Alles neu bei Frau Nash, optisch wie akustisch. Selbst der geschätzte Kollege vom Konzerttagebuch hat keinen Grund mehr (...

Kate Nash - Girl Talk

















Alles neu bei Frau Nash, optisch wie akustisch. Selbst der geschätzte Kollege vom Konzerttagebuch hat keinen Grund mehr (wenn es diesen denn tatsächlich jemals gegeben hat) sich über die Körperfülle von Kate Nash aufzuregen ("Wäre sie doch Model für pummelige Frauen geblieben! Vielleicht sollte sich die Käthe einmal bei einem dieser Shopping Sender bewerben, die immer diese umwerfend heiße Mode für Frauen ab Kleidergröße 46 präsentieren!"). Vielleicht gefällt ihm aber nun ihre neue Haarfarbe/Frisur/Kleiderauswahl nicht.

Nicht gefallen dürfte vielleicht den Fans von "Foundations" bis "Do-Wah-Doo" die musikalische Neuausrichtung der 25-jährigen Britin: Kate Nash hat sich eine Bassgitarre umgehängt, spielt diese auch nebenbei in der Punkband The Receders und setzt auf ihrem neuen Album "Girl Talk" alles auf die Riot-Grrrl-Karte. So orientieren sich die Songs am amerikanischen Indierocj der 90er Jahre und klingen nach The Breeders ("Are You There Sweetheart?"), Pixies ("All Talk") oder Hole ("Sister"). 
Natürlich darf auch der Punkrock-Einschlag nicht fehlen, bei dem nicht nur ordentlich auf Bass, Gitarre und Schlagzeug eingeschlagen, sondern auch gehörig gefaucht und geschrieen wird ("Cherry Pickin"). Eine Rap-Einlage im Song "Rap For Rejection" darf ebenfalls zu den schlechteren Ideen des Albums gezählt werden. Nicht verhindern kann Kate Nash, dass ihr zwischendurch doch der ein oder andere Popsong ("OMYGOD!", "Conventional Girl") entschlüpft und dass sich mit "You're So Cool, I'm So Freaky" und "Lullaby For An Insomniac" ganz am Ende noch zwei untypische Highlights verbergen.  

Hier gibt es "Girl Talk" als Stream und wer sehen möchte, wie Kate Nash an Halloween das Buffy-Musical "Once More With Feeling" aufführte, ist hier richtig.




Ein kratzbürstiger Sound, punkige Klänge und ein hohes Tempo schimmern immer wieder durch. Nicht immer, aber immer öfter. Kate Nash wollte sich nicht neu erfinden, kann sich hier aber gut eine neue Facette geben.

Dabei schleicht sie sich erst einmal heimtückisch an, denn der Opener Part Heart klingt bis zur Hälfte verhalten, ein wenig süßlich und baut sich erst langsam auf, bevor am Ende die verzerrten Gitarren zunehmend sperriger klingen und es punkig klingt. Das bereits von der EP bekannte Fri-End?, das das Tempo gehörig anzieht, zeigt dann gut die neue Facette im Schaffen der Kate Nash. Eine Nummer wie All Talk, mittig auf der Platte platziert, ist dabei ein Höhepunkt dieser Rotzgörigkeit, das mit verzerrtem Lo-fi-Klang ein extrem hohes Tempo präsentiert. Das folgende Conventional Girl ist dann tatsächlich schon wieder etwas konventioneller, aber dennoch widerspenstig.

Aber da sind auch Stücke wie OMYGOD!, die weniger dem Geist entsprechen, das man dem Album gerne andichten würde. Mit einer catchy Hookline vom Bass geht es hier deutlich harmonischer nach vorne. Das gegen Ende begegnende You’re So Cool, I’m So Freaky wird dann nur von einer Akustik-Gitarre begleitet und zeigt eine eher besänftigte Kate Nash. Aber es ist gerade dieses Abwechslungsreichtum, das dem neuen Album von Kate Nash gut steht. Ein gelungenes Album.
(alternativ musik)



5 Kommentare:

  1. Neue Gerichtstermine mit CocoRosie, Club 8, The Polyphonic Spree, The Veils, Camera Obscura, The Pigeon Detectives, Phoenix und The Phoenix Foundation.

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  2. Nicht schlecht. Aber stellenweise wirkt es wirklich nicht authentisch. Ob so das nächste Lena-Album klingen wird? 6,5 Punkte

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  3. Hoffentlich nicht was Lena angeht. Hier das nervt

    4,5

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  4. Die punkrockigen Songs überzeugen mich weniger...

    6,5 Punkte

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