Neben La Roux und Little Boots verursachte eine weitere junge Dame mit den ersten Singles und ihrem Debütalbum einen weiteren Hype im Vereinigten Königreich. Florence Welch, die heute 23 Jahre alt wird, setzt jedoch nicht auf Elektropop und 80er Referenzen und The Machine stehen auch nicht für Synthesizer, sondern für ein wechselndes Musikkollektiv, das sie unterstützt.
Florence wirft stimmlich alles in die Schlacht. Sie singt, schreit, schmachtet und winselt, dass der Coolness-Polizei Hören und Sehen vergeht. Es ist erstaunlich, wie sie ihr Organ in manchen Songs von einem zurückhaltenden Beginn zu 100.000 Volt hochschraubt. Was zwar von skurrilem Charme, aber noch nicht bemerkenswert wäre, würden sich nicht auch tolle Songs mit feinen Melodien und mitreißenden Riffs wie „Kiss With A Fist", „Dog Days Are Over" oder „Drumming" finden.
(now-on.at)
„Kiss With A Fist" Video
„Lungs" bietet Indiepop mit Spuren von Soul, Folk, Jazz und Blues, so dass Bat For Lashes (für die künstlerischen, schillernden Aspekte), Cat Power (dank der etwas „knödelnden" Stimme) oder (in den stürmisch, rockigen Augenblicken) PJ Harvey als Vergleiche herangezogen werden können. Das Album verkaufte sich gut, erreichte Platz 2 in England und Irland und wurde zudem für den Mercury Prize nominiert. So ganz überraschend kommt der Erfolg von Florence + The Machine nicht, denn mit Paul Epworth (Bloc Party, Maximo park), James Ford (Arctic Monkeys, Klaxons) und Steve Mackay (Pulp, M.I.A.) saßen nicht gerade Unbekannte auf dem Produzentenstuhl.
Der Deluxe Version liegt ein weiterer Silberling mit 7 zusätzlichen Songs bzw. Demoversionen bei.
Der Deluxe Version liegt ein weiterer Silberling mit 7 zusätzlichen Songs bzw. Demoversionen bei.
Auch an klanglicher Schönheit spart die Songschreiberin nicht im Geringsten. Abwechslungsreich und clever platziert sie ein buntes Soundgemisch aus Harfe, dezenten Streichern, Gitarren, Synthies, üppigen Chören, Klavier, Percussion und wuchtigen Drums um ihre kräftige Stimme. Die trägt jede Menge Soul, Blues und einen hohen Wiedererkennungswert in sich. (...)
Fast allen "Lungs"-Tracks könnte man uneingeschränkt Lob zusprechen, als Füllmaterial entpuppen sich lediglich die eintönige Nummer "Howl" und der Song "Hurricane Drunk". Letzter enthält zwar einen schönen Breakdown, begnügt sich ansonsten aber mit überstrapazierter Refrain-Nutzung. Insgesamt erheben Florence Welch und ihre Begleitband den Streifzug durch menschliche Abgründe zu einem wunderbaren Erlebnis. Vor allem, weil man beflügelt von Humor und Lebendigkeit nie Gefahr läuft, darin zu versinken.
(laut.de)
„Drumming Song" Video
„Rabbit Heart (Raise It Up)" Video
„Dog Days Are Over" Video
Florence + The Machine in Deutschland:
05.10.09 Hamburg, Logo
06.10.09 Köln, Luxor
12.10.09 Berlin, Frannz Club
15.10.09 München, 59 to 1
8,5 Punkte
AntwortenLöschenHier greift Regel #17: Knödelnde Stimmen kosten Punkte.
AntwortenLöschen5,5 Punkte
Interessant, daß Du hier keine 80er Referenzen siehst, Dirk. Rabbit Heart zum Beispiel klingt wie eine Mischung aus Kate Bush und Jimmy Somerville. Mehr 80 er geht ja wohl kaum! Auch ein Grund, warum ich dieses Album bisher nicht gehört habe.
AntwortenLöschenDas 80ies Revival hängt mir zum Halse raus!