Die portugiesische Band The Gift gibt es seit fast 30 Jahren, auch wenn bis zur ersten Albumveröffentlichung fast ein Jahrzehnt vergehen sollte. In ihrer Heimat erreichen ihre Alben in der Regel die Top 5 der Charts, die beiden hier vorgestellten Platten „Explode“ (2011) und „Altar“ (2017) kamen sogar bis auf Platz 1.
Für „Coral“ beschreiten Sónia Tavares , Nuno Gonçalves, John Gonçalves und Miguel Ribeiro neue Wege: Das aktuelle Album wurde zunächst nur über eine eigene App veröffentlicht, später folgte eine limitierte Deluxe-Auflage als CD im 72-seitigen Hardcover-Format.
Doch noch ungewöhnlicher ist die Musik: The Gift entschlüpfen ihrem gewohnten Pop/Rock-Kokon und wagen sich an Experimente: Bis auf zwei Songs („Cancun“ und „The Girl Next Door“) wird statt englisch nun portugiesisch gesungen, sie interpretieren (wie vor vielen Jahren bereits The Doors) „Adágio“ von Tomaso Albinonis in Kombination mit einem Text von José Carlos Ary dos Santos, laden Nuno Gonçalves („Única“) und die Band Gaiteiros de Lisboa („7 Vezes“) ist Sudio ein, hauen uns ein 7-minütiges Elektro-Monster um die Ohren („Cancun“), präsentieren uns im Verlauf von 55 Minuten nichts, was dem Rahmen einer Single entspräche und bestücken nahezu jeden Song mit sakralen, feierlichen Chören, stilecht von einem 48-köpfigen Chor eingesungen.
So etwas wie „Coral“ hätte man vielleicht am ehesten von Björk erwartet.
Wieso habe ich die Band bisher eigentlich so erfolgreich ignoriert? Trotz der Vorstellungen hier (eine habe ich sogar mal kommentiert). Und Dirk hatte sie glaube ich auch mal auf seiner Jahres CD. Die verdienen definitiv mehr Aufmerksamkeit von mir! 8 Punkte.
AntwortenLöschenGefällt mir besser als "Altar". 7 Punkte
AntwortenLöschenEin bischen anstrengend, ein bischen toll. (2) 7 Punkte
AntwortenLöschen