Ich werde zukünftig kein Konzert der Band Erdmöbel mehr besuchen. Nicht etwa, weil deren neues Album "Kung Fu Fighting" wieder einmal anders als die Platten zuvor und schlecht wäre (ja, ersteres ist es tatsächlich und nein, letzteres ist es natürlich nicht), sondern weil Recherchen ergeben haben, dass ich bisher genau so oft ein Konzert der Kölner Band besucht habe, wie von meiner eigentlichen Lieblingsband Oasis. Und da diese in absehbarer Zukunft wohl gemeinsam keine Bühne betreten werden, muss mein vierzehntes Erdmöbel-Konzert natürlich warten. Logisch, oder?
Damit ich der Versuchung in Form der Record Release Party im Kölner Gloria am 04. Oktober nicht doch noch unterliege, verlasse ich sicherheitshalber das Land. Flug und Hotel sind gebucht, Tickets für mehrere Alternativ-Konzerte sind gekauft.
Während ich nicht gerade Slut, Editors, Múm oder Anna von Hausswolff sehe, werde ich natürlich "Kung Fu Fighting" rauf und runter hören. Besonders angetan haben es mir: "Blinker" (aber erst, nachdem ich aufgehört habe die Aneinanderreihung des Wörtchens "blinkt" zu zählen: erst 18 mal, dann 13 mal und letztendlich 11 mal), "Kung Fu Fighting" (trotz des Knutsch-Videos und Dank des versteckten Carl Douglas-Zitats), "Zollstockbad" (wegen des schönen Sixties-Feelings), "Club der senkrecht Begrabenen" (weil Noel Gallagher sagt, dass der perfekte Pop-Song Handclaps haben muss - hat dieser) und "Jede Nacht (Shenzhen oder Guangzhou)", ein Duett mit Désirée Nosbusch, über das ich in der "Bunte" Folgendes lesen konnte:
Mit Formaten wie „Musicbox“ oder „Hits mit Désirée“ wurde Désirée Nosbusch (48) als Moderatorin bekannt. Die Meisten kennen sie auch als Schauspielerin, doch die schöne Brünette hat ebenso Erfahrungen im Singen. In den 1980er Jahren veröffentlichte sie gemeinsam mit Falco den Song „Kann es Liebe sein“. Knapp 30 Jahre später wagt sie jetzt ein Gesangs-Comeback mit der Band „Erdmöbel“.
„Jede Nacht (Shenzhen oder Guangzhou)“ heißt der Song, den „Erdmöbel“ gemeinsam mit Désirée Nosbusch aufgenommen haben. In einer Mitteilung der Plattenfirma „jippie!“ heißt es, dass der TV-Star zunächst zurückhaltend auf die Duett-Anfrage reagiert habe. „Ich? Singen? Nein, auf keinen Fall! Das wollte ich jedoch persönlich, bei einem Besuch in Köln, absagen“, wird Nosbusch dort zitiert.
Doch dann kam alles anders: „Meine Parkuhr war noch nicht abgelaufen, da war das gemeinsame Lied schon aufgenommen. Ein wunderschönes Liebeslied, wie ich finde“, schwärmte Désirée Nosbusch. Die Band „Erdmöbel“ freut sich, dass sie ihre prominente Gast-Sängerin tatsächlich von der Zusammenarbeit überzeugen konnten: „Désirée passt wunderbar in unser Lied und als Gast zu unserem neuen Album.“
Von der Yellow Press noch schnell zur musikalischen Fachpresse:
Nun aber sind Erdmöbel auch keine gewöhnliche Popband. Auch für KUNG FU FIGHTING, das neunte Album der in Köln ansässigen Band aus Münster, ist Sänger, Gitarrist und Texter Markus Berges wieder tief eingetaucht in den schier unerschöpflichen Fundus der deutschen Sprache und hat dabei Wörter zutage gefördert, die sich bislang noch niemand im Pop zu singen getraut hat, Wörter wie „Speisebrei“, „Kaffeesatzversicherung“, „Erkenschwick“ oder „Zahnspange“.
