Vinyl Varianten: 1 - Stich!
Auf vielfachen Wunsch geht das Platten vor Gericht Quartett in seine nächste Runde: Vier neue Spielkarten mit vier neuen Bands oder Künstler*innen!
So geht’s: Die zweite Karte des fünften Quartetts ausdrucken, am Rand ausschneiden, sammeln und schon bald spielen!
Sie sprechen auch auf dem neuen Album wieder von Liebe und Leid, von Überdruss und verzweifeltem Sehnen. In der Tradition von Fallada, Tucholsky und Kästner lässt Bamborschke die Stadt auf einer Unterspur durch- und mitlaufen. Sie ist ihm Kulisse und Gefängnis zugleich.In „Ratte“ begeben wir uns, untermalt von Elektro-Geflirre und schnellen Gefängnis. Beats, mit ihm zusammen in den Untergrund dieses Molochs, wo wir gehetzt vor uns selbst und dem System davonlaufen und, obwohl „es Millionen von uns gibt“, doch unsichtbar bleiben. Ein Schelm, wer da nichts Gesellschaftskritisches herausliest. In „Maschine“ vergleicht sich Bamborschke (leider etwas holzschnittartig) im Stile der Legende DAF mit dem Gerät („Ich funktioniere, denk nicht nach, bin niemals schwach“). Und in dem wunderschön gesungenen „In dem Park auf der Bank“ heißt es gegen Ende des Albums: „Die Luft riecht nach U-Bahn und Zeitungspapier / Ich hab’ solche Sehnsucht nach dir.“Zu all dem vermeidet die Band zum Glück das pure Abliefern und lässt Fehler und Unsicherheiten zu. Das lappt zuweilen in eine zirkusartige Leierkastenhaftigkeit hinein, wird aber immer wieder durch unerwartete elektronische Einsprengsel aufgebrochen, was die Sache aus dem Kitschgefängnis rauspaukt. Eine ausgesprochen herbstliche Platte, die wärmt wie ein Schnaps am Nachmittag.
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