang:
Bereits in den 80er Jahren musizierten die Herren gemeinsam, ein Plattenvertrag oder der Durchbrach war ihnen leider nie vergönnt. Irgendwann löste sich die Band auf und geriet in Vergessenheit, bis das deutsche Indie-Label Firestation Records, das auf die Wiederveröffentlichung britischen Gitarrenpops der 80er und 90er Jahre spezialisiert ist, via YouTube einen alten Song der Band entdeckte und über 30 Jahre nach der Trennung die Band kontaktierte. Das Ergebnis trägt den Titel „Style, Charm and Commotion“ und ist 2018 auf Basis unveröffentlichter Demo-Aufnahmen erschienen. Seitdem waren Daniel Takes A Train auf Konzertbühnen und im Studio aktiv und nahmen 10 neue Songs auf, die unter dem Titel „Last Ticket To Tango“ veröffentlicht wurden. Als Produzent fungierte Pat Collier (The House Of Love, Adorable, The Wonder Stuff).

Plädoyer:
Die 80er Jahre können Daniel Takes A Train nicht aus den Kleidern schütteln und so nehmen sie uns mit auf einen Trip in die Zeit, als ABC, Prefab Sprout, Aztec Camera und The Style Council das Nonplusultra des New Wave und Sophisti-Pop waren. In diese Liste hätten Daniel Takes A Train eigentlich auch gehört.

Zeugen:

In amongst the group’s uniquely idiosyncratic style there are also faint and subtle echoes - dramatically, schematically and thematically - (to these ears anyway) of contemporaries The Housemartins’ political joie de vivre (‘Honeymoon’), Deacon Blue’s poptimistic dialogues (‘Dreaming of a better day’), ABC’s surface ‘is’ depth pop-sheen (‘Last ticket to Tango’), The Smiths’ escape the doldrums dreams (‘North’), Fun Boy 3’s special s.k.a. (‘Sleeping with the enemy’) and Julian Cope’s wide-screen jerky-pop especially evident on –in true 80s spirit - the superb ‘Club Mix’ of ‘My Town’. 
(Music News)

Indizien und Beweismittel:








 


Urteile:
Nun sind die werten Richter gefragt…


 

Die erste Vorladung (I)

Personalien:
Unter dem Begriff „Sixties Scoop“ versteht man eine in Kanada von den 50er Jahren bis in die 80er Jahre durchgeführte Praxis, indigene Kinder aus ihren Familien zu nehmen, um sie in Pflegeheimen unterzubringen oder adoptieren zu lassen. Dieses Schicksal musste auch Madisyn Whajne erleiden, die in mehreren Adoptivfamilien nicht glücklich wurde und erst nach dem Tod ihrer leiblichen Eltern die eigene Familie aufspüren konnte.

Tathergang:
„Save Our Hearts“ ist das Debütalbum der in Toronto lebenden Madisyn Whajne, die zusammen mit James Gray, einem Freund aus Highschool-Zeiten, das Musizieren und Komponieren begann. Durch die Arbeit in ihrem eigenen Vintage-Laden konnte sie Geld zur Seite legen, um die Aufnahmen der 11 Songs in Montreal mit dem Produzenten Jay McBride sowie den Technikern Howard Bilerman (Arcade Fire, The Barr Brothers) und Shae Brossard (Bahamas, The Dears) zu finanzieren. In ihrer Band stehen neben den besagten James Gray (Gitarre) und Jay McBride (Bass) auch ihr Ehemann Bobby Bulat (Schlagzeuger). Bobby ist der jüngere Bruder von der Musikerin Basia Bulat, auf deren Alben „Gold Rush“ (2010) und „Tall Tall Shadow“ (2013) Madisyn Whajne auch zu hören ist. 

Plädoyer:
Beschwingter Gitarrenpop für Freunde von Alvvays, The Primitives, Rilo Kiley, Basia Bulat oder Best Coast.

