Wenn die Reaktionen auf die letzten Alben von Björk und Tori Amos von „Stirnrunzeln“ bis zu „ungläubigem Kopfschütteln“ reichten und man sic...

Sinéad O’Connor - Theology



Wenn die Reaktionen auf die letzten Alben von Björk und Tori Amos von „Stirnrunzeln“ bis zu „ungläubigem Kopfschütteln“ reichten und man sich ernsthaft fragen musste, was in die Damen gefahren sei, dann war dies alles noch nichts im Vergleich zu Sinéad O’Connor. Denn was kam noch nach ihrem zweiten Album „I Do Not Want What I Haven’t Got“ (1990), das sich weltweit zu Recht über 7 Millionen Mal verkaufte? Zweieinhalb durchwachsene Alben, diverse Zusammenstellungen und entsetzliche Ausflüge in die schlimmsten musikalischen Bereiche: Swing- und Big-Band-Sound, traditioneller irischer Folk und Roots-Reggae.
Nun kommt ein Doppelalbum auf den Markt, das Songs mit spirituellem Inhalt enthalten soll und schon durch den Titel „Theology“ direkt Erinnerungen an diverse andere, nicht musikalische Kapriolen der 40jährigen Sängerin wachruft: Als sie bei einem TV-Auftritt 1992 ein Bild von Papst Johannes Paul II. mit den Worten „fight the real evil“ zerriss oder Jahre später zur Priesterin der palmarianisch-katholischen Kirche geweiht wurde und daraufhin von der römisch-katholischen Kirche exkommuniziert wurde oder als sie sich 2003 aus dem Musikbusiness zurückzog, um Religionslehrerin zu werden und eine Mission zu erfüllen („rescue God from religion“).

Sinead O'Connor kehrt mit ihrem neuen Album zu ihren Wurzeln zurück! (...) Mit "Theology" lädt Sinead O'Connor den Zuhörer bedächtig und eindringlich dazu ein, sich selbst Gedanken zu machen: "Theology ist mein persönlicher Versuch eine Antwort auf eine Zeit, in der wir alle leben, zu finden". (amazon.de)

„Theology“ liefert auf beiden Platten die gleichen Stücke, aber in unterschiedlichen Versionen bzw. Instrumentierungen: „The Dublin Sessions“ bietet die Songs zunächst in minimalistischer, akustischer Version an und „The London Sessions“ kleidet sie dann in opulentere Gewänder (inklusive Schlagzeug, Bass, Gitarre, Piano, Streicher und elektronischen Rhythmen). Insgesamt gibt es 8 neue Songs aus der Feder von Sinéad O’Connor und 3 Coverversionen zu hören: „We People Who Are Darker Than Blue“ (Curtis Mayfield), „I Don’t Know How To Love Him“ (Andrew Lloyd Webber & Tim Rice) und das traditionelle „Rivers Of Babylon“ (bei uns bekannt in der Version von Boney M.), das mit einem neuen Text versehen wurde. 20 Jahre nach ihrem Debutalbum „The Lion And The Cobra“ scheint sich die Irin wieder ihrer Anfänge zu erinnern und musikalisch dorthin zurückzukehren.

„Jeremiah (Something Beautiful)“ (Live Video; Audio)
„If You Had A Vineyard“ (Live Video; Audio)

1 Kommentar:

  1. Sinéad ist wieder auf dem richtigen Weg, aber noch lang nicht dort angekommen, wo ich sie sehen - oder wie ich sie hören - möchte.

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