Die erste Vorladung (XIII) Personalien: Caviare Days bestehen aus den Schwestern Lina und Maja Westin, die aus Gävl...

Caviare Days - Caviare Days

















Die erste Vorladung (XIII)

Personalien:
Caviare Days bestehen aus den Schwestern Lina und Maja Westin, die aus Gävle in Schweden stammen. Unterstützt werden sie von Timmy Geim Fredriksson am Schlagzeug, Boris Grubesic an der Gitarre und dem Keyboarder Marcus Arborelius.

Tathergang:
Die Schwestern haben zunächst Architektur und Modedesign studiert, sind durch die Welt gereist, lebten in London, Singapur, Thailand, Indien sowie Kalifornien und haben sich dann in New York entschlossen gemeinsam zu musizieren. 
Den Bandnamen Caviare Days entnahmen sie F. Scott Fitzgeralds „Tender is the Night“. Das Debütalbum "Caviare Days" erschien bereits im Mai 2012 in Schweden und nun auch in Deutschland. Produziert wurde es von Mats Björne, Mitglied von Mando Diao, und Jorge Elbrecht, sonst bei der Band Violens.

Plädoyer:
Bereits die dunkle Stimmfarbe der Westin-Schwestern, die meistens gemeinsam singen, erinnert an Nico und man fühlt sich auch durch ihre zwischen Psychedelic-Pop und Garage-Rock wandelnden Musik ins Amerika der 60er Jahre versetzt. Die modelnden Schwestern hätten sicherlich auch im „Summer of Love“ oder in Andy Warhols Factory eine gute Figur abgegeben. 
Auf diesem Retro-Trip wird Abwechslung durch den Einsatz von Bläsern („Fresh Tomatoes“), Mariachi- und Flöten-Klänge („High“) oder auch Doors-Orgeln („Who Deprived You Of Your Smile?“) garantiert. 

Zeugen:
In Schweden schon vor anderthalb Jahren veröffentlicht, finden Caviare Days nun endlich auch nach Deutschland und überraschen den unbedarften Hörer zuallererst mit “The Awakening”, einem Opener, der genauso gut in einem Roadmovie mit Jeff Bridges funktionieren würde. Blues-poppig wird‘s dann mit “Speed Of Sound”, das nochmal ordentlich an Fahrt zulegt und wunderbar auf die tarantinoesque Single “You’ll Qualify” vorbereitet, die im zugehörigen psychedelischen Video mit einer beträchtlichen Anzahl glitzernder Hotpants aufwarten kann. Viel besser als diese drei Momente wird‘s dann auch nicht mehr, abwechslungsreich bleibt es bis zum zwölften Stück aber trotzdem; dafür sorgt die wirklich spannende Instrumentierung, die eine Bodenständigkeit vermittelt, die man, inmitten alles überschattender Elektropoppigkeit in der Musikszene dieser Jahre, lange nicht mehr gehört hat. Eintönigkeit? Fehlanzeige. Selbiges gilt aber irgendwie auch für Ohrwürmer auf dem Album. Den großen Hit wird man auf “Caviare Days” nicht finden, dafür aber Songs, die so ungezwungen in fast allen Stimmungslagen funktionieren, dass man sie auch nach 80 Minuten ruhig noch ein weiteres Mal durchlaufen lässt.
(fastforward-magazine)

Über “The Awakening” – der erste Song, den die Schwedinnen zusammen schrieben – rutscht man etwas ruppig und doch problemlos in das Album hinein. Die Gitarren zu Beginn haben eine überraschend okkulte Schlagseite, wobei sich diese Düsternis nicht nur durch diesen Track zieht, sondern wohl als psychedelische Begleiterscheinung zu verstehen ist. Die beiden Schwestern singen immer wieder gemeinsam, lassen ihre Stimmen regelrecht ineinander fallen und kombinieren Fleetwood Mac-Harmonien mit skandinavischer Kälte.
Echte Popsongs darf man sich von den Damen nicht erwarten, wohl aber unverschämt eingängige Musik mit verkapptem Hitfaktor, den man erst nach mehreren Durchläufen registriert. So geschehen beispielsweise in “When The Light Is Breaking”, das mit seinen sich selbst überschlagenden Drums und den weinerlich heulenden Gitarren ein echter Anti-Happy-Song ist. “Who Deprived You Of Your Smile?” ist der perfekte Hippie-Popper mit sympathischem Doors-Einschlag, während die Pseudo-Loops im Intro der Radio-Single “Speed Of Sound” ungewohnt modern klingen. Dass sich Caviare Days nach nur wenigen Sekunden auf schwülstige Düsternis, Vocal-Harmonien und – etwas befremdlich – ein House-Piano im Breakdown stürzen, überrascht nicht.
(beatblogger)

Indizien und Beweismittel:




Urteile: 
Nun sind die werten Richter gefragt...


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