Zum Ende des Jahres hin gab es noch zwei Veröffentlichungen aus dem Hause Grand Hotel van Cleef.  Bei der ersten Veröffentlichung handelt es...

Pale - The Night, The Dawn And What Remains


Zum Ende des Jahres hin gab es noch zwei Veröffentlichungen aus dem Hause Grand Hotel van Cleef. 

Bei der ersten Veröffentlichung handelt es sich mit „The Night, The Dawn And What Remains“ um ein Album, das es eigentlich nicht hätten geben sollen und dürfen. Denn 2009 erklärten Pale nach 16 Jahren ihre Bandgeschichte für beendet und hatten vermutlich - mit Ausnahme eines einzelnen Auftritts in ihrer Heimatstadt Aachen 2012 - nicht die Abbsicht, diese weiter zu schreiben. Doch im November 2019 erhielten Gitarrist Christian Dang-anh und Schlagzeuger Stephan Kochs am gleichen Tag von ihren Ärzten Diagnosen, welche alle Planungen hinfällig werden ließen. Pale entschlossen sich, doch noch ein weiteres Kapitel zu schreiben und, ausgehend von einem frühen Demo, neue Musik zu komponieren und gemeinsam aufzunehmen. 

So entstanden zehn neue Songs von Pale, die sich gut in eine Playlist mit Musik aus den 80ern von Bruce Springsteen, Aztec Camera, The Jeremy Days oder Prefab Sprout einfügen würde. Passend dazu konnte für das Saxofon-Solo des abschließenden „Someday You Will Know“ Steve Norman von Spandau Ballet gewonnen werden. 

Es werden jedoch die letzten neuen Lieder von Pale bleiben: Stephan Koch konnte aus gesundheitlichen Gründen nicht an den Aufnahmen teilnehmen und Christian Dang-anh verstarb im Mai 2021. Genau drei Jahre nach den schicksalhaften Diagnosen erschien „The Night, The Dawn And What Remains“ am 27. November. 


 


Einmal tief schlucken. Denn es gibt auch etwas Schönes: die Musik. Denn trotz und wegen Allem erscheint nun "The night, the dawn and what remains" und bringt uns zum Tanzen, Hüpfen und Schwelgen. Denn The Pale Four, wie sich die Aachener selbst bezeichnen, klingen frisch wie vor zwei Dekaden zu Zeiten eines "How to survive chance". "Tonight (we can be everything)" packt mit seiner Mixtur aus Indie-Rock und leichtem Emo-Scheitel mit beiden Armen an die Hüften und positioniert einen dieser melodieverliebten Pale-Refrains im Nacken, den man nur schwer wieder los wird. Das knackige und zugleich opulent arrangierte "New York" holt mit Streichern und Glöckchen zur großen Pop-Geste aus, doch auch im hymnischen Schönklang waren Pale immer schon zu Hause. "All the good good things" kommt als einer dieser feinen, forsch-fluffigen Songs um die Ecke, wie diese Band sie reihenweise aus den Ärmeln schüttelt(e). (…)
Diese Platte wirkt, auch weil diese zehn Indie-Perlen vor Gefasstheit, Gelassenheit und auch vor Freude nur so sprühen. 


  


(…) Und das, obwohl es um schwere Verluste geht. Am deutlichsten in „Bigger Than Life“, einem Song, in dem die Band Abschied nimmt von ihrem Gitarristen Christian Danganh, der an den Aufnahmen für das Album noch teilnahm, aber im Mai 2021 seinem Krebsleiden erlag. Es ist keine schwermütige Ballade, sondern ein Song mit hibbeligen, aufmüpfigen Gitarren, ein berührender Song, der das Leben feiert, die Wehmut herunterschluckt und mit trotzigem Optimismus von der Reise ins Unbekannte erzählt: „You go where nobody knows“, singt Holger Kochs.






3 Kommentare:

  1. Traurig, aber irgendwie schön, sich von der Band noch einmal verabschieden zu können. Mit bleibt vor allem ein sehr intensives Konzert in Erinnerung. 8 Punkte

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  2. Für mich sind es leider nur 6 Punkte

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