Wollten man einen Geheimtipp für Blogger backen, dann könnten folgende Zutaten verwendet werden:
Der Künstler könnte einer derzeit angesagten Musikrichtung folgen (Folk-Rock Singer/Songwriter), aus einem hippen Land, wie zum Beispiel Kanada, kommen und in seiner Vita etwas vorzuweisen haben, über das die Blogger berichten können, etwa ein wohl situiertes Elternhaus (der Vater könnte Minister sein, die Mutter Anwalt, oder noch besser: anders herum), in dem er schon früh in gut bestückten Plattenkisten (The Beatles, Nick Drake, van Morrison) wühlen und einen passenden musikalischen Backround aufbauen konnte, und in dem er bereits früh Piano-Unterricht erhielt. Der letzte Punkt müsste noch ein wenig aufgehübscht werden (vielleicht lassen wir unseren Künstler bereits mit 7 Jahren große Teile von "Abbey Road" spielen).
Der Künstler könnte einer derzeit angesagten Musikrichtung folgen (Folk-Rock Singer/Songwriter), aus einem hippen Land, wie zum Beispiel Kanada, kommen und in seiner Vita etwas vorzuweisen haben, über das die Blogger berichten können, etwa ein wohl situiertes Elternhaus (der Vater könnte Minister sein, die Mutter Anwalt, oder noch besser: anders herum), in dem er schon früh in gut bestückten Plattenkisten (The Beatles, Nick Drake, van Morrison) wühlen und einen passenden musikalischen Backround aufbauen konnte, und in dem er bereits früh Piano-Unterricht erhielt. Der letzte Punkt müsste noch ein wenig aufgehübscht werden (vielleicht lassen wir unseren Künstler bereits mit 7 Jahren große Teile von "Abbey Road" spielen).
Der Künstler müsste mit hohem Falsett singen und sein Album allein in einer Berghütte aufgenommen haben. Ach nein, das hatten wir ja bereits. Also geben wir ihm eine leichte Reibeisenstimme, aber einen Vollbart muss er auf jeden Fall haben. Außerdem sollte er schon mit einigen bekannten Musikern gespielt haben, vielleicht Broken Social Scene, mit denen stand schon jeder auf der Bühne, und ein Auftritt beim Glastonbury Festival liest sich auch immer gut.
Das Album sollte in seiner Heimat bereits im letzten Jahr erschienen sein, um behaupten zu können, man habe schon lange davon gewusst, und nun über ein renommiertes Indie-Label (z.B. Arts & Crafts) bei uns veröffentlicht werden. Als Referenz braucht die Platte auch eine Nominierung für irgend einen Preis, nehmen wir den Polaris Music Prize, kennt keiner, klingt aber gut. Vielleicht könnte es auch bereits sein zweites Album sein, denn dann könnten die Blogger behaupten, natürlich schon das Debüt gekannt zu haben. Ein prägnanter Titel mit pop-historischem Kontext wäre auch nicht schlecht, vielleicht "Nice, Nice, Very Nice", inspiriert von Kult-Schreiber Kurt Vonnegut.
Das Album braucht auf jeden Fall einen Hit ("Robots"), dessen Video eingebettet werden kann, so eingängig, das er auch im Formatradio laufen könnte (was wir ihm aber eigentlich nicht wünschen, denn dann wäre es ja kein Geheimtipp mehr), am besten mit einem herrlich-charmanten Singalong ("Robots need love too/they want to be loved by you"), Handclaps, Chorgesang und Bläsern inklusive.
Das Album sollte in seiner Heimat bereits im letzten Jahr erschienen sein, um behaupten zu können, man habe schon lange davon gewusst, und nun über ein renommiertes Indie-Label (z.B. Arts & Crafts) bei uns veröffentlicht werden. Als Referenz braucht die Platte auch eine Nominierung für irgend einen Preis, nehmen wir den Polaris Music Prize, kennt keiner, klingt aber gut. Vielleicht könnte es auch bereits sein zweites Album sein, denn dann könnten die Blogger behaupten, natürlich schon das Debüt gekannt zu haben. Ein prägnanter Titel mit pop-historischem Kontext wäre auch nicht schlecht, vielleicht "Nice, Nice, Very Nice", inspiriert von Kult-Schreiber Kurt Vonnegut.
