Weder haben mich wildfremde Menschen wegen dieser Neuigkeit auf der Straße angesprochen noch flog ein Flugzeug mit dem Banneraufdruck „Razor...

Razorlight - Planet Nowhere


Weder haben mich wildfremde Menschen wegen dieser Neuigkeit auf der Straße angesprochen noch flog ein Flugzeug mit dem Banneraufdruck „Razorlight sind zurück!“ über den Himmel. Noch nicht einmal einen „Brennpunkt“ in der ARD gab es zur Rückkehr von Johnny Borrell (Gesang, Gitarre) und seinen Mitstreitern!  

Dies sind übrigens die zwischenzeitlich abspenstigen Gründungsmitglieder Björn Ågren (Gitarre) und Carl Dalemo (Bass) sowie Andy Burrows (Schlagzeug) und Neuzugang Reni Lane (Keyboards).   
Am letzten Album von Razorlight, „Olympus Sleeping“ von 2018, arbeitete übrigens keiner aus diesem Quartett mit, somit darf man „Planet Nowhere“ tatsächlich als ein Comeback-Album von Razorlight bezeichnen, denn Borrell, Ågren, Dalemo und Burrows waren letztmals auf „Slipway Fires“ (2008) gemeinsam zu hören.

Der sicherlich erhoffte kommerzielle Erfolg dieses Albums (immerhin Platz 4 sowohl in Deutschland als auch Großbritannien) stellte sich nicht wieder ein, wie die oben beschriebenen ausgebliebenen Reaktionen bereits vermuten ließen. Ganz im Gegenteil, denn „Planet Nowhere“ strandete im Niemandsland der UK-Charts und konnte mit seinem 68. Platz noch nicht einmal an den Vorgänger (#27) heranreichen.   

Die Band gingen für 5 Tage ins Space Mountain Studio des Produzenten Youth (The Verve, Shed Seven, James, Embrace, The Charlatans) in der spanischen Sierra Nevada, um zu sehen, ob nach der Best of-Zusammenstellung „Razorwhat? The Best of Razorlight“ aus dem Jahr 2022 musikalisch noch etwas in Razorlight steckt. Erst nach 4 Tagen relativ erfolgloser Sessions gaben Youth und der Song „Scared Of Nothing“ den Startschuss für weitere Songs und eine zweite Session in Spanien, wie man hier sehen kann.   
Glaubt man den Plattenkritikern und -käufern, wären Razorlight im Verlauf des vierten Tages besser aus Spanien abgereist.

Planet Nowhere“ bietet 10 Songs in knapp 33 Minuten und ist als CD und LP (Black Smoke Vinyl, Black Vinyl, White Vinyl, Blue Vinyl, Pink Vinyl, Coke Bottle Vinyl) erhältlich.


  


Versemmelt hin­gegen hat die Band um Johnny Bor­rell nun bedauerlicherweise ihr fünftes Album, „Planet No­where“, tatkräftig unterstützt von Produzent ­Youth. Das sensationell uninspirierte „Zom­bie Love“ lässt schon nichts Gu­tes ahnen, „Taylor Swift = US Soft Pro­paganda“ macht es nicht besser, und man wartet zehn (von zehn) Songs lang auf einen nennenswerten Re­frain. „Cool People“ ist am dichtes­ten dran und hat dabei immerhin recht hübschen Sixties-Charme zu bieten.


 


Razorlight bieten poppigen Indie-Rock mit britischem Flair, den idealen Soundtrack für Trips an britische Küsten mit mittlerweile wohl auch veganen Fish and Chips im Angebot. Mit „Empire Service“ ist ihnen zudem ein veritabler Postpunk-Song gelungen, andere Lieder mäandern hingegen in Kinks-Tradition oder erinnern an die frühen Kooks. Insgesamt wagt die Gruppe weniger Exzess als etwa ihre alten Freunde The Libertines und zudem kaum Experimente, aber das ist okay. PLANET NOWHERE ist ein solides Gitarrenalbum: nicht mehr, aber auch nicht weniger.





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