Hip Hop, Lyrik, Literatur... Kae Tempest nehme ich als unstillbare künstlerische Quelle wahr. Ich verfolge ihre (im Sinne von "they") Karriere bereits seit 2014. Ein erster Höhepunkt war das tolle Album "Let them eat chaos" und die Performance während des Konzerts in München.
"The book of traps and lessons" war ein überraschend ruhiges Werk. Einige Zeit nach der Veröffentlichung outete sich Kae als non-binär und zeigte dies durch die Änderung ihres Vornamens an. Seitdem wirkt Kae (auf Basis von Interviews, Podcases und live Streams) wie befreit. Und genau so klingt auch die fünfte Platte "The line is a curve". Bedeutsame Lyrics überraschen nicht, aber Gastsänger:innen (u. a. Grian Chatten von Fontaines D.C., Lianne La Havas und Kevin Abstract) sowie überwiegend erbauliche Rhythmen sorgen für ein abwechslungsreiches Album mit "Drive".
Wie immer bei Tempest gehört das Album komplett gehört. Höhepunkte sind für mich "Priority boredom", "These are the days" und zwingend die Kombination aus "Move" und "More pressure" (laut Musikexpress eine Huldigung für Anne Clark). Die oben erwähnte Befreiung merkte man Kae während des Konzerts deutlich an (und die Fans feiern das ausgiebig un innig). Sie zeigte sich sogar daran, dass Songs aus der "Let them eat chaos" Zeit inzwischen schwer zu performen sind: Kae ist inzwischen einfach angekommen und kann nicht mehr alle Stationen der Reise dorthin nochmals auf der Bühne nachfühlen. Die Intensität von "Let them eat chaos" erreicht "The line is a curve" für mich nicht ganz, im Gegenzug klingt das aktuelle Album milder und weniger aufreibend.
Der Rolling Stone vergibt 5/5 Punkten. Und The Guardian beschreibt Kaes Magie in einem Satz:
Tempest’s work is at its most profound when the cadence and rhythms embody those of the spoken word.
"More pressure":
9 Punkte
AntwortenLöschen7 Punkte
AntwortenLöschenAxel gibt 7
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