Neulich wurde mir die australische Shoegaze-Hoffnung Flyying Colours ans Herz gelegt. Nachdem das 2011 gegründete ...

Flyying Colours - Mindfulness























Neulich wurde mir die australische Shoegaze-Hoffnung Flyying Colours ans Herz gelegt. Nachdem das 2011 gegründete und aus Brodie J Brümmer, Gemma O'Connor, Melanie Barbaro und Andy Lloyd Russell bestehende Quartett bereits zwei EPs über das feine Club AC30-Label (Ringo Deathstarr, Pinkshinyultrablast) veröffentlicht hatte („Flyying Colours“, 2014, und „ROYGBIV“, 2015), folgte nun mit „Mindfulness“ das Debütalbum. 

Im Store von Club AC30 kann man als Shoegaze-/Dreampop-Fan nahezu blind zugreifen und erhält dann immer schicke LP-Versionen. Im Falle von „Mindfulness“ gab es jeweils „350 copies on 180g 12" white vinyl with pink / blue splatter effect (Pink Galah), on a thick reverse board gatefold sleeve“. Auf die Vergangenheitsform musste ich in diesem Fall zurückgreifen, denn wie üblich muss man schnell mit seinen Bestellungen sein, denn die LPs sind immer sehr schnell ausverkauft. Wie auch in diesem Fall.

So, was hat Kerstin, die mir das Album empfohlen hat, denn nun bei intro über „Mindfulness“ geschrieben?

Flyying Colours wirbeln eine Zeitschleife zurück in die Zeit ihrer großen Vorbilder auf: In diesem bunten Strudel grüßen Bands wie Ride, My Bloody Valentine oder Swervedriver, es winken aber auch Fleetwod Mac oder Sonic Youth. Was dabei entsteht, ist zeitlos, eigenständig und hat einen Ohrwurm-Charakter, der hinter dicken Gitarrenwänden und peitschenden Trommelwirbeln nur dezent verborgen wird. Darüber schwebt der bezaubernde Girl-meets-Boy-Gesang von Gemma O’Connor und Brodie J Brümmer, der den Songs eine beschwingte Pop-Atmosphäre verleiht, die mit harten Grunge-Elementen und noisigen Rockfetzen kokettiert. In »1987« ist diese unerbittliche und unwiderstehliche Mischung perfekt gelungen. Aber auch sonst ist das Debütalbum »Mindfulness« voller zuckriger, hallender und energetischer Hymnen, die ein Echo des Albumcovers sind: Falken, gemalt in Wasserfarben. Das Bild passt: Das oft als konturlos einschmeichelnd kritisierte Dream-Pop-Genre wird hier von Raubvögeln in den dunstigen Shoegaze-Farben Pink und Blau gekrallt. Sie segeln davon, und Flyying Colours fliegen einfach mit.




6 Kommentare:

  1. Ich ertrage diesen verhuschten in den Hintergrund gemischten Gesang einfach nicht. Der macht das Album noch öder, als es eh schon ist. Habe ich schon erwähnt, dass ich Shoegaze nur sehr selten goutieren kann? 4

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  2. Tolle treibende Gitarrenwände! "1987" kommt in die persönliche Top-Ten Liste und das ganze Album ist irgendwie toll! 8 Punkte.

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  3. Zwischen den Extrembewertungen (4 vs. 10) kann ich mich wiederfinden. 7 Punkte

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