Zeugen:

Less trashy than Transmission Vamp, tougher than The Darling Buds and perhaps on par with The Primitives, One Shot is the perfect blend of street sass and dance floor finesse. And although there are plenty of references to be found in that 80’s new-pop, new-wave, indie melting pot, One Shot is nothing if not the sound of today.
(Swindonian)

'Save Our Hearts' approaches heartfelt melodies walking amongst a delicate tightrope between indie rock charm and punk bravado, mixing gritty guitars and muscular percussion with dreamy production and intoxicating hooks. Madisyn Whajne offers up an emotionally filled delivery, nimble to match, balancing hope and despair in equal measure.
(Buzz Music)

Save Our Hearts is not a political record, nor is it angry or particularly sad. Instead, it’s a sugary series of love and break-up songs, a glittering collection of jangling indie-pop that applies Whajne’s sense of rootlessness and searching to the human heart.
When Save Our Hearts does get rough and tumble, as on the spiky “Dagger,” the sharp edges are rounded by Whajne’s light-as-air vocals — she sings as though she’s fighting back a smile, with limitless energy and a knack for hummable ’60s pop melodies.
For all its universal feeling, the record can verge on facelessness — specifics are few and far between but, while the stories she tells aren’t complicated or necessarily fresh, they’re performed with a joy that makes them feel brand new.
(The Manitobian)

Indizien und Beweismittel:








 


Urteile:
Nun sind die werten Richter gefragt…



10. Tindersticks - Distractions (Limited Edition, Dark Blue Vinyl) (19.2.2021)









9. Fountains Of Wayne - Fountains Of Wayne (180g, Limited Numbered Edition, Translucent Red Vinyl) (26.2.2021)










8. Clap Your Hands Say Yeah - New Fragility (LP) (12.2.2021)









7. Mogwai - As The Love Continues (2LPs) (19.2.2021)









6. Slowdive - 5 EP (In Mind Remixes) (180g, Limited Numbered Edition, Translucent Blue & Red Swirl Vinyl, Single 12") (5.2.2021)









5. Cloud Nothings - The Shadow I Remember (LP) (26.2.2021)









4. Smith & Burrows - Only Smith & Burrows Is Good Enough (LP) (19.2.2021)









3. PJ Harvey - Stories From The City, Stories From The Sea (180g, LP) (26.2.2021)









2. Suede - See You In The Next Life (180g, Black Vinyl) (5.2.2021)









1. Maxïmo Park - Nature Always Wins (Coloured Vinyl) (26.2.2021)











Lambs Become Wolves machten Metal, Wolf + Lamb laborierten an elektronischer Tanzmusik und Lambs And Wolves widmen sich dem Folk. 
Gut, dass es das Freiburger Trio ist, welches nun mit seiner Platte vor Gericht steht.

Lambs And Wolves bestehen aktuell aus Julian Tröndle (Gesang, Klavier, Keys, Mundharmonika), Louis Groß (Akustikgitarre, E-Gitarre, Banjo, Drums, Percussion) und Stefan Bercher (Akustikgitarre, Backing Vocals) und die 10 Songs von „Not A Party At All“ eignen sich tatsächlich nicht zur Beschallung einer konventionellen Party. Aber da Feiern, wie man sie vor der Pandemie kannte, aktuell sowieso nicht möglich sind, kann man sich selbstverständlich zum festlichen Anlass ohne Partygäste auch den unaufgeregten und unaufdringlichen Folk von Lambs And Wolves gönnen, für den die Musiker selbst David Berman oder Jason Molina als Einflüsse nennen. 

Richtern, die ob des Bandnamens stutzen und in alten Akten wühlen, kann geholfen werden, denn tatsächlich standen Lambs And Wolves hier bereits vor Gericht: 2011 konnte ihr Debütalbum „Frozen In The Lake“ überzeugen (7,813 Punkte) und Platz 18 unserer Jahrescharts erreichen! Im Anschluss veröffentlichten sie noch drei EPs und zogen sich dann zu einem längeren Winterschlaf an irgendeinen See zurück. Gut, dass sie daraus aufgewacht sind!




