Nach dem Ende Faith No Mores war Mike Patton mit Fantômas und Mr. Bungle offensichtlich nicht ausgelastet, so dass er mit Ex-Jesus Lizzard Gitarrist Duane Denison und anschließend Ex-Helmet Drummer John Stanier sowie Melvins-Bassist Kevin Rutmanis im Jahr 2000 die Band Tomahawk gründete. Diese stand für die im Vergleich zu seinen beiden anderen Projekten “hörbarere” Musik. Für das schon früh dieses Jahr erschienene vierte Album “Oddfellows” der Band wurde der Bassist durch den bereits in Fantômas und Mr. Bungle erprobten Trevor Dunn ersetzt.
Faith No More war so vielseitig, dass grundsätzlich fast alle Songs auf "Oddfellows" von dieser Band hätte stammen können. Doch offensichtlich ließen die Alternative-Götter einige Lücken. Und dort blüht Tomahawk auf. Häufig tue mich mich schwer, Musik als "Alternative" zu bezeichnen, weil sie einfach zu "normalrockig" ist. Doch dieser Zweifel haftet "Oddfellows" keinen Moment an. Prägnante Gitarren, ein paar entrückte Rhythmen und natürlich Pattons unverkennbare Stimme überzeugen. Das ist wohl das beste Patton-Album seit 1997.
“Oddfellows” ist ein guter Anlass sich mal wieder an Mike Pattons Musik außerhalb Faith No Mores zu beschäftigen. Dieses Album wird keinen Faith No More-Fan enttäuschen. Und falls es jemandem zu “langweilig” für Patton-Verhältnisse ist kann er sich ja an weitere Tomahawk- oder gar Fantômas-, Mr. Bungle- oder Soloalben heranwagen und seine Grenzen austesten.
Der Titeltrack, “Stone letter”, “The quiet view” und “Waratorium” sind meine Lieblingssongs und sie tragen dazu bei, dass “Oddfellows” für mich eines der Alternative-Platten des Jahres ist! Mit dieser starken Munition im Gepäck wagt sich die Band auf Tour und so wird sie u. a. beim Berlin Festival am 06.09. zu sehen und hören sein.
Auch MusicOMH.com freut sich über das für Patton-Verhältnisse “entspannte” Album:
As for Oddfellows, it’s a sturdy rock/metal album with no real surprises, and not nearly as odd as its title might suggest. This is not, as might be expected, a particular hindrance. In fact, it’s one of Oddfellows strengths. With no pressure to be strange, the band is clearly focused on making succinct and unnerving tunes that cut to the chase quickly.
Das Video zu “Stone letter”:
Gut, dass ich das Album nicht verpasst habe. 7,5 Punkte
AntwortenLöschen