Voxtrot. Was habe ich die Band geliebt! Ich besitze das einzige Album der Band auf LP und CD, habe Voxtrot 2007 auch live beim Haldern Festival gesehen und die drei EPs erworben, die noch vor "Voxtrot" veröffentlicht wurden und mit insgesamt 13 Titeln eigentlich ein eigenes Album verdient hätten.
2009 erschien mit "Berlin, Without Return..." noch eine weitere Single, aber für Voxtrot sollte es tatsächlich keine Rückkehr mehr geben: 2010 wurde das von mir sehr bedauerte Ende der Band über deren Homepage verkündet.
Mit Hilfe einer Kickstarter Kampagne hat nun Ramesh Srivastava, der ehemalige Sänger von Voxtrot, seine erstes Soloalbum aufgenommen und veröffentlicht. Doch so ganz sind die Verbindungen zu seinen früheren Kollegen noch nicht gekappt, denn mit Matthew Simon (Drums) und Jason Chronics (Bass, Gitarre) sind zwei weitere Ex-Voxtrots auf dem Album aktiv. Für "The King" hat sich Ramesh Srivastava seines Nachnamens entledigt und 10 Songs zusammengestellt, die über seine Bandcamp-Seite als digitales Album käuflich zu erwerben sind. CD und LP sollen noch folgen.
Nach einem kurzen Klavier-Intro beim Titelsong setzt nach gut 45 Sekunden Rameshs Stimme ein und damit hat einen auch direkt wieder das Voxtrot-Feeling ereilt. Zwar finden sich auf "The King" einige flotte Indiepop-Songs in bester Voxtrot-Marnier ("1111", "Lux" oder auch im glamrockigen "Youth Trip", das mit einer herrlichen Coda aufwartet), jedoch nimmt Ramesh häufig das Tempo heraus, verdeutlicht seine eher melancholische und wehmütige Sicht der Dinge und untermalt diese mit Piano ("Requiem"), Harfe ("American Lust") oder Streichern ("The King").
In keeping with the style of its two lead singles, the 10-track effort bounds between Voxtrot-inspired pop and more lush, instrumentally-focused tracks. “1111″ balances the dissonance of blistering guitars with anthemic, life-affirming harmonies. Though comprised of little more than reverb-heavy piano, “Requiem” feels larger-than-life thanks to the allure of Srivastava’s hushed croon. And “Lux” manages to bend and distort itself from fragile ballad to a mortar shot of post-rock feedback in truly intriguing and startling ways. Fans of Voxtrot will find both familiarity and the captivating prospect of unexplored soundscapes.
(Consequence of Sound)
Ein offener Brief, den man nicht unbedingt lesen muss, da Ramesh alle Themen und Geschichten in seinen Songs deutlich formuliert und mit klarer Stimme ausdrückt. So geht es um sein Leben in New York und wie sich die Stadt im Zuge der Weltwirtschaftskrise und der Occupy-Bewegung verändert hat, um seinen Aufenthalt in Berlin, um seine texanische Heimat und natürlich um die Liebe. Der Titeltrack “The King” ist gleich zu Beginn eine dieser kleinen Hymnen, in denen ein Künstler seine Hassliebe zu New York erklärt. Instrumentiert vom typischen Voxtrot Indiepop, der vor allem im Refrain richtig stark durchkommt und immer noch ein wenig Wehmut ob der Trennung der Band hervorruft. Der Ansatz auf dem ganzen Album ist insgesamt etwas poppiger und Pianolastiger, als bei den alten Voxtrot Stücken. Berauschende Gitarren, wie bei “1111″ sind eher selten. So entfaltet “The King” seine Wirkung eher in den ruhigen Passagen und schöpft seine Kraft aus dem Gefühl, dass Ramesh in die luftigen Stücke legt. So ist das Album auch mehr, als nur das Soloalbum des ehemaligen Frontmanns einer Indie-Pop-Formation der Nuller Jahre. Vielmehr zeigt es eine Künstlers, der es geschafft hat seine musikalische Weiterentwicklung, den Einfluss des bisherigen Schaffens und die eigenen Stärken in einem über weite Strecken unterhaltsamen Album zu bündeln.
(White Tapes)
Gut, dass Voxtrot, äh Ramesh zurück ist!
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