 


Möglicherweise sind Lamb And Wolves im April unterwegs, um Konzerte zu spielen:
03.04.21 Dieselstraße, Esslingen
05.04.21 Folk Cafe, St. Gallen
06.04.21 Ludwigs, Nürnberg
07.04.21 Goldene Krone, Darmstadt
08.04.21 Deichdiele, Hamburg
09.04.21 Subrosa, Dortmund
10.04.21 Swamp, Freiburg



Beim Kennenlernen von Tessa Murray und Greg Hughes spielten wohl der Zufall und die britische Bahn entscheidende Rollen. Mittlerweile fährt das Duo nicht mehr mit dem Zug durchs regnerische London, sondern im Cabriolet durch sonnige, amerikanische Wüste. Zumindest gehören die Soundlandschaften, die Hughes, der tatsächlich in Arizona und Texas aufwuchs, für das aktuelle Album schuf, hier, äh, gehört. Da das Reisen aktuell Pandemie bedingt nicht möglich ist, muss es ausreichen, dass einen „The Last Exit“ beim Hören irgendwie in den Wilden Westen versetzt.   

Wobei „wild“ natürlich auf keinen dieser träumerischen Desert Noir-Songs zutrifft. So würde man auch niemals die Musik von Mazzy Star, Lana Del Rey oder Beach House beschreiben wollen, oder? Der warme, einlullende Gesang von Tessa Murray sorgt dafür, dass nicht Chris Isaak, Ry Cooder oder Dire Straits als Referenzen herhalten müssen.

„The Last Exit“ ist nach „Creatures Of An Hour“ (2011), „Strange Pleasures“ (2013), „Dead Blue“ (2016) und „Slow Air“ (2018) bereits das fünfte Album von Still Corners und als CD und LP (black Vinyl und crystal clear Vinyl) erhältlich.  


 


Es sind genau jene vermeintlichen Gegensätze, die Still Corners so faszinierend machen. Ihre Songs schweben auf der Stelle und treiben stetig vorwärts, als hätten sie sich Valium und Aufputschmittel gleichzeitig eingeschmissen. Verästelte Arrangements und strukturelle Brüche versuchen, die im Kern simplen Pop-Melodien zu entwurzeln, ohne dass es je erzwungen wirkt. Von einer grobkörnigen Akustischen befeuert, galoppiert der eröffnende Titeltrack durch die Prärie, bis ihn Slide-Gitarren und funkelnde Piano-Akzente in den Himmel hieven.
(Plattentests)


 


Das Album startet mit dem überwältigenden Titeltrack, der sich mit Nachdruck für die Liste der Songs des Jahres empfiehlt. Tessa Murray haucht ihren Text tausend Tränen tief, der Drumbeat erinnert verhalten an Fleetwood Mac und an Bob Dylan in der „Oh Mercy“-Phase und im letzten Song-Drittel buhlen eine sehnsüchtige Gitarre und ein aufgewecktes Pianospiel um die Aufmerksamkeit. Pure Eleganz. Im flotten Uptempo-Beat samt New-Wave-Anleihen und verloren schwebenden Vocals umgarnt uns „White Sands“, während „A Kiss Bevor Dying“ die hypnotische Sogwirkung in Mazzy-Star-Manier fortführt. Auch das vergleichsweise dramatisch wirkende „Mystery Road“ und der zarte Closer „Old Arcade“ gehören zu den Album-Highlights. In der Musik von Still Corners schwingt noch in den dunkelsten Momenten die Aura des Anmutigen. Welch ein wunderschönes Album.  
(Sounds & Books)





Mit dem elften Album (fünf selbst veröffentliche CD-Rs inkludiert) erstmals bei Platten vor Gericht? Den Sleaford Mods gelingt dieses Kunststück, obwohl sie seit 2007 kontinuierlich Platten veröffentlichen und seit „Key Market“ (2015) auch den Weg in die Charts in Großbritannien (#11) und Deutschland (#74) fanden. „English Tapas“ (2017) wiederholte den Erfolg und „Eton Alive“ erreichte letztes Jahr sogar die Top Ten (#9) ihrer Heimat. 