Das Album braucht auf jeden Fall einen Hit ("Robots"), dessen Video eingebettet werden kann, so eingängig, das er auch im Formatradio laufen könnte (was wir ihm aber eigentlich nicht wünschen, denn dann wäre es ja kein Geheimtipp mehr), am besten mit einem herrlich-charmanten Singalong ("Robots need love too/they want to be loved by you"), Handclaps, Chorgesang und Bläsern inklusive.
"Robots" Video
Mindestens einen zweiten tollen Song ("Road Regrets") braucht das Album, damit nochmals in anderen Posts auf den Künstler verwiesen werden kann.
Die Songs könnten in bester Mumford & Sons-Tradition zunächst langsam beginnen und sich dann zum Ende hin steigern, Blechbläser bilden immer einen imposanten Abschluss ("Fair Verona"). Vielleicht packt man noch emotionale Ballden à la Damien Rice ("You Silly Git") und ein schönes Duett ("The Indie Queens Are Waiting") mit ein. Schwächere Songs - vielleicht in einem möglichst abwegigen Stil, wie Western & Saloon-Rock ("Sold", "Some People") -, lassen die Highlights nur noch kräftiger strahlen, und an irgendwas muss man ja mäkeln können.
Die Songs könnten in bester Mumford & Sons-Tradition zunächst langsam beginnen und sich dann zum Ende hin steigern, Blechbläser bilden immer einen imposanten Abschluss ("Fair Verona"). Vielleicht packt man noch emotionale Ballden à la Damien Rice ("You Silly Git") und ein schönes Duett ("The Indie Queens Are Waiting") mit ein. Schwächere Songs - vielleicht in einem möglichst abwegigen Stil, wie Western & Saloon-Rock ("Sold", "Some People") -, lassen die Highlights nur noch kräftiger strahlen, und an irgendwas muss man ja mäkeln können.
"Road Regrets" Video
Jetzt fehlen nur noch ein paar obskure Quellen, die das Album hoch leben lassen, am Besten auf Englisch, denn das liest sowieso niemand:
"...Knocks you flat on your ass... Mangan's career is clearly on the rise. Hop on board and enjoy the ride."
-Exclaim!
“From his unusual and razor-sharp phrasing to the sage poetry in his everyday-life observations, he’s in the ranks of geniuses such as Greg Brown, Nick Drake or Badly Drawn Boy.”
-The Province
“With some of his strongest work to date and an already large fan-base, Nice, Nice, Very Nice could very well be the album that solidifies Mangan as the standout artist he is.”
-Discorder
“It’s hard to believe that this new collection of stellar songs won’t help him leave each tour stop with countless new fans in his corner.”
-Herohill
Dan Mangan live in Deutschland:
25.09.10 Leipzig, Paris Syndrom
29.09.10 Stuttgart, Café Galao
30.09.10 Saarbrücken, Sparte 4
hehe. der artikel gefällt mir.
AntwortenLöschenund 'basket' ist ja wohl mal ein tolles teil.
mehr als gut. dan mangan läuft seit 12 monaten heavey rotated. some peopple ist live ein wahrer hit, ganz zu schweigen von robots. basket und indie queens are gänsehaut! die erste platte kann auch einiges. die dritte kommt schon bald. topmann, der dan!
AntwortenLöschen"Basket" ist bislang mein Song des Jahres. dazu noch "Robots" und "The Indie Queens are waiting"... jaja.
AntwortenLöschen8,5 Punkte
Ein ganz großartiges Album! Ich weiß gar nicht, welcher Song mir am besten gefällt. "Robots", "The Indie Queens Are Waiting", "You Silly Git" oder "Basket" - die sind alle hervorragend.
AntwortenLöschenGlatte 9 Punkte.
Punkte galore hier: 8,5 Punkte
AntwortenLöschen8.5
AntwortenLöschen7,5 Punkte
AntwortenLöschenDie erste tolle Bestätigung für Haldern 2011!
AntwortenLöschenEin feines Album. Außer den beiden Single ist auch „Tina’s glorious comeback“ ganz groß.
7,5 Punkte