Würde man nur die wenig originelle Rock'n'Roll-Nummer "Heebie Jeebies" hören, so müsste man meinen, dass der Abwärtstrend bei The Rifles anhalten und "None The Wiser" ein Rohrkrepierer sei.
Aber ganz so schlimm ist es nicht und das Quartett - das nun wieder in seiner Originalbesetzung mit Joel Stoker (Gesang, Gitarre), Lucas Crowther (Gitarre, Gesang), Rob Pyne (Bass) und Grant Marsh (Schlagzeug) antritt - kehrt mit seinem vierten Album zu seinen Ursprüngen zurück. Rumpelrock ("Minute Mile"), Mod-Referenzen ("Go Lucky", "Cathch Her In The Rye"), Beatles-Anleihen ("Shoot From The Lip"), einige Refrains, die man im Pub auch nach reichlich Bier noch mitgrölen kann, und der ein oder andere Ausflug in Folk-Gefilde ("You Win Some"), die zuletzt Ocean Colour Scene durchstreiften, lassen das von Dave McCrackn (Ian Brown) in Paul Wellers Black-Barn-Studio produzierte Album zu einer gelungenen Sache werden.
Since 2004, The Rifles have ploughed a very particular furrow, releasing album after small-to-midsize-venue-filling album of spiky, straightforward and defiantly unfashionable guitar-pop that’s as aware of its limitations as it is careful to play to its strengths. They’re not the most inspiring of bands, but there’s no denying they do what they do well enough, and the likes of ‘Heebie Jeebies’ and ‘Catch Her In The Rye’ (good song, awful title) are testament to Joel Stoker’s reputation as a sturdy tunesmith. Yet while their true believers might not mind the record’s overall lack of variety, for anyone new to the band there’s little on ‘None The Wiser’ to separate them from the indie-rock chaff.
...und auch Plattentests.de ist nicht viel spendabler (6/10):
In "Minute mile" zirkuliert Pynes Bass um stoischen Beat und dominantes Riff in den Strophen, ehe sich der Refrain in gewohnter Harmonie ergießt. "Go lucky" hängt sich gleich an den selben Zug und die Mundharmonika aus "All I need" pustet ihre Noten zwischen Beatles und Oasis' Songbird-Sound. So pointiert war wenig auf "Freedom run", ihrem bislang schwächsten und akustikverliebtesten Album. "None the wiser" macht das zwar besser. Ganz loslassen aber können sie von den akustischen Bausteinen nicht.
Die Herren sind ja keine 20 Lenze mehr, ihr Britrock hat eine gewisse Altersmilde erreicht. Wer sich damit arrangiert, sieht "Shoot from the lip" nicht direkt bei Miles Kane verortet, hat sicher phasenweise seinen Spaß am clashigen "Catch her in the rye" und in Gänze an "The hardest place to find me", das von der Melodie kurzzeitig an R.E.M.s "It's the end of the world as we know it" erinnert. Der Refrain von "Eclectic eccentric" ist dagegen schlicht langweilig und "Under and over" hätte mit seinem hymnischen Überbiss zu "No love lost"-Zeiten auch nur B-Seiten angegrinst. Also, Zähne fletschen, die Rifles sind immer noch da. Schön, dass es sie gibt.
The Rifles in Deutschland:
13.05.14 München, Ampere
14.05.14 Mannheim, Alte Seilerei
15.05.14 Düsseldorf, Zakk
17.05.14 Dresden, Beatpol
18.05.14 Berlin, Privatclub
Ich sehe das ähnlich.
AntwortenLöschenIm Gegensatz zum letzten Album zumindest wieder anhörbar, aber an No Love Lost und Great Escape Zeiten werden die guten Herren wohl demnächst nicht mehr anknüpfen können.
6 Punkte
6,5 Punkte
AntwortenLöschenSeien wir trotz des fürchterlichen "Hebie Jeepies" großzügig: 7 Punkte
AntwortenLöschenDa ist gar nichts fürchterlich, ganz im Gegenteil ein
AntwortenLöschenBack To Form
8 Punkte