Mit „Spare Ribs“ könnten Jason Williamson und Andrew Fearn nun eine persönliche Bestmarke aufstellen, der veröffentlichungsarme Januar wird dieses Vorhaben sicherlich unterstützen. Rough Trade spendiert der Schallplatte (grünes Vinyl) ein Die Cut-Cover und die Sleaford Mods sich selbst einige Gaststimmen, etwa Amy Taylor (Amyl & The Sniffers) und Billy Nomates. Der von Andrew Fearn konstruierte Elektro-Post-Punk wird im Vergleich zu früheren Werken sanfter und im Tempo häufig gedrosselt, was der Eingängigkeit gut tut und der Eindringlichkeit von Jason Williamsons Spoken Word-Tiraden über soziale und politische Missstände im Vereinigten Königreich zu Corona-Zeiten nicht schadet. 


 


Sprechsänger Williamson und sein beatbastelnder Kollege Andrew Fearn bohren mit ihrer klappernden, meckernden Stakkato-Musik seit über zehn Jahren in der klaffenden Wunde des britischen Elends. Beide kommen aus der Arbeiterklasse von Nottingham und Umgebung, oft versteht man als Nicht-Engländer nur mühsam, was Williamson im heftigem Midlands-Dialekt ins Mikro schimpft, es sind keine offen politischen Slogans, sondern hochgradig britisch kodierte Zustandsbeschreibungen und Assoziationsketten, eine Art Straßenpoesie-Tourette. (…)
Das ist kein neues Thema im britischen Post-Punk. Aber angesichts der prekären politischen Lage ist es vielleicht kein Wunder, dass die in den Achtzigern, in den neoliberal-harten Thatcher-Jahren geprägten Isolations-Sounds – von Joy Division und Wire bis zu PiL, Dub und Techno – in der Klassenkampf-Prosaik der Sleaford Mods ihr bisher wirksamstes Update erfahren. Dreh' dich im Kreis – und tanz den Boris Johnson. 
(Spiegel)


 


An den elektronischen Details hat Fearn effektvoll geschraubt, das in „Elocution“ könnte eine Melodica sein, der Track „Out There“ kriegt sogar Swing. Und die 43-sekündige Eröffnung „The New Brick“ holpert über ein Analogsynthie-Motiv, aber Williamson pöbelt sich trotzdem in Laune: „And we’re all so Tory tired / And beaten by minds so small“. SPARE RIBS ist der kommentierte Soundtrack zum Hirnriss der Herrschenden, und damit wäre dann doch wieder alles beim Alten.
(musikexpress)





3 Jahre und 3 Tage liegen zwischen der Veröffentlichung von „Songs Of Praise“ und „Drunk Tank Pink“. 3 Jahre und 3 Tage, in denen Fontaines D.C. und Idles jeweils gleich zwei Top 5-Alben gelangen, womit sie Shame, welche die Post-Punk-Renaissance in Großbritannien ins Rollen brachten, etwas den Rang abgelaufen oder die Show gestohlen haben.

Das Debütalbum von Eddie Green, Charlie Forbes, Josh Finerty, Sean Coyle-Smith und Charlie Steen brachte hervorragende Kritiken ein, kam jedoch im Vereinigten Königreich auf einen bescheidenen 32. Rang. Erstes wiederholt sich, während sich letzteres nun mit dem von James Ford (Arctic Monkeys, Foals, Depeche Mode, The Last Shadow Puppets) produzierten Nachfolger ändern darf (und wird). Shouter Charlie Steen  brüllt sich nach wie vor heiser und Songs wie „Alphabet“ oder „Great Dog“ schließen stilistisch an den rüden und rauen Ton des Debüts an. Doch der brachiale Post-Punk weist mit dem ruhigeren „Human, For A Minute“ oder dem abschließenden, über 6-minütigen „Station Wagon“ auch die ein oder andere Überraschung auf.

