Keine Angst, der will nur spielen! Wirklich niedlich, wie der kleine Friska Viljor begeistert dem Stöckchen hinterher läuft, lebhaft mit dem Schwanz wedelt, sich fröhlich am Bauch kraulen lässt und unbeschwert über den Rasen tollt.
Daniel Johansson und Joakim Sveningsson, die beiden Besitzer des süßen Friska Viljor, haben ihrem vierbeinigen Freund einen passenden Soundtrack für den sommerlichen Spaziergang im Park komponiert. So eingängig klangen sie auf ihren bisherigen fünf Alben noch nicht, und wenn früher The Cure auf ihren Platten den ein oder anderen kunterbunten und quietschfidelen Popsong versteckten, so finden wir den hier im halben Dutzend: Zu "Sitting On My Dream", "Painted Myself In Gold", "Dreams", "My Boys", "In My Sofa I'm Safe" und "Danger In Front" lässt sich prima mitsingen / -klatschen / -schunkeln.
Und der kleine Friska Viljor wird auch nicht müde und will nach einer kurzen Verschnaufpause ("Until The Rain") gleich die nächste Runde drehen.
Es sind aber nicht nur die beiden Hauptköpfe der Band, die mit facettenreichen Gesangsdarbietungen große Spuren hinterlassen, sondern auch der sich immer wieder in den Vordergrund schiebende Background. So faszinieren beispielsweise das eröffnende "Sitting On My Dream" und das vier Minuten später folgende "Mind The Gap" mit luftig lockeren ABBA-meets-Arcade-Fire-Vibes, während ein Song wie "Dreams" den Trippel-Groove mit eingestreuten Cowbells und frickeligen Bassläufen bei den Lenden packt.
Retro-Pop-Granaten wie "My Boys" oder "In My Sofa" setzen dem beschwingten Treiben schließlich die Krone auf. Man kann sich gar nicht mehr vorstellen, dass die beiden Skandinavier diese Band einst in einem Meer aus Tränen tauften. Selbst eine mit feudalen Bläsern untersetzte Epik-Ballade wie "Until The Rain" zaubert dem Hörer ein Lächeln ins Gesicht.
Egal ob Regen oder Sonne: Man schunkelt einfach weiter. Und das eine knappe Dreiviertelstunde lang, dann ist das Euphorie-Fass voll. Aber irgendwie kriegt man nicht genug. Also drückt man auf Repeat und lehnt sich erneut zurück. Who cares about tomorrow? Daniel Johansson und Joakim Sveningsson bestimmt nicht. Und ich auch nicht.
(laut)
Da können Daniel Johansson und Joakim Sveningsson noch so sehr beteuern, dass sie in MY NAME IS FRISKA VILJOR „so viel Kraft und Energie, wie in alle fünf vorherigen Alben gesteckt haben“, können die Texturen noch satter, die Bläser-Arrangements noch üppiger, das Klangbild noch poppiger, unbeschwerter, sonniger gestalten, können auf überdrehten Süßkram à la The Cure („Danger In Front“) oder Balladen im Stile der Rolling Stones („Until The Rain“) verweisen: Ihre Soundidee, sie ist längst eine austauschbare, knietief im Mainstream verhaftete geworden. Glauben Sie nicht? Dann hören Sie am besten mal das schaurige „Painted Myself In Gold“, mit dem Friska Viljor sicher auch im „ZDF-Fernsehgarten“ oder bei Carmen Nebel willkommen wären. Ließe sich bestimmt dufte klatschen dazu.
(Musikexpress)
Schade, dass Sommerhits meist eine gewisse Geschmacklosigkeit mitbringen müssen. Die fehlt auf dem sechsten Album der Indie-Popper Friska Viljor nämlich. Dabei würden sich euphorische Hymnen wie „Painted Myself In Gold“ hervorragend bei der nächsten Strandparty machen. Für „My Name Is Friska Viljor“ haben die sechs (!) Schweden das perfekte Gleichgewicht zwischen fast kindlichem Vergnügen an unerwarteten Klängen und eingängigen Ohrwurm-Melodien gefunden.
Alles klingt heiter, manches gar überbordend fröhlich. Kommerz? Mitnichten. Dagegen stehen fröhlich-verquere Songs wie „Laundry“ (mit Tuba) und das groovende „My Boys“. Besonders gefallen die Passagen, in denen die sechs Musiker im Chor singen. Das hat man so bei kaum einer anderen Band.
(Rolling Stone)
Gefällt mir besser als einige ihrer letzten Platten.
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