Dirk hat mit seiner “Deutschland-Tour”-Reihe Werbung gemacht für den heimischen Musikstandort. Dazu passt die Meldung, dass es offensichtlich sogar Bands von L. A. nach Berlin zieht. Zumindest The Blood Arm…
The Blood Arm hatte ich 2006 durchaus eine erfolgreiche Karriere zugetraut. 2003 gegründet wurde die Band aus L. A. schon 2004 und 2005 für Musikauszeichnungen nominiert bzw. gewann sogar eine. Dann erschien 2006 der Hit “Suspicious character”. Der Rest des Albums “Lie lover lie” überzeugte mich zwar nicht nachhaltig trotzdem bin ich im Nachhinein überrascht, erst jetzt wieder etwas von dem extrovertierten Sänger Nathaniel Fregoso zu hören. Vielleicht hätte ich die TV-Serien “Gossip Girl”, “The OC” und “Shameless” sehen müssen um die Band nicht zu vergessen. Konsequenterweise entging “Turn and face me” aus dem Jahr 2011 meiner Aufmerksamkeit oder ich habe die Platte schon verdrängt. Doch nun versucht die Band offensichtlich einen Neustart und nicht zuletzt wegen des Umzugs von L. A. nach Berlin stieß ich wieder auf sie.
Offensichtlich wirkt Berlin auf Kalifornier “beruhigend”. Das vierte Album “Infinite nights” erinnert nur noch sehr entfernt (und vor allem mit dem Song “Sex fiend”) an die stellenweise marktschreierische Stimmung auf “Lie lover lie”. Die Band (und der Sänger) klingt deutlich gereift und einen Tick tiefsinniger. Indierock und Balladen mit Referenzen auf Folk und Rock der letzten 50 Jahre finden sich in ausgewogener Koexistenz auf “Infinite nights”. Stellenweise klingt das gar nach freundlichem Indiepop und ab und zu fühle ich mich an Bluesrock à la Jack White erinnert (z. B. “Midnight moan”). Insgesamt wirkt das Werk erfreulich vielseitig aber auch etwas zusammengewürfelt.
Ob die Umsiedlung nach Berlin den Befreiungsschlag oder den Abstieg in eine andere Liga bedeutet wird die Zeit zeigen. Aber Iggy Pop, David Bowie und U2 hat diese Erfahrung bekanntlich nicht geschadet. Vielleicht liefert Berlin noch Substanz für einen weiteren Schritt mit mehr Konsequenz in eine der mit “Infinite nights” eingeschlagenen musikalischen Richtungen.
Die Songs “Midnight moan”, “Bubblegum” und “Torture” vermitteln einen guten Eindruck der musikalischen Spannbreite auf “Infinite nights”.
“Nothing but hope and passion” meint:
All over the album we hear rather quiet acoustic ballads about how difficult love, how empty the pockets and how great nightlife afterall can be. Written in the tone of a slightly melancholic drunk, the playful piano spreads neat harmonies all over the songs while singer Nathaniel Fregoso surprises with a mix of lonely crooning and the deceitful charme of the Down In Albion-DOHERTY. Nonetheless, besides the reserved parts on Infinite Nights, there is still room for lots of uptempo-moments, though they mostly don’t dress themselves as pretty forward rocking. The clear reminiscences from MAXIMO PARK to FRANZ FERDINAND, like we heard them from these fellows before, dissapear in benefit of some slightly reduced britpop appeal.
Das Video zu “Midnight moan”:
The Blood Arm auf Tour:
- 22.08.2013 Dornstadt (“Obstwiesenfestival”)
- 05.10.2013 Wolfsburg
- 06.10.2013 Halle
- 07.10.2013 Stuttgart
- 08.10.2013 Mainz
- 09.10.2013 Hamburg
Etwas "blutarm". ;-)
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