In Deutschland ist „Drunk Tank Pink“ als opaque pink Vinyl oder smoke marble Vinyl erhältlich. 

Auch ein Konzert ist angekündigt:
22. Oktober 2021 Köln, Club Bahnhof Ehrenfeld




 


Es wird roher. Rotziger. Direkter. Ein Album wie eine Panikattacke, wie der Schreikrampf, der endlich all die aufgestauten Gefühle seit März 2020 rauslässt.
Die Vorabsingle „Water In The Well“ funktioniert mit ihrer überdrehten Spielfreude wie ein Scharnier zwischen dem ersten Album und dem Nachfolger, aber richtig tief in die Dunkelheit geht es auf der Anti-Spaziergangs-Hymne „Great Dog“, oder in „Snow Day“, das zwischen der Wut von Idles oder Fontaines D.C., dem aggressiven Minimalismus von Crack Clouds und der Verzweiflung von Ian Curtis steckt. Shame sind die Band, mit der niemand mehr gerechnet hat – aber die wir dringend gebraucht haben.
(musikexpress)







2013 hatte Passenger mit „Let Her Go“ eine Nummer 1-Single in Deutschland, in deren Folge auch das eigentlich im Vorjahr veröffentlichte Album „All The Little Lights“ bis auf rang 6 der Charts kam. Anschließend war Michael David Rosenberg äußerst produktiv und veröffentlichte jedes Jahr ein neues Album und das durchaus erfolgreich: „Young As The Morning Old As The Sea“ kam 2016 in seiner britischen Heimat auf Platz 1 und in Deutschland kletterten zwei weitere seine Platten  bis auf Rang 6. Die Veröffentlichungen der letzten beiden Jahre waren eben so ungewöhnlich wie lobenswert, denn alle Einnahmen von „Sometimes It's Something, Sometimes It's Nothing at All“ und „Patchwork“ kamen wohltätigen Zwecken zu.  

Auch „Songs For The Drunk And Broken Hearted“ will nicht nur eine Platte sein, sondern Gutes tun. Und so wird für jedes über die Homepage von Passenger verkauftes Exemplar, das zu 100% aus recyceltem Material besteht, ein Baum gepflanzt. Musikalisch sind die 10 Songs business as usual, also getragener, melancholischer Folkpop. Neben der regulären Version, die durch ein fröhlich klimperndes Piano („Tip Of My Tongue“), Streicher („The Way That I Love You“, „London In The Spring“), Bläser („Sandstorm“, „Songs For The Broken Hearted“) und/oder eine George Harrisson-Gedächtnis-Gitarre („Remember To Forget“) dezent aufgemotzt werden, gibt es erneut alle Lieder in der Deluxe Version in akustischen Fassungen. Ob Rosenberg bei den Aufnahmen von „Songs For The Drunk And Broken Hearted“ betrunken war, kann ich nicht sagen, aber ein gebrochenes Herz hatte der frisch Getrennte wohl: I think it’s a very strange world we live in, and everything I experienced usually percolates around the brain box for a little bit and then gets channeled into the songwriting, so a breakup is no different. It’s a very extreme version of that.

Ob die Wertungen der Plattenrichter Rosenberg auch wieder wie zuletzt ein gebrochenes Herz bescheren werden? So sah es bei den letzten Alben von Passenger aus:
„All The Little Lights“ (2012) 6,833 Punkte
„Whispers“ (2014) 7,500 Punkte
„Young As The Morning Old As The Sea“ (2016) 6,000 Punkte
„Runaway“ (2018) 6,000 Punkte




 


