"Ich möchte Dein Augapfel sein", "Es ist schon eine Weile her und ich liebe Dich nicht mehr", ...

Anohni - Hopelessness






















"Ich möchte Dein Augapfel sein", "Es ist schon eine Weile her und ich liebe Dich nicht mehr", "Manchmal ist ein Gefühl Grund genug",  "Wir sind jetzt alle Amerikaner"... mit solchen Botschaften in vielen Sprachen werden Besucher auf Anohnis Website aktuell begrüßt.

Antony & The Johnsons, Antony Hegarty, Antony und nun Anohni. Die Künstlerin hinter diesen Namen hat bereits einige musikalische und persönliche Wandlungen vollbracht. Konstant sind die androgyne und markante Stimme sowie eine Liebe zur Kunst und Darstellung. Bereits mit Antony & The Johnsons erreichte sie mukalische Berühmtheit. Andere Künstler wie u. a. Björk (vor allem mit "The dull flame of desire" auf "Volta"), CocoRosie (die sich nun auf "Violent men" revanchieren), Hercules and Love Affair ("Blind") und Lou Reed ließen sich gerne mit ihrer Stimme gemeinsam hören.

Nach vier Alben mit Antony & The Johnsons bis zum Jahr 2010 erschien nun das erste Album als Anohni. Das vorangegangene "Swanlights" schwebte in Sphären, denen ich nicht mehr folgen konnte. Da lobe ich mir die bodenständigen Beats, welche auf "Hopelessness" für Antrieb und Spannung sorgen. Auf die in der Vergangenheit zelebrierte Kammerpop-Atmosphäre wurde fast komplett verzichtet. Verantwortlich dafür sind vermutlich die beiden Produzenten Hudson Mohawke und Oneohtrix Point Never. Vor allem elektronische Klänge bieten auf dem gelungenen Comeback "Hopelessness" Anohnis Stimme eine gute Bühne. Ich höre einige Parallelen zu Björks "Volta". 

Mit "Drone bomb me" und "4 degrees" beginnt das Album außerordentlich stark. Im weiteren Verlauf gefielen mir besonders "Crisis" und "Marrow".

Statt eines Videos zum aktuellen Album gibt es "Manta Ray" aus der Doku "Racing extinction":

Auf "Hopelessness" würde dieser Song aus dem Rahmen fallen. Allerdings kommt er wie viele Titel auf dem aktuellen Werk mit einer politischen bzw. anklagenden Botschaft daher.

The Guardian hält es gar für "the most profound protest record in decades":
Perhaps surprisingly, Anohni’s voice fits seamlessly into such modern arrangements: she’s strong enough to compete with their occasional bombast, while the producers frequently show restraint to let the soulful inflections that marked out her best balladery shine through.[...] Perhaps that’s the most peculiar thing about Hopelessness: when Anohni sings about mass graves and drone strikes, it doesn’t feel like a lecture. It can be strangely empowering. For all its bleakness, Hopelessness leaves you feeling anything but.
Anohni live in Deutschland:
  • 28.06. Berlin
  • 29.06. Köln

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