Die erste Vorladung (V)
Personalien:
Im Kern besteht die Band Charity Children aus dem neuseeländischen Paar Chloë Lewer (Gesang, Ukulele, Keyboard, Percussion) und Elliott McKee (Gesang, Ukulele, Gitarre, Mundharmonika und Akkordeon). Mittlerweile zählen auch Dave Sills (Cello, Keyboard), Nick Morrison (Gitarre, Keyboard), Martin Rose (Bass) und Wouter Rentema (Schlagzeug) zum Lineup.
Tathergang:
Ohne deutsche Sprachkenntnisse zog das Paar im Frühjahr 2011 nach Berlin, spielte in Bars, auf Straßen und Plätzen sowie im Mauerpark, wo sie von Nigel Braddock, dem Chef von Monkey Records, entdeckt wurden, der ihnen anbot, ihr Debütalbum aufzunehmen und zu produzieren. Innerhalb von 3 Monaten entstand in deren Kreuzberger Appartement "The Autumn Came" (2013).
Mit HIlfe einer Crowdfunding-Kampagne konnte die zwischenzeitlich angewachsene Band genug Geld zusammenzutragen, um erstmals in einem professionellen Studio aufzunehmen. Heraus kam "Fabel", 11 Songs stark, 40 Minuten lang, das hier als CD oder LP käuflich erworben werden kann.
Plädoyer:
Charmanter Folk-Pop, mal als höchst sparsam instrumentierte, schwermütige Ballade ("Greatest Fears", "To Live"), mal als stampfend-mitreißender Folkrock für Mumford & Sons-Freunde ("Holy War", "You Want Me", "Till The Day I Die") dargeboten. Stimmlich immer überzeugend, egal, ob Chloë oder Elliott solo singen oder beide gemeinsam, besonders gelungen jedoch, wenn Chloës Gesang gleich mehrmals übereinander geschichtet wird ("End Up Alone"). Freunde von Of Monsters And Men dürfen sich "Fabel" nicht entgehen lassen.
Musikalisch und textlich ist das Album wie das echte Leben: ein Wechsel von Licht- und Schattenseiten, von luftig-fröhlichen Folk-Duetten genauso wie von schwerer Klavier-Melancholie. Es geht um die Zustände zwischen Verliebtheit ("To See You Smile") und Verzweiflung ("End Up Alone") und ein gemeinsames Ansingen zum Überwinden ihrer Ängste ("Greatest Fears").
(BR)
Die erste Single aus diesem Album heißt „Whispering Still“. Der Track befasst sich mit dem Gefühl kurz vor einem Zusammenbruch. Jeden Tag werden wir konfrontiert mit Dingen, gegen die wir uns wehren sollten; ob persönlich oder in der Gesellschaft – aber manchmal schaffen wir es einfach nicht. Trotzdem geht es darum jedem Tag unseres Lebens zu genießen und anzuerkennen, dass manchmal alles zu viel ist und es deshalb OK ist die Augen zu schließen, sich einer chaotischen Situation zu entziehen und einen Moment Inne zu halten.
(Musik inside)
Beide haben sehr angenehme Stimmen, die grade zusammen perfekt harmonieren, wie beispielsweise in dem Song „See You Smile“. Zudem spiegelt „See You Smile“ einen Inhaltlichen und Musikalischen Kontrast wieder: Während die Musik recht fröhlich und locker ist, bleibt der Text sehr melancholisch, denn es geht um Trennung und verflossene Liebe.
Dieses Konzept von fröhlicher Musik mit traurigen Texten zieht sich durch einen Großteil des Albums, wie auch in dem Song „Holy War“ zu hören ist. „Holy War“ schlägt aber eine etwas andere musikalische Richtung ein. Im Gegensatz zu „Make You Smile“ geht „Holy War“ eher in Richtung Rock und Indie. Ein absolutes Gegenteil dazu ist der Song „Greatest Fears“, in dem es um innere Ängste geht: Die musikalische Begleitung ist auf ein Minimum reduziert – Lediglich leichter Background-Gesang und eine Akustikgitarre. Dafür kommt hier die Stimme von Sängerin Chloë besonders zur Geltung.
Insgesamt liefern Charity Children also ein abwechslungsreiches Indie-Folk-Album, auf dem ihre Wurzeln als Straßenmusiker aber immer noch erkennbar sind – das ist hier aber absolut positiv gemeint.
(bonnFM)
Indizien und Beweismittel:
Ortstermine:
Aufgrund schwerwiegender gesundheitlicher Probleme mussetn Charity Children ihre für April 2016 geplante Deutschlandtour leider komplett absagen.
Urteile:
Nun sind die werten Richter gefragt...
Aufwertung wegen "Killing time". 7,5 Punkte
AntwortenLöschenErneut eine gute Wertung für eine gute Platte: 7 Punkte
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