The opening track, Sword From The Stone, hits instantly like a punch to the gut, being about the inability to move on from a recent relationship. He asks about his ex’s family, and says he can’t ‘pull the sword from the stone’. It’s beautiful and direct, perfectly capturing the feeling of someone being torn away from you like a limb, a vital part of your life.
The Way That I Love You is an intimate tune about wishing somebody could love themselves as much as they’re loved by others. At its core, there are resemblances to the likes of Crosby, Stills & Nash laced within its tender acoustic guitar riffs and lullaby-like vocal melodies, making this feel like a long-time classic.
The track Sandstorm is a quietly swelling epic at 5 minutes long, which sees Passenger waxing poetic on the idea of being the sandstorm and a lover being the sand, feeling as though you’re the chaos in someone’s life and being hard to understand. The drums, horns and strings weave their way into the mix seamlessly, creating a cinematic listening experience that makes you want to go back and play on repeat.
Songs like Remember To Forget and Nothing Aches Like a Broken Heart work so well in that they’d fit perfectly into a Nashville dive bar and just as equally a trendy South London pub, with sliding and shimmery guitars, and hearty Billy-Joel-like piano chords bouncing around the latter track. 
(When The Horn Blows)


 





Nein, weder ein animierter Film-Geist noch ein neues Projekt eines deutsch-amerikanischen Rappers bieten eine Hilfe beim Entschlüsseln von Casper Clausen. Durch das dänische Wort für Nachhall kommen wir dem Künstler schon deutlich näher, denn dieser gründete vor rund zwei Jahrzehnten die Band Efterklang. Nach fünf Studioalben und zwei weiteren Platten mit dem Projekt Liima war es offensichtlich Zeit für ein erstes Soloalbum, welches er in seiner portugiesischen Wahlheimat aufnahm. 

Und so wagt sich Casper Clausen solo auf krautige Elektropop-Wege, die auf sich wiederholende Muster setzen, das klassische Strophe-Refrain-Schema ignorieren und sich in keine zeitlichen Vorgaben pressen lassen wollen. Gleich der Opener „Used To Think“ läuft über 8 Minuten und zieht einen in seinen hypnotischen Bann wie Songs von Kraftwerk oder LCD Soundsystem. Der Hinweis auf den ein oder anderen mantraartigen, meditativen oder repetitiven Moment, lässt den aufmerksamen Richter sogleich an Sonic Boom denken, der Clausen bei der Produktion des Albums half. „Little Words“ könnte daher auch von Spaceman 3 oder Spiritualized stammen, die Super Furry Animals kommen mir auch mehrmals in den Sinn. Bei einer noch deutlicheren Betonung der Beats hätte „8 Bit Human“ auch als Song von Underworld oder The Chemical Brothers durch gehen können. Obwohl „Better Way“ nur acht Songs anbietet, enttäuscht auch die Laufzeit (knapp 44 Minuten) dieses Albums nicht. 


 


Clausens Stimme kommt übrigens auch in den anderen Songs selten ohne elektronischen Filter aus, aber auch ohne diese Verfremdung klingt sie meist entrückt. Auf dieser Platte ist er mehr Soundarchitekt als Sänger.
„Better Way“ hört man an, dass das Album fast ausschließlich am Computer entstanden sein muss. Minimalistische, manchmal allzu repetitive Elektromotive begründen die Sphären, die von schwirrenden Laserklängen durchstrahlt werden. Nur selten geht das daneben, so wie beim Song „8 Bit Human“, der vor nervöser Überladenheit eher Kopfweh provoziert.
So, wie sich der Künstler einfach driften ließ, so verfällt man auch als Zuhörer*in im Laufe des Albums in eine eigenartige Schwebe zwischen Verträumtheit und Lummerland.
(musikblog)


 


Casper Clausen gibt sich auf Solopfaden einen deutlichen Tacken experimenteller und geht auf hochgradig sympathische Weise aus sich hinaus. Gefühlt stets an irgendwelchen Reglern drehend und schiebend, sucht der Däne nach seinem ureigenen Art-Kraut-Pop-Ansatz, der zwischen allen Schubladen und Stühlen angenehm kauzige Harmonien durch den Fleischwolf jagt. Nicht immer ganz einfach, aber stets spannend und unverschämt gut: Capser Clausen debütiert im Alleingang mit Stil und Mut zum harmonischen Wahnsinn.
(Beatblogger)



Wer sein Album am 1. Januar veröffentlicht, hat jedes Recht die erste Neuvorstellung bei Platten vor Gericht zu sein - selbst wenn es sich nicht um Rachel Platten handelt. 

