Vielleicht war die in der Phase nach den ersten Erfolgen zelebrierte Verweigerungshaltung der Grundstein für die nun bereits fast 25 Jahre andauernde Karriere Pearl Jams. Immerhin ereilte die Band nicht das Schicksal anderer Protagonisten der Grunge-Welle und der in Facebook dokumentierte Enthusiasmus einiger Fans lässt mich regelmäßig ehrfürchtig staunen. Viele der nun bereits zehn Studioalben entzogen sich auch in meiner Wahrnehmung gewöhnlichen Regeln und Wertungen. Doch über die Jahre, mit der Versöhnung mit einigen der gängigen Marktmechanismen und nicht zuletzt auch wegen des starken Albums “Backspacer” kam es zu einer Entmystifizierung Pearl Jams.
Inzwischen ist Pearl Jam einfach eine der besten Rockbands und das zehnte Werk “Lightning bolt” erfüllt im Kern seine Zwecke: Aufmerksamkeit erregen und Futter liefern für die intensiven Konzerte. Das Album beginnt recht (punk)rockig um sich danach mit einigen Balladen als durchaus altersgerecht für Musiker um die 50 zu entwickeln und die ganze Spanne zwischen “wild” und “gefühlvoll” abzudecken. Trotz ähnlicher Ausrichtung kann die aktuelle Platte mit “Backspacer” nicht ganz mithalten aber kein Hörer dürfte enttäuscht zurückgelassen werden.
Laut.de kommt im Vergleich zum Vorgängeralbum zu einem anderen Urteil:
Stillstand kann man Pearl Jam auch nach über 20 Jahren nicht vorwerfen. Mit "Lightning Bolt" erreichen die Songs wieder das bisschen Extraklasse, das schon auf "Backspacer" öfter drin gewesen wäre. Der Blick verweilt nun am Horizont, mit Gewitter oder ohne.
Die ersten drei Songs, “Pendulum” und “Swallowed whole” sind meine Favoriten auf “Lightning bolt”.
Mit Videos steht die Band nicht mehr auf Kriegsfuß. Hier das zu “Mind your manners”:
8 Punkte
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