Doch damit nicht genug, Markus Berges erfindet auch gleich neue Begriffe dazu – wie zum Beispiel – die „Hauhechelbläulinge“ und baut damit die wundervollsten, trockenen Reime, während er Kindheitserinnerungen, Alltagsbeobachtungen und wild mäanderndes Assoziieren vollkommen schwerelos miteinander verschmelzen lässt. In einem Schwimmbad beobachtet Berges den Tidehub, vom Sportplatz klaut er den Kreidewagen, mit dem die Linien über den Fußballplatz gezogen werden, und beim Frühstück erzürnt er sich über das Schmatzen der Tischgenossen, während die Band vorbeischleicht wie ein hungriger Tiger auf dem Sprung – gleichermaßen geschmeidig und angespannt. Denn dieses Wunder darf wieder einmal bewundert werden: Wie Erdmöbel noch aus dem sperrigsten Reim, aus der seltsamsten Idee und aus dem widerspenstigsten Thema einen federleicht swingenden, harmonisch berückenden und teuflisch geschmackvollen Pophit fertigen.
(Musikexpress)
Erdmöbel werden an folgenden Terminen in deutschen Städten sein, an denen ich mit Sicherheit* nicht sein werde:
3. Oktober 2013 Bremen, Theater am Goetheplatz
4. Oktober 2013 Köln, Gloria
21. Oktober 2013 Berlin, Heimathafen Neukölln
22. Oktober 2013 Leipzig, Täubchenthal
23. Oktober 2013 München, Feierwerk / Hansa 39
27. Oktober 2013 Hamburg, Übel & Gefährlich
28. Oktober 2013 Bochum, Matrix
29. Oktober 2013 Münster, Jovel
30. Oktober 2013 Frankfurt am Main, Künstlerhaus Mousonturm
31. Oktober 2013 Eisenach, Schlachthof
1. November 2013 Tübingen, Sudhaus Tübingen
2. November 2013 Karlsruhe Durlach, Festhalle Durlach
7. November 2013 Hannover, Musikzentrum Hannover
8. November 2013 Krefeld, Kulturfabrik Krefeld
18. Dezember 2013 Köln, Kulturkirche Köln
15. Februar 2014 Lage, Evangelische Dorfkirche Heiden
*Kann mich bitte noch jemand am 30.10. und am 18.12. beschäftigen?
Apropos Désirée Nosbusch:
AntwortenLöschenhttp://www.rollingstone.de/blogs/poptagebuch/article457386/eine-single-zwei-akzente-sechs-sprachen-plattencover-mit-diskussionsstoff.html
Dirk, Hilfe!!!! Was muss ich tun, um die Platte wie du zu hören. Ich fand die ersten beiden Durchgänge grausam und stand wirklich ein ums andere Mal vor der Frage, ob das wirklich die Band ist, die ein solches Pop-Kleinod, ach was MEISTERWERK, wie "Altes Gasthaus Love" zustande gebracht hat. Blinkt blinkt blinkt blinkt blinkt blinkt, nervt nervt nervt nervt nervt. Natürlich nicht so dermaßen wie "Peng".
AntwortenLöschenVielleicht war ich auch einfach in der falschen Stimmung, aber momentan ist das hier meine Enttäuschung des Jahres.
Apropos Poptagebuch und Eric Pfeil: Dessen Album empfehle ich Dir, Volker, hier schon einmal uneingeschränkt. Übrigens produziert von Ekki Maas. Und Dirk, ja, eine richtige Vorstellung folgt... Chvrches und SSLYBY stehen ja auch noch aus. Die Zeit, die Zeit...
AntwortenLöschenFalls Du dem Konzert in München ausweichen möchtest, Dirk: http://www.creation-records.com/slowdive-members-reunite-for-london-gigs/
AntwortenLöschenVon Eric Pfeil kommt auch ein Album? Sehr schön, "Süden" fand ich ja schon wunderbar (mögen die Kritiker auch noch so lästern)
AntwortenLöschenEs ist schon wieder passiert! Hier wäre mein Bericht inkl. Fotos und Setliste zum Konzert in Frankfurt.
AntwortenLöschen7 Punkte
AntwortenLöschen6.5
AntwortenLöschenMit einem weinenden Auge
AntwortenLöschen6
Der Hit ("Ding Ding Dong") wurde uns später als Weihnachtssong nachgereicht.
AntwortenLöschenAls Fan: 8 Punkte
Das Weihnachtsalbum ist ja spitze, aber seit heute läuft bei mir auch wieder Die Hoffnungsmaschine auf ein starkes neues Album.
AntwortenLöschenDer Song ist schon mal klasse. Oder?