Wie schon mal hier angedeutet, hat sich der Eindruck durch das Konzert im Mai in London bei mir komplett geändert. Tom Smith ist definitiv für die große Bühne gemacht. Das lies mich auch auf den Verweis zum bevorstehenden Eintritt in die Muse-Liga greifen. Auch das Klavier, welches im Gegensatz zu den früheren Konzerten auf der Bühne auftaucht macht einen Wandel offensichtlich. Um es vorweg zu nehmen: „And end has a start“ ist bei weitem nicht so nah an Muse, wie ich es nach dem Konzert vermutete (oder Christoph an anderer Stelle befürchtete). Ich denke da kann man eher mal den Namen Coldplay in den Raum werfen, und das meine ich als Prädikat. Vor allem beim Vergleich der DVD des Konzertes von Januar 2006 mit den aktuellen Auftritten wird die Entwicklung deutlich. Und erst jetzt, nach Veröffentlichung des neuen Albums geht es richtig los, können sich die Fans doch nun erst wirklich auf die Konzerte „vorbereiten“. Die Zeiten des interessierten Rumstehens und Mitwippens bei den neuen Songs sind vorbei.
Wer Editors sagt, muss natürlich auch Interpol sagen. Auch deren neues Album erscheint in Kürze und wird sicher von vielen an „An end has a start“ gemessen (oder umgekehrt). In gewohnter britischer Manier hatte ich in einem Konzertbericht zu dem Londoner Konzert eine Aussage gefunden, die mal wieder die „Konkurrenz“ zwischen zwei Bands aufbauscht. Dort hieß es sinngemäß „Auf der definitiv anstehenden Stadien-Tour der Editors darf Interpol als Vorgruppe auftreten“.
„An end has a start“ lebt natürlich weiter stark von Smith’ Stimme und einer teilweise „bombastischen“ Produktion. Einige Hörer mögen sich am mitschwingenden Pathos stören, aber wenn diese Musik nicht pathetisch sein darf, welche dann? Die Gitarrenriffs erscheinen durchdringender als auf dem Vorgänger. Die Anzahl der Single-Kandidaten ist wieder überwältigend, neben dem Titelsong ist natürlich „The racing rats“ zu nennen. Mein Favorit ist aktuell aber „Escape the nest“. Ich bekomme schon wieder eine Gänsehaut, da ich den Titel hier nur erwähne. Das Album habe ich seit Freitag vor allem auf der Autobahn gehört. Ich entschuldige mich hiermit bei allen Autofahrern, die ich durch meine teilweise deutlich erkennbaren Reaktionen auf den Song erschreckt habe. Wenn ich mir die Anspieltipps zu dem Album im Web anschaue, wird so gut wie jeder Song genannt.
Also erst einmal muß ich Ingo widersprechen: Editors sind nicht für die große Bühne gemacht! Zumindest nicht für die riesengroße, das Wembley-Stadion werden sie nie füllen. Und das ist auch gut so! Die Stadien sollten sie Bombast-Heinis wie Muse überlassen!
AntwortenLöschenWomit wir beim Album wären. Stimmt, es ist ganz schön bombastisch geworden und hat auch sonst so einige Eigenheiten, die mich abschrecken könnten. So ist es durchaus radiotauglich und viele Lieder sind vorhersehbar. Es gäbe also Gründe für mich, die Scheibe zu hassen. Tu ich aber nicht, im Gegenteil, ich stehe auf die Scheiße!
Das liegt zum Großteil an der famosen Stimme von Tom Smith, aber auch den mitunter herzerweichenden Texten ("The sadest thing i've ever seen were smokers outside the hospital doors") und nicht zuletzt den hochmelodischen Gitarren.
Es gibt viele Lieder, die mir gefallen, "Racing Rats, Escape The Nest, Bones, The Weigt Of The World, da ist so einiges geboten...
Also, kurzum
-8- Punkte
Große Bühne oder nicht, Du hast die Stärken der Band hier schön aufgezählt. Wegen dieser stehe auch ich auf das Album und das ist mir 9,5 Punkte wert. Für mich bislang das Album des Jahres.
AntwortenLöschen"Escape the nest" muß ich wohl noch öfter hören, das hat mich bisher nicht so überzeugt, wie jeden anderen, auch Euch beide. Hmmm, kein Ahnung, warum ich das noch nicht so mag.
AntwortenLöschenAber ansonsten ist das Album großartig. Bombastischer sollte es aber zukünftig nicht mehr werden. Bitte!
Wo hast Du die Editors in London gesehen? Oliver (R) und ich haben sie beim Wireless Festival gesehen und da war die Publikumsreaktion außer bei einigen wenigen Stücken sehr zurückhaltend. Daher glaube ich auch nicht, daß die Editors schon mit diesem Album Stadien füllen werden.
Zum Klavier: Hatten die nicht letztes Jahr schon eines dabei? Oder war das ein Keyboard, das zentral auf der Bühne stand? Tom hat nämlich da schon "Camera" gespielt und an Chris Martin erinnert (auch positiv gemeint).
so gut hör ich das bisher aber noch gar nicht.
AntwortenLöschenda fand ich den Vorgänger doch besser. Aber vielleicht wächst es ja
@Christoph: Ich habe sie am 23.5. im Roundhouse in Camden gesehen. War ein "normales" Konzert im Rahmen ihrer Tour, Vorgruppen waren I was a cub scout und The envy corps. Ich habe die Editors vorher leider nicht live gesehen, das Konzert, welches ich von DVD kenne (im Paradiso) kam noch ohne Klavier aus.
AntwortenLöschenDarf ich an dieser Stelle mal raushängen lassen, daß mein Zähler bei 8 Konzerten der Editors steht?
AntwortenLöschenDu Nimmersatt!
AntwortenLöschenNach eingehender Prüfung und im Vergleich mit der neuen Interpol erhöhe ich und vergebe somit meine ersten 10 Punkte.
AntwortenLöschenich wollte sie schon abwatschen, ob der Langeweile, die sie nach den tollen beiden ersten Stücken zelebriert, aber sie wird besser. Da wächst noch was
AntwortenLöschenVorerst 7 Punkte
Im Vergleich "Joy Division-Nachahmer" vs. "Nachahmer der Joy Division-Nachahmer" überrascht es doch, dass Letztere ein besseres Album vorlegen...
AntwortenLöschen8,5 Punkte
von mir kommen 8 punkte
AntwortenLöschen8,5 Punkte
AntwortenLöschen7,5
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