2021 wird hart, The Dirty Nil sind härter. Und so paart das kanadische Trio harte Gitarrenrock-Riffs mit der Energie des Punk und der daraus entstandene Mischling trägt den Namen „Fuck Art“. Dieser passt auch ganz gut zum Titel der ersten Single („Fuckin' Up Young“), die Luke Bentham (Gesang, Gitarre), Ross Miller (Bass) und Kyle Fisher (Schlagzeug) 2011, fünf Jahre nach der Bandgründung zu High School Zeiten, veröffentlichten. Damals hörte das Trio vermutlich selbst Musik von The Stooges, Weezer, The Replacements, Nirvana, Dinosaur Jr., Led Zeppelin, The Who und Metallica. 

Mittlerweile können sie selbst auf drei veröffentlichte Alben zurückblicken: „Higher Power“ (2016), „Master Volume“ (2018) und nun „Fuck Art“ (2021), das Schallplatten-Freunden auch in drei Variationen angeboten wird, denn neben black Vinyl sind auch gold Vinyl und pink white marble Vinyl erhältlich.


 


Auf Vorhersehbarkeit und Konventionen hat die Band so und so keinen Bock. Ein wütendes Thrash-Feuerwerk eröffnet „Doom Boy“ und schlägt sofort in eine mächtige, energische Power-Pop-Hymne um – gewisse Vergleiche mit Sum 41 drängen sich auf. „Elvis ’77“ verneigt sich ein klein wenig vor Cheap Trick und schraubt den Power-Faktor noch weiter in die Höhe, während das sarkastische, bitterböse „To The Guy Who Stole My Bike“ in aller Schwere durch zunehmend noisigen Alternative Rock marschiert. Luke Benthams gewiss total aufrichtige Hoffnung, die Bremsen mögen ja nicht versagen, hat Stil.
„Fuck Art“ ist pickepackevoll mit Überraschungen und bärenstarken Tracks. „Ride Or Die“ ist ein kantiges Liebeslied im Stil von Motörhead, und damit sollte bereits alles gesagt sein – frontal, schroff und doch irgendwie grundsympathisch, eingängig. Zu den verqueren Grunge-Gitarren von „One More And The Bill“ kann man herrlich mitgrölen, was gewissermaßen zur Saufstimmung passt. Im Gegensatz dazu wirkt das zurückgelehnte „Damage Control“ sonnig und vertraut, nur um nach knapp zwei Minuten eine weitere metallische Abzweigung zu nehmen und sich in eine Art Rausch zu brüllen.
(Beatblogger)


 


(…) aber gleichzeitig kommt "Fuck Art" so authentisch daher und jedes Riff ist so sehr vom Elan eines Musikschülers gesegnet, der sich das erste Mal abseits der vom Gitarrenlehrer aufgetragenen Lehrstücke ausprobiert, dass das Ergebnis am Ende doch zu gut gefällt. Immer wieder blitzen Akustik-Gitarren durch, die sehr saubere Produktion hält die verschiedenen Elemente aber wunderbar zusammen, selbst wenn das Pendel mal mehr in Richtung Punk- und Hardrock schlägt, wie in "Ride Or Die", das stellenweise an die Briten von The Subways erinnert. Ganz ähnlich ist es mit "Hang Yer Moon", das über einem grummelnden Basslauf immer wieder in dichte Riff-Feuerwerke kippt. Das gute Händchen für eingängige, wenn auch nie überraschende Hooks beweisen The Dirty Nil allenthalben, vor allem in "Blunt Force Concussion" oder "Damage Control". So bleibt schließlich der Eindruck eines spaßigen, leicht verdaulichen Teen-Nostalgia-Albums, das einen für kurze Zeit gut aus dem Pandemie-Trott entführen kann. Den Titel darf man dann wohl als Fingerzeig verstehen, dass hier auch niemand höhere Ambitionen hatte. 
(laut) 







