Eric Pfeil ist jemand, der sich ganz still und leise in so manchen Musikliebhaberköpfen festgesetzt hat, ohne dass diese Köpfe dies überhaupt wahrgenommen hätten. Als "inhaltlich Hauptverantwortlicher" der Musikshow Fast Forward auf VIVA (zwei) hat er unerkannt so viel schöne neue Musik in unsere Wohnzimmer gebracht, wie wir uns von unserem ersten hart verdienten Geld gar nicht kaufen konnten. Spätestens als Autor der Pop-Tagebücher auf den FAZ-Blogs trat er dann ein wenig mehr ins Rampenlicht, veröffentlichte mit "Komm, wir werfen ein Schlagzeug in den Schnee" eine Auswahl seiner Texte als Buch und sucht jetzt als Pop-Troubadour mit einem wunderbaren Album in Gepäck die große Bühne. Und was soll ich sagen? Da haben sich zwei gefunden!
In der kurzen Zeit, seit dem es das Album gibt, sind schon so viele Wahrheiten darüber erzählt worden, dass ich hier gerne mal drei davon zitiere:
Ein Album wie ein selbst gepflanzter Apfel- oder besser Olivenbaum, denn alles außer Sprache und Musik kündet von Eric Pfeils amore per l’Italia. […] Dreimal komplett durchgehört und kaum falsche Worte, einige Rüttelreime und Kalendersprüche, einige wenige Wiederholungen, die nicht hätten sein müssen, aber ansonsten nix als menschenfreundlich-poetische Wahrheit aus dem Zwischenmenschenland. Ich gestehe: Ich bin berührt, habe mehrfach genickt und geschmunzelt, ja sogar geschunkelt und das intensive Verlangen nach dem Streicheln abendlich nachwärmender alter Südlandgemäuer verspürt. (spex.de)
Seine in deutscher Sprache vorgetragenen Stücke verbinden gelungener Art Melancholie und Leichtigkeit; dabei versprühen sie diesen angenehmen Touch an Skurrilität, den man etwa von guten skandinavischen Spielfilmen erwartet. Wer Freude hat an Element of Crime, Erdmöbel oder den Stücken vom allzu früh verstorbenen Nils Koppruch (ehemals Fink) hat, dürfte mit Eric Pfeil eine seltene Erweiterung eines wage gefühlten Genres freudig wahrnehmen. (Titel)
Es gibt keine Platte, die ich in diesem Jahr lieber und häufiger gehört habe. (Kölner Stadt-Anzeiger)
Highlights eines aus Highlights bestehenden Albums sind: Drachentöter, Reproduktion, Der Mann der Venedig hieß und Feiertagsfrau No. 35 & 36, bei dem ich immer erst "Some Might Say" und dann "Ach nee, T. Rex" denke.
Und Süden natürlich:
Die Pop-Tagebücher sind mittlerweile übrigens hier zu finden.
Eric Pfeil & Der Süden auf Release-Tour (ohne Gewähr)
16.10.13 Frankfurt – Das Bett
17.10.13 München – Milla
23.11.13 Aachen – Last Exil
04.12.13 Köln – Blue Shell
09.01.13 Reutlingen – franz.K
10.01.13 Nürnberg – Club Stereo
23.01.14 Hamburg – Astrastube
Für mich ja teils Hommage an frühen Michael Holm (Süden, Der Mann, der Venedig hieß), Spätsiebziger Stephan Sulke (Müde Marie) und ganz viel Verneigung vor Fink mit Nils Koppruch (RIP). Vor allem, die beiden oben in erster Klammer genannten Songs sind dabei ganz ganz großes Kino. Melodien für Millionen quasi.
AntwortenLöschenToll
8
8 Punkte auch von mir.
AntwortenLöschen8.5
AntwortenLöschenUnd demnächst in der ZDF Hitparade!
AntwortenLöschen3,5 Punkte