Sebastian Cleemann ist Mitbegründer des Berliner Labels Sinnbus, das uns in den letzten beiden Jahren mit den Alben von B...

Petula - Don't Forget Me, Petula! Don't Forget Everything, Petula!

















Sebastian Cleemann ist Mitbegründer des Berliner Labels Sinnbus, das uns in den letzten beiden Jahren mit den Alben von Bodi Bill, Hundreds und Me And My Drummer erfreute, musizierte bei Kate Mosh und SDNMT und betreibt zudem sein Soloprojekt Petula. "Don't Forget Me, Petula! Don't Forget Everything, Petula!" erschien zwar bereits im Januar über DIA Records, einem Sublabel von Analogsoul, sollte aber dennoch nicht vergessen werden.

Das zweite Album von Petula entstand in Zusammenarbeit mit Oliver Stangl (ClickClickDecker) und pluckert, knistert, klickt und klimpert in einem Genre, das Sebastian Cleemann als "Loop Folk" beschrieben sehen möchte. 
Nach einigen akustischen Kostproben und Ausschnitten aus unterschiedlichen Plattenkritiken wird vielleicht der Ein oder Andere in Anlehnung an den Plattentitel denken: "Don't Forget Petula!" 



Geloopte Elektronik, Folk-Gitarren sowie flüsternder, samtiger und auch lausbübischer Gesang. Verdammt: es hat mich schon lange kein Gitarren-Album so bewegt wie »Don’t Forget Me, Petula! Don’t Forget Everything, Petula!«. Nun bin ich auch nicht mehr so davon angetan und habe sicherlich auch vieles überhört in den vergangenen Jahren. Wenn schon. Von Petula lasse ich mich gern belehren. Um das Vergessen geht es inhaltlich. Diese elf Stücke werde ich wohl erstmal nicht wieder vergessen.
(frohfroh)


petula loopt auf seinem album »don`t forget me, petula! don`t forget everything, petula!« gitarrensequenzen und schichtet sie zu sound-türmen auf, bis ein skelett erscheint, dem er schließlich akkorde und sanften gesang hinzufügt. ergänzend gibt es minimalistische beats und ein sammelsurium an kleinteiligem wie glockenspiel und akkordeon.

soweit das konzept des albums, und somit halten sich die 11 songs in einem relativ engen frequenzspektrum auf. die tracks wirken in ihrer offenheit und ungebundenen art oft eher skizzenartig und improvisiert als von langer hand arrangiert, und der gesang ist in seiner gehauchten nuschligkeit so fordernd und eindringlich wie xiu xiu.

doch das insgesamte gefühl, das vermittelt wird, ist ein schönes und wohlig-warmes. auch muss man petula zu gute halten, dass er einen eigenen weg sucht - zwar verbaut er bereits existierende elemente, was aber daraus entsteht, ist ein durchaus eigensinniges gebilde.
(rote raupe)


Cleemann spielt, unterstützt von ClickClickDeckers Oliver Stangl, mit knusperfolkigen E-Gitarrenminiaturen, mit Loops, sonstwo aufgenommenen Geräuschen und einer Menge Ideen zum Niederknien, und er singt dazu mal wie Thom Yorke, mal wie die Fleet Foxes oder wie Team Me.

Das elf Songs fassende Resultat ist wunderschön, wenn auch völlig zwanglos und weit weg von songschreiberischer Stringenz. Es zeigt Cleemann als Vollblutkünstler, wenn das Wort nicht so blöd wäre. Er kann so viel, er gibt sich nur keine Mühe, seiner Musik Konturen zu geben. Täte er das, hätte er Indie-Hits. Aber insgeheim ist es mir und den wenigen anderen KenntnisträgerInnen so doch lieber.
(intro)


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