10. Ride - Going Blank Again (2LPs) (29.1.2021)










9. Die drei ??? - Die drei ??? (Folge 208) - Kelch des Schicksals (2 LPs, 180g, Limited Edition) (15.1.2021)











8. Interpol - Antics (LP, Limited Edition, White Vinyl) (11.12.2020)










7. Heavenly - A Bout De Heavenly: The Singles (LP) (11.12.2020)










6. Frightened Rabbit - The Winter Of Mixed Drinks (2 LPs, Limited 10th Anniversary Edition, Ice Blue Vinyl) (18.12.2020)










5. Sigur Rós - Odin's Raven Magic (2 LPs, 180g) (4.12.2020)










4. Slowdive - Outside Your Room EP (12", 180g, Limited Numbered Edition, Red & Gold Swirled Vinyl) (11.12.2020)










3. Slowdive - 5 EP (12", 180g, Limited Numbered Edition, Pink & Purple Marbled Vinyl) (15.1.2021)










2. Nothing - The Great Dismal (LP) (29.1.2021)










1. The Notwist - Vertigo Days (2 LPs, Limited Edition, Olive Green Vinyl) (29.1.2021)














2021

Januar


08.01.

Passenger - Songs For The Drunk And Broken Hearted

Grant-Lee Philips - Lightning, Show Us Your Stuff


15.01.

Shame - Drunk Tank Pink

Sleaford Mods - Spare Ribs


22.01.

Herman Düne - Notes From Vinegar Hill

Still Corners - The Last Exit


29.01.

Martin L. Gore - The Third Chimpanzee EP

The Notwist - Vertigo Days

Chris Garneau - The Kind


Februar


05.02.

Deacon Blue - Riding On The Tide Of Love

Foo Fighters - Medicine At Midnight

Smith & Burrows - Only Smith & Burrows Is Good Enough

The Telescopes - Songs Of Love And Revolution


12.02.

Clap Your Hands Say Yeah - New Fragility


19.02.

Julia Stone - Sixty Summers

Mogwai - As The Love Continues

Tash Sultana - Terra Firma

Masha Qrella - Woanders


26.02.

Coud Nothings - The Shadow I Remember

Maximo Park - Nature Always Wins

Fotos - Auf zur Illumination!

Julien Baker - Little Oblivions

Roosevelt - Polydans

Balthazar - Sand


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Geese - Getting Killed

Indikatoren für ein starkes Album könnten sein: Metacritic , denn dort steht „ Getting Killed “ aktuell bei 90/100 Punkten, die Hitparaden in Australien und Neuseeland, denn nur konnte das vierte Album von Geese bisher zu Chart-Ehren kommen (#22 bzw. #39) und meine Kollege Florian, der beim Hören der 11 Songs Clap Your Hands Say Yeah-Feelings bekam, was als Kompliment zu verstehen ist und sicherlich auch mit der quengelig, expressiven Stimme des Sängers zusammenhängt. Die Korrelation dieser drei Variablen müsste allerdings noch genauer untersucht werden. Zu der 2016 in Brooklyn, New York gegründeten Band gehören aktuell Cameron Winter (Gesang, Keyboards, Gitarre), Emily Green (Gitarre), Dominic DiGesu (Bass) und Max Bassin (Schlagzeug). „Getting Killed“ wurde von Geese zusammen mit Kenneth Blume aka Kenny Beats, der auch schon für Idles, Benny Sings oder Vince Staples arbeitete, produziert und innerhalb von 10 Tagen in dessen Studio in Los Angeles aufgenommen. Das Album